HBM3-Speicher: SK.Hynix zielt auf mindestens 44 Prozent mehr Bandbreite
Seit vielen Jahren ist HBM3 im Gespräch, doch ein konkreter Fahrplan respektive Roadmap fehlte bisher. SK Hynix hat jetzt in Aussicht gestellt, dass der Speicher mindestens 44 Prozent schneller als HBM2e wird. Die Zielsetzung liegt damit überraschend tief.
Lange diskutiert und noch nicht fertig
Bereits vor fünf Jahren nahm ComputerBase im Rahmen von Hot Chips 28 an einer Veranstaltung von SK Hynix und Samsung teil, die sich unter anderem mit HBM3 befasst hat. Seinerzeit waren 512 GB/s Bandbreite für HBM3 im Gespräch, was vor fünf Jahren eine große Nummer war. In fünf Jahren ist jedoch viel passiert, von HBM2 ging es nicht direkt zu HBM3, HBM2e übernahm als Zwischenschritt. Und von den Roadmaps aus Jahr 2018, die HBM3 im Jahr 2020 sahen, ist mehr als ein Bild nicht geblieben.
Darin begründet liegt dann auch schon der vergleichsweise kleine Schritt, den HBM3 zu Beginn gehen könnte. 665 GB/s Bandbreite „und mehr“ gibt SK Hynix für den Einsteig an, der Takt wird nur bei 5,2 Gbit/s liegen. Das ist ein Plus von 44 Prozent gegenüber HBM2e, welches bei SK Hynix und anderen aktuell mit bis zu 3,6 Gbps und 460 GB/s an Bandbreite ausgeliefert wird.
Dass HBM3 in ferner Zukunft noch schneller werden kann, davon gehen Partner und Controller-Hersteller aus. OpenFive hatte seine passende PHY bereits für 7,2 Gbit/s spezifiziert. Das wäre noch einmal knapp 40 Prozent schneller und am Ende die erhoffte Verdoppelung gegenüber HBM2(e).
HBM3 ist weiterhin Zukunftsmusik
Optimisten rechnen im Jahr 2022 mit den ersten Produkten, doch wenn die Vergangenheit eines gelehrt hat: Bei HBM dauert es immer noch etwas länger. 2023 oder 2024 dürften weitaus realistischer sein. Dafür spricht beispielsweise, dass Rambus als einer der führenden Controller-Hersteller HBM3 Ende 2020 zwar noch auf Roadmaps (PDF) hatte, in diesem Jahr diese Eintragungen in aktuellsten Dokumenten komplett entfernt hat.