Huawei Watch 3 (Pro): LTE-Smartwatches mit langer Laufzeit und HarmonyOS
HarmonyOS nutzt Huawei fortan nicht nur auf Tablets, sondern auch auf der heute vorgestellten Watch 3 und Watch 3 Pro. Huawei spricht von Smartphones fürs Handgelenk, denn eSIM und LTE unterstützen beide Varianten. Große OLED-Displays und Akkus und neue Sensoren sorgen für teils ungewöhnlich große Abmessungen.
Das teils von anderen Huawei-Smartwatches bekannte LiteOS kommt bei den neuen Uhren nicht mehr zum Einsatz, stattdessen setzt Huawei jetzt auch hier auf das eigene Betriebssystem HarmonyOS, das die AppGallery als neue Anlaufstelle für den Download von Apps bereitstellt. Die Apps können nicht direkt aus der AppGallery von HarmonyOS vom Tablet übernommen werden, sondern müssen speziell angepasst werden, was jedoch bei watchOS von Apple oder Wear OS von Google nicht anders abläuft.
Bezahlen mit der Stocard-App folgt
Eine erste Auswahl von Apps hat Huawei zur Ankündigung der Uhren gleich mit vorgestellt. Dazu zählen unter anderem die Tagesschau, Kicker, Emirates sowie einige Fitness-Apps. Mit dabei ist zudem Stocard, das künftig eine mobile Wallet mit digitaler Mastercard mit NFC-Bezahlfunktion in Deutschland, Italien, Frankreich, Niederlande und dem Vereinigten Königreich zur Verfügung stellt. Das funktioniert vorerst nur auf dem Smartphone mit Huawei Mobile Services, während sich mit der Uhr aber Treuepunkt gewisser Anbieter sammeln lassen. Der Dienst ist insofern wichtig für Smartphones und Uhren, weil Googles Dienste wie Google Pay auch unter HarmonyOS nicht mehr angeboten werden dürfen. Gepaart werden können die Uhren weiterhin mit Smartphones mit HarmonyOS, Android 6.0 und neuer sowie iOS 9 und neuer – jeweils mittels Huawei Health.
Huawei unterscheidet bei den neuen Smartwatches nicht zwischen Modellen nur mit WLAN und solchen mit zusätzlich LTE, die Mobilfunkanbindung via eSIM ist stattdessen standardmäßig vorhanden. Als Prozessor mit Modem kommt dafür der bis dato unbekannte HiSilicon Hi6262 zum Einsatz, zu dem bislang keine weiteren Informationen vorliegen. Beide Varianten der Uhr bieten 2 GB RAM und 16 GB Speicher. Weitere technische Merkmale sind WLAN nur mit 2,4 GHz, Bluetooth 5.2 und NFC sowie GPS, GLONASS, Galileo, BeiDou und QZSS. Bei der Standortbestimmung sollen zwei Kanäle für ein deutlich präziseres Ergebnis als bei der Apple Watch 6 (Test) sorgen.
Huawei Watch 3 startet bei 369 Euro
Die Huawei Watch 3 kommt in den vier Versionen Active (369 Euro), Classic (399 Euro), Elite (449 Euro) und Fashion (399 Euro) ab dem 18. Juni nach Deutschland, wobei Vorbestellungen bereits heute entgegen genommen werden. Besteller bis zum 11. Juli erhalten bei beiden Uhren die FreeBuds Pro in Silber kostenlos dazu. Die Watch 3 Pro ist als Classic (499 Euro) und Elite (599 Pro) zur selben Zeit geplant.
Neuer Temperatursensor auf der Rückseite
Zum Aktivitäts-Tracking beider Uhren zählen die Herzgesundheit, SpO2-Überwachung, Schlafüberwachung, das Stress-Monitoring, Atemübungen, ein Modell zur gesünderen Lebensweise sowie die Sturzerkennung samt automatischem Notruf. Neu ist ein Temperatursensor, mit dem sich kontinuierlich die Temperatur der Hautoberfläche ermitteln lässt. Huawei sagt allerdings gleich vorweg, dass sich damit nicht die Körpertemperatur ermitteln lässt, sondern dass man die Messungen eher als Indikatoren für potenzielle Erkrankungen betrachten sollte.
Insgesamt 17 professionelle Workout-Modi, darunter acht Outdoor-Sportarten (Laufen, Gehen, Wandern, Hiking, Trail Running, Radfahren, Schwimmen, Triathlon) und sieben Indoor-Sportarten (Gehen, Laufen, Radfahren, Schwimmen, freies Training, Crosstrainer, Ruderergometer) zeichnen die Smartwatches auf und geben Trainingstipps. Für 85 weitere Sportarten wird nur das einfache Tracking angeboten.
Rotierbare Krone ähnlich der Apple Watch
Die Bedienung der Watch 3 (Pro) erfolgt unter anderem über ein jeweils 1,43 Zoll großes OLED-Display mit 466 Pixeln im Durchmesser. Das Panel arbeitet mit 60 Hz und soll laut Huawei bis zu 1.000 cd/m² hell werden. Ein neues Bedienelement ist die oben rechts am Gehäuse positionierte drehbare Krone, die ihre Ähnlichkeiten zur Apple Watch einfach nicht verstecken kann. ComputerBase konnte die Watch 3 Pro im Vorfeld der Ankündigung ausprobieren und hat für die kommenden Wochen einen Test geplant. Die Krone bietet haptisches Feedback und soll das Navigieren durch Menüs und Listen und das Zoomen vereinfachen. Unten rechts am Gehäuse sitzt eine weitere Funktionstaste.
Gehäuse kratzen an der 50-mm-Marke
Die Gehäuse selbst fertigt Huawei aus Edelstahl respektive Titan bei der Watch 3 Pro. Die Watch 3 ist 46,2 × 46,2 mm groß, 12,15 mm hoch und wiegt 54 g ohne Armband. Die ohnehin schon großen Abmessungen toppt die Watch 3 Pro mit 48 mm in der Breite, 49,6 mm in der Höhe, 14 mm in der Tiefe und einem Gewicht von 64 g ohne Armband. Die Uhren bieten eine Wasserdichtigkeit von 5 ATM und bringen Akkus mit 450 mAh (Watch 3) und 790 mAh (Watch 3 Pro) in ihren Gehäusen unter. Bis zu drei respektive fünf Tage Laufzeit gibt Huawei an, im Energiesparmodus sogar 14 und 21 Tage. In diesem Modus aktiv bleiben animierte Watchfaces, Fitness-Ziele und 14 Workouts.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Huawei unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.