Konzern-Neuaufstellung: Intel wirft den Chef der Datacenter-Sparte raus
Der neue Intel-CEO Pat Gelsinger baut weiter den Konzern um. Mit dem Chef der Datacenter-Sparte Navin Shenoy muss nun ein Hochkaräter seinen Posten räumen, die Abteilung wird neu aufgestellt. Gefördert wird neben mehr Software auch der GPU-Bereich.
Zweiteilung der bisherigen Datacenter-Sparte
Intels Data Platform Group (DPG) wird im Zuge der Neuaufstellung zweigeteilt. Die Abteilung Datacenter und AI wird Sandra Rivera (siehe Bild) unterstellt. Rivera war bei Intel bereits in vielen Abteilungen vom Marketing bis zu Human Ressources zugegen, aber auch in der ehemaligen Network Platforms Group und weiteren technischen Abteilungen. Jetzt wird sie die Entwicklungen für alle Xeons, FPGA und das große Thema Künstliche Intelligenz leiten.
Die zweite Abteilung wird die Network and Edge Group. Hier übernimmt Nick McKeown das Steuer, ein ehemaliger Stanford-Professor, der bereits viele Firmen in der Netzwerk-Welt gegründet hat, die dann von großen Konzernen aufgekauft wurden. Seine Visionen sollen Intel nun helfen, in die Zukunft zu schreiten.
Mehr Software und GPUs
Auch an anderen Stellen im Konzern wird umgebaut. Die Software and Advanced Technology Group bekommt mit Greg Lavender einen weiteren CTO vorgestellt, der erst in diesem Monat von VMware gekommen ist – ein ehemaliger Weggefährte des CEOs Gelsinger. Er soll 35 Jahre Erfahrung im Bereich Software nutzen, Intel die richtige Richtung aufzuzeigen.
Raja Koduri wird ebenfalls noch mehr Einfluss im Konzern bekommen. Er leitet fortan die Accelerated Computing Systems and Graphics Group (AXG), die alle Grafiklösungen als auch den Bereich High Performance abdecken wird. Im Grunde genommen macht er das ohnehin seit einiger Zeit schon, zuvor hieß die Abteilung aber Architecture, Graphics and Software.
Intel soll schneller werden
Der schnell aufgestiegene Navin Shenoy, der von der Client-Sparte im asiatischen Bereich, zum Chef der gesamten Client-Abteilung und dann binnen eines Jahres zum Chef der Datacenter-Sparte hinaufbefördert wurde, muss das Feld räumen. Die seinerzeit extrem schnelle Beförderung über mehrere Position offenbarte aber eher Intels Versagen, sich auch an anderer Stelle umzusehen. Viel passiert ist in der Datacenter-Sparte seitdem (aber auch schon zuvor) nämlich nicht mehr, das business as usual endet heute mit der Aufspaltung und multiplen Neubesetzungen, denn in dem Bereich verlor Intel zuletzt nicht nur Marktanteile an AMD, sondern auch an Boden gegenüber aufsteigenden Mitbewerbern im großen breiten Feld. Am Ende soll es laut Intel von heute an schneller gehen als zuletzt, wieder ganz oben zu stehen, zitiert CRN ein internes Memo.