Amazon Fire HD 10 (Kids) im Test: Display und technische Basis
2/5Display
In Sachen Spezifikationen ergeben sich gegenüber dem Vorgänger keine Änderungen, auch das neue Fire HD 10 besitzt dem Namen nach wie gewohnt eine Bildschirmgröße von 10,1 Zoll bei einer Auflösung von 1.920 × 1.200 Bildpunkten. Amazon wirbt damit, dass sich beim nun verwendeten IPS-Panel die Helligkeit um 10 Prozent erhöht haben soll – ein Blick auf die Messdaten relativiert die Aussage wiederum schnell. Wird der hellste Bereich in der Mitte des Displays als Vergleich herangezogen, stimmt die Aussage mit 463 zu 420 cd/m² sogar sehr genau. Wird aber die Durchschnittshelligkeit für die Einordnung zugrunde gelegt, schmilzt der Vorsprung deutlich: 400 zu 392 cd/m² beim 2019er-Modell – das gegenüber der Version von 2017 sogar 5 cd/m² geringer leuchtet.
Dieser Umstand ist in der deutlich ungleichmäßigeren Ausleuchtung zu finden: Während die Minimal- und Maximalwerte bei voller Leuchtkraft beim Vorgänger bei 374 zu 420 cd/m² liegen, klafft beim 2021er-Modell die Lücke mehr als doppelt so weit auseinander – 369 zu 463 cd/m². Diese Werte fallen bei normaler Nutzung und weniger Leuchtkraft natürlich geringer aus, lassen Amazons Aussage aber in einem anderen Licht erscheinen.
Es fallen aber auch positive Dinge sofort auf: Mit einer Farbtemperatur von 6.970 Kelvin wirkt die Darstellung deutlich kühler, Farben erscheinen im direkten Vergleich zum Vorgänger etwas knackiger und nicht mehr so blass. Ebenso verbessert hat sich, wenn auch eher geringfügig, der Kontrast. Auf eine HDR-Unterstützung muss dagegen verzichtet werden.
Die Blickwinkelstabilität ist in Ordnung und muss sich nicht vor der höherpreisigen Konkurrenz verstecken. Die Helligkeit ist für den normalen Gebrauch mehr als ausreichend, im Sommer auf der Terrasse kann es dagegen selbst unter dem Sonnenschirm eng werden.
Technische Basis
Einmal von dem leicht erhöhten Arbeitsspeicher abgesehen, hat sich unter der Haube nichts verändert. Die technische Grundlage bildet immer noch der MediaTek MT8183 mit seinen acht Kernen, die wiederum aus zwei Clustern mit jeweils vier Cortex-A73- und Cortex-A53-Einheiten bestehen. Der Maximaltakt beträgt auch hier 2 GHz, flankiert wird das Konstrukt von einer Grafikeinheit des Typs Mali-G72 MP3.
Gleiche und ungleiche Benchmarks
Durch die unveränderte technische Ausstattung verwundert es nicht, dass viele der Leistungsmessungen denen des Vorgängers ähneln – jedoch nicht alle. Gerade bei Geekbench 5.1 konnte das Fire HD 10 gegenüber dem Vorgänger bei gleicher OS-Version deutliche Zuwachsraten hinlegen. Eine mögliche Erklärung für dieses Verhalten bieten eventuell Amazons Hilfeseiten für Entwickler: Diesen zufolge laufen auf dem neuen Fire HD 10 nun Apps auch mit 64 Bit, beim Vorgängermodell soll das den Informationen nach nur mit 32 Bit möglich gewesen sein.
Dennoch kann der Zuwachs ebenso wenig darüber hinwegtäuschen, dass das Fire HD 10 auch dieses Mal leistungstechnisch eher zu den Schlusslichtern in den Benchmark-Platzierungen gehört. Amazon hat das System jedoch gut an die Hardware angepasst, sodass die vorhandene Leistung für eine flüssige Nutzung mehr als ausreicht. Ruckler sind im Android-Lager, zumindest vom OS her, sowieso seit etlichen Jahren kein Thema mehr – auch wenn Nutzer anderer Systeme diese immer noch sehen wollen. Lediglich beim schnellen Scrollen auf Websites kann das System manchmal nicht nachkommen, was aber dann eher dem weniger performanten Prozessor als Android zuzurechnen ist.
- 3DMark Sling Shot Extreme Unlimited (Metal/OpenGL ES 3.1)
- 3DMark Sling Shot Unlimited (OpenGL ES 3.0)
- GFXBench Aztec Ruins 1080p (Normal) Offscreen (Metal/Vulkan)
- GFXBench Aztec Ruins 1440p (High) Offscreen (Metal/Vulkan)
- GFXBench Car Chase 1080p Offscreen (Metal/OpenGL ES 3.1)
- GFXBench Manhattan 1080p Offscreen (Metal/OpenGL ES 3.1)
Somit stellen die Hauptverwendungsszenarien für das Fire HD 10 – Unterhaltung und alltägliche Aufgaben – keine wirkliche Anforderung dar und gehen zudem leicht von der Hand. Wer dennoch mehr Leistung möchte, muss ebenso tiefer in die Tasche greifen.
Ebenfalls fast identisch geblieben sind die integrierten Schnittstellen, mit denen sich das Tablet mit anderen Netzwerken oder Geräten verbinden kann. So unterstützt das Fire HD 10 erneut WLAN in den Standards 802.11a/b/g/n/ac sowie den Bändern 2,4 und 5 GHz. Bluetooth wurde dagegen auf Version 5.0 LE aufgewertet. Außerdem ist in der neuen Version nun GPS mit an Bord.