Erbschaftsstreit: Globalfoundries ringt mit IBM um Milliarden

Volker Rißka
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Erbschaftsstreit: Globalfoundries ringt mit IBM um Milliarden
Bild: IBM

Globalfoundries streitet mit IBM um dessen Erbschaft, die ehemaligen Fabriken und IP. Diese übernahm Globalfoundries samt 1,5 Mrd. US-Dollar, IBM wirft dem ehemaligen Partner vor, sich nach der Zahlung der letzten Rate dieser Summe zurückgezogen zu haben. Globalfoundries will nun ein Gericht entscheiden lassen.

2014 übernahm Globalfoundries IBMs Fabriken und bekam von IBM noch 1,5 Milliarden US-Dollar. Daran geknüpft war jedoch eine Vereinbarung, weitere zehn Jahre Chips für IBM zu bauen. Zu Beginn sah das nach einem guten Geschäft aus, Globalfoundries musste jedoch bereits nach einiger Zeit Rückschläge hinnehmen und letztlich bei der 7-nm-Fertigung passen. Sie zogen sich 2018 aus dem Rennen um High-End-Chips zurück, IBM musste sich folglich für zukünftige Lösungen nach einem neuen Fertiger umsehen und ging letztlich zu Samsung. Bis heute fertigt Globalfoundries auf Basis der älteren 14-nm-Technologie, während IBM Power10-Chips in diesem Jahr in 7 nm anbietet.

IBM wirft Globalfoundries Vertragsverletzung vor

IBM wirft Globalfoundries vor, sich direkt nach der Zahlung der 1,5 Milliarden US-Dollar für neue Technologien und das Betreiben der Werke aus dem Staub gemacht zu haben. Der Vorwurf geht sogar so weit, dass sie Globalfoundries beschuldigen, sich letztlich mit der IBM-Technologie bereichert zu haben.

Damit dürfte IBM auf die vielfältigen Verkäufe der letzten Zeit von Globalfoundries abzielen, vor allem aber auf die der Fab 10 in East Fishkill, rund 60 Kilometer nördlich von New York City, die einmal IBMs ehemaliges Stammwerk war, bevor es im Jahr 2014 von Globalfoundries übernommen wurde. 2019 wurde diese nämlich für 430 Millionen US-Dollar an ON Semiconductor verkauft. Nur drei Monate zuvor hatte Globalfoundries eine weitere 300-mm-Wafer-Fabrik abgestoßen. Auf der anderen Seite wird Globalfoundries gerade die Vorbereitung zum Börsengang nachgesagt, der 30 Milliarden US-Dollar schwer sein könnte.

IBM contributed $1.5B to Global Foundries to supply the next generation of chips, and Global Foundries utterly abandoned IBM as soon as the final payment was received and sold off assets from the deal for its own enrichment

IBM

IBM verlangt nun unter anderem wegen Nicht-Erfüllung der Verträge 2,5 Milliarden US-Dollar Entschädigung. Globalfoundries sieht das verständlicherweise genau andersherum, beklagt sich zuerst aber über die Zeit, die IBM für den Anlauf mit der Klage brauchte. Die weiteren Ausführungen von Globalfoundries erklären, dass IBM jegliche Erklärungen für die Klage vermissen lässt und bisher nur Drohungen ausgesprochen hat.

[IBM] went silent for nearly two-and-a-half years after the changes in 2018, but then in April of this year sent GlobalFoundries a letter alleging that the chipmaker had violated its contract.

[..]

Other than threatening to sue unless it capitulated to its demands, IBM has yet to provide any substantive explanation as to its claims

Globalfoundries

Ein Gericht in New York soll nun entscheiden, ob Globalfoundries die Verträge mit IBM verletzt habe oder nicht.

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