MSI Optix MAG301RF im Test: Display-Messungen
2/3Helligkeit und Farbtreue
Die Messungen zur Helligkeit und der Farbtreue wurden im Game-Mode „User“ mit der Farbtemperatur „Normal“ durchgeführt. Mit dieser Auswahl wird der MSI Optix MAG301RF auch ausgeliefert. Bildverbesserer, Low Blue Light und „Nachtsicht“-Funktionen sind ausgeschaltet.
Wie bereits erwähnt, gibt MSI eine Helligkeit von 300 cd/m² für den MAG301RF an. Im Test werden in der Bildmitte maximal 296 cd/m² erreicht, womit die eigene Angabe gerade so erzielt wird. Besonders hell leuchtet der Monitor somit nicht. Darüber hinaus ist die Homogenität aber ein Problem, denn die rechte Seite des Displays ist in allen Bereichen deutlich dunkler als die Mitte und der linke Bereich. Mit 221 cd/m² rechts oben werden nur 75 Prozent der Helligkeit der Bildmitte erreicht. Der ohnehin etwas zu hohe Helligkeitsabfall, der bei 21:9-Bildschirmen aber nicht ungewöhnlich ist, fällt somit nicht gleichmäßig aus.
Die Farbtemperatur des MSI Optix MAG301RF liegt mit 6.438 Kelvin nahe am optimalen Wert von 6.500 Kelvin und ist somit nicht zu kühl, wie es häufig der Fall ist.
Clouding und IPS-typischer Kontrast
Der Schwarzwert des MSI Optix MAG301RF liegt bei maximaler Display-Helligkeit im Durchschnitt bei 0,27 cd/m², was für ein IPS-Panel durchaus gut ist. Allerdings fällt auch hierbei auf, dass die Helligkeitsverteilung keineswegs gleichmäßig ist. Unten links leuchtet der Bildschirm fast doppelt so hell wie oben rechts. In komplett abgedunkelter Umgebung bei vollständig schwarzem Bild ist ein Clouding sichtbar.
Punktuell erreicht der MSI Optix MAG301RF einen Kontrast von 1.150:1, im Durchschnitt liegt er aber bei 964:1 und somit IPS-typisch vergleichsweise niedrig.
Bei der Minimalhelligkeit schneidet der Optix MAG301RF deutlich besser ab als der mit mindestens 90 cd/m² viel zu helle MSI MPG Artymis 343CQR zuletzt. Bei niedrigster Helligkeitseinstellung leuchtet der MAG301RF an der dunkelsten Stelle 34,8 cd/m² (rechts oben), an der hellsten hingegen 47,3 cd/m² (Bildmitte). Auch wenn dies keine hervorragenden Werte sind, sind sie im Alltag in der Regel unproblematisch.
Messung der Farbtreue
ComputerBase testet die Farbwiedergabe des MSI Optix MAG301RF mit CalMAN ColorMatch. Die Software vergleicht die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im dargestellten CIE-1976-Chart des MAG301RF ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.
Mit einer durchschnittlichen Farbabweichung von nur 2 dE und einer maximalen Farbabweichung von 6 dE liefert der MSI Optix MAG301RF sehr gute Werte für einen schnellen Gaming-Monitor. Wie das Diagramm zeigt, liegen die maximalen Abweichungen alle bei den Rottönen, die mit etwas Anpassung zumindest ein wenig ausgeglichen werden können. Vor allem bei den Graustufen weist der Monitor eine sehr geringe Abweichung auf.
Display- und Input-Lag (Beta)
Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Bildschirme unter gleichen Testbedingungen zu verstehen, statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nichts anderes angegeben ist.
Input-Lag
Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem V-Sync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.
Im OSD des MSI-Monitors kann die Reaktionszeit in den drei Stufen „Normal“, „Fast“ und „Fastest“ eingestellt werden, wie es auch schon von den anderen Modellen des Herstellers bekannt ist. „Fastest“ kann dann gewählt werden, wenn 200 Hz genutzt werden können, denn bei 60 Hz ist ein deutliches Ghosting zu erkennen, das bei „Fast“ viel geringer ausfällt. Im Test werden Messungen mit „Fast“ und „Fastest“ jeweils mit 200 Hz durchgeführt.
Mit 41,63 und 41,65 ms erreicht der Optix MAG301RF in beiden Einstellungen der Reaktionszeit fast identische Werte, die im vorderen Mittelfeld des Testfeldes liegen und keinen Grund zur Kritik darstellen. Wer nicht durchgehend mit 200 Hz und FPS spielen kann, wählt deshalb die Einstellung „Fast“, um das Ghosting möglichst gering zu halten.
Display-Lag
Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.
Beim Display-Lag sind die Werte des MSI Optix MAG301RF hingegen sehr hoch und weit über anderen Gaming-Monitoren. ComputerBase hat die Messungen deshalb mehrfach wiederholt, konnte sie aber jeweils reproduzieren. Auch andere Testberichte bestätigen die hohe Verzögerung der internen Bildverarbeitung. Mit über 20 ms liegt der Proband weit abgeschlagen hinter anderen aktuellen Gaming-Bildschirmen.