Nikon Z fc: Spiegellose DX-Kamera als Hommage an die FM2 von 1982
Mit der Z fc baut Nikon sein spiegelloses Segment weiter aus. Wie die Z50 setzt auch die neue Z fc auf das APS-C-Sensorformat mit einem Crop-Faktor von 1,5 und übernimmt auch sonst vieles vom Z-Bruder. Das Besondere an der Z fc ist jedoch ihr Design, das stark an das der berühmten Nikon FM2 aus dem Jahr 1982 angelehnt wurde.
Zurück zu den Wurzeln
Das Gehäuse der neuen Nikon Z fc ist aus einer Magnesiumlegierung gefertigt, das nur zum Teil verkleidet ist und so an das Urgestein FM2 erinnert. Auch die Bedienelemente sind eine Hommage an die frühen 80er Jahre: Es können Belichtungskorrektur, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit mittels Drehregler eingestellt werden. Auch an die kleine Anzeige, die seinerzeit die verbleibenden Aufnahmen auf dem Diafilm anzeigte, wurde gedacht. Sie gibt bei der Z fc Aufschluss über die eingestellte Objektivblende.
Neu und dezent untergebracht finden sich an Front- und Rückseite die von aktuellen Nikon-Kameras bekannten Einstellräder. Das i-Tüpfelchen ist die runde Suchermuschel, während alle aktuellen Z-Modelle (auch die Vollformatableger) ansonsten auf eine eckige Abdeckung setzen.
Technisch ein Z50-Zwilling – bis auf das Display
Im Inneren der Z fc greift Nikon auf die Technik der im Herbst 2019 vorgestellten Z50 zurück. Der CMOS-Bildsensor löst mit 20,9 Megapixel auf und bietet eine ISO-Lichtempfindlichkeit von 100 bis 51.200. Beide bieten eine Serienbildgeschwindigkeit von maximal 11 Bildern pro Sekunde und können UHD-Videos in maximal 30p aufnehmen. Der Autofokus arbeitet mit 209 Messfeldern. Zum Speichern der Aufnahmen steht beiden DX-Modellen ein SDXC-Schacht zur Verfügung. Einen internen Bildstabilisator spendiert Nikon der Z fc nicht, dieser bleibt bislang den Vollformat-Z-Modellen vorbehalten.
Einziger technischer Unterscheidungspunkt zur Z50 ist so am Ende das Display. Bietet die Z50 lediglich ein neigbares Display, das auch um 180 Grad nach vorn gerichtet werden kann, wartet die Z fc mit einem Dreh- und Neigmechanismus auf. Hierfür schrumpft das Display der Z fc im Vergleich zur Z50 von 3,2 auf 3,0 Zoll. Die Auflösung bleibt mit 1,04 Millionen Bildpunkten identisch. Ebenfalls etwas das Nachsehen hat die Z fc bei der kabellosen Konnektivität. Hier bietet sie lediglich WLAN nach IEEE 802.11b/g/n, während die Z50 auch a sowie ac und somit auch das 5-GHz-Band bietet.
Die Nikon Z fc soll ab Ende Juli erhältlich sein. Für den Body ruft Nikon regulär einen Preis von 999 Euro auf. Im Kit mit dem Nikkor Z DX 16–50 mm 1:3,5–6,3 VR Silver Edition werden 1.149 Euro fällig. Zusammen mit den Objektiven Nikkor Z DX 16–50 mm 1:3,5–6,3 VR Silver Edition und dem Nikkor Z DX 50–250 mm 1:4,5–6,3 VR wird eine Preisempfehlung in Höhe von 1.389 Euro ausgerufen. Auf alle Preise gewährt Nikon noch bis zum 30. September im Zuge eines Einführungsangebotes 100 Euro Rabatt.
Das passende Retro-Objektiv darf nicht fehlen
Mit dem Nikkor Z 28 mm 1:2,8 SE (Special Edition) präsentiert Nikon zugleich das zum Retrostil passende Objektiv. Die Festbrennweite lehnt sich äußerlich an die manuellen AI-Objektive von Nikon Ende der 70er Jahre an und soll sich besonders für Portraits eigenen. Es ist nicht auf das DX-Format beschränkt und kann so auch an Vollformat-Ablegern der Z-Serie genutzt werden. Zusammen mit der Nikon Z fc soll es im Bundle zum Preis von 1.249 Euro gehandelt werden. Ob es das Nikkor Z 28 mm 1:2,8 SE auch einzeln im Handel geben wird, nennt Nikon zur Vorstellung nicht.
Nicht der erste „FM-Nachbau“
Die neue Nikon Z fc ist dabei jedoch nicht die erste Huldigung der legendären Nikon FM2. Bereits Ende 2013 diente die Nikon FM2 als Vorbild für die digitale Nikon Df, die ebenfalls eine Vielzahl von Einstellrädern bot. Auf der technischen Seite bot die Nikon Df den Bildsensor des Profimodells Nikon D4 und im übrigen die Technik der D600. Mit einem Preis von seinerzeit rund 3.000 Euro machte gerade der (Profi)Sensor die Kamera exotisch, bedenkt man, dass für die Nikon D4 das doppelte verlangt wurde.
Auch damals brachte Nikon einen Objektivklassiker als Special Edition heraus. Dabei handelte es sich um das Nikkor AF-S 50 mm 1.8 G SE, das ebenfalls an ältere AI-Objektive erinnern sollte.