GeForce RTX 3070 Ti FE im Test: Lautstärke, Temperatur, Leistungsaufnahme und OC
3/4Lautstärke & Kühlung
Während Nvidias GeForce RTX 3070 Founders Edition beim Spielen noch relativ leise arbeitet, gelingt dies der GeForce RTX 3070 Ti FE nicht mehr, obwohl das Kühlsystem gewachsen ist und auf das mutmaßlich bessere Konzept setzt. Mit den anliegenden 2.040 Umdrehungen in der Minute kommt die Grafikkarte auf eine gemessene Lautstärke von 41 Dezibel, was zwar nicht störend, aber durchweg gut zu hören ist. Für einen Silent-PC ist das Modell nicht geeignet.
Damit ist die GeForce RTX 3070 Ti so laut wie AMDs Referenzdesign der Radeon RX 6800, deren Kühler gegenüber größeren Modellen auch keinen Benchmark gesetzt hat. Die GeForce RTX 3080 mit dem noch etwas wuchtigeren Kühler ist mit gemessenen 42,5 Dezibel noch etwas lauter. Auf dem Windows-Desktop arbeitet die Founders Edition lautlos.
- Lautstärke – beim Spielen
- Lüfterdrehzahl
- Lautstärke – Windows-Desktop
- Nvidia GeForce RTX 3070 Ti FE – Lüfterdrehzahl
Spulenrasseln auf erträglichem Niveau
Wie jede moderne schnellere Grafikkarte weist auch die GeForce RTX 3070 Ti FE ein hörbares Spulenrasseln auf. Anders als zum Beispiel bei der GeForce RTX 3080 FE (und der vergleichbaren Radeon RX 6800 XT von AMD) ist es auf der neuesten Ampere-Grafikkarte aber nur hörbar, während es bei den schnelleren Modellen schon ziemlich penetrant ist. Von dem Problem sind sämtliche Modelle betroffen. Das gilt auch für die Custom-Designs, obschon die Intensität ein wenig unterschiedlich sein kann.
Temperaturen unter Last
Die GeForce RTX 3070 Ti FE hat eine vergleichbare Wärme-Entwicklung wie die GeForce RTX 3080 FE. Mit einer GPU-Temperatur von bis zu 79 °C liegt sie im grünen Bereich und bleibt von kritischen Werten noch weiter entfernt. Das gilt auch für warme Sommertage, wobei es dann möglich ist, dass die Lüfter noch ein wenig schneller drehen werden. Die GeForce RTX 3070 FE hat bei der Wärme-Entwicklung (74 °C) mehr Reserven. Auf der Kartenrückseite lassen sich bis zu 57 °C messen. Das ist ein niedriger Wert.
Leistungsaufnahme: Spiele, YouTube, Desktop
Auf dem Windows-Desktop landet die GeForce RTX 3070 Ti mit 13 Watt in etwa da, wo man es für eine Ampere-Grafikkarte vermutet. Die GeForce RTX 3070 FE ist 2 Watt sparsamer, die Unterschiede sind aber generell gering. An AMDs sehr niedrigem Energiebedarf von RDNA 2 im Idle-Modus kommt die Ampere-Generation nicht heran.
Das dreht sich beim Betrieb von zwei Monitoren dann um. Dort arbeitet die GeForce RTX 3070 Ti FE mit 22 Watt sparsam, die AMD-Riege benötigt deutlich mehr Energie. Auch hier gilt, dass sich die GeForce RTX 3070 2 Watt weniger genehmigt.
Leistungsaufnahme auf YouTube
Bei der Wiedergabe eines 4K60-Videos auf YouTube erreicht die GeForce RTX 3070 Ti mit nur 21 Watt dann ein sehr gutes Ergebnis und setzt sich auch gleich an die Spitze des Ampere-Testfeldes. Bei der Messreihe ist Ampere der AMD-Konkurrenz weit voraus. Wird der HDR-Modus genutzt, steigt die Leistungsaufnahme auf deutlich schlechtere 52 Watt an. Dann benötigt die GeForce RTX 3070 Ti plötzlich 12 Watt mehr als die GeForce RTX 3070, bei einem SDR-Video sind es dagegen 3 Watt weniger. Hier muss der Speicher eine höhere Taktfrequenz fahren, was mit GDDR6X (RTX 3070 Ti) offenbar mehr Energie als mit GDDR6 (RTX 3070) braucht.
Leistungsaufnahme in Spielen
Beim Spielen macht sich dann die von Nvidia deutlich angehobene TDP negativ bemerkbar. Während die GeForce RTX 3070 mit 220 Watt noch recht sparsam zu Werke geht, gilt dies für die GeForce RTX 3070 Ti nicht mehr. Im Durchschnitt 289 Watt benötigt die Grafikkarte. Im Maximum lassen sich mit Nvidias PCAT-Messsystem bis zu 314 Watt messen. Die deutlich schnellere GeForce RTX 3080 benötigt mit 322 Watt nur 33 Watt mehr.
Damit ist die GeForce RTX 3070 Ti nicht nur gegenüber dem Namensvetter im Nachteil, sondern auch gegenüber der konkurrierenden Radeon RX 6800 von AMD, die mit 231 Watt 58 Watt sparsamer ist. Die GeForce RTX 2070 Super der vorherigen Generation braucht mit 221 Watt gar 68 Watt weniger.
Energieeffizienz in FPS pro Watt
Während die GeForce RTX 3070 die effizienteste Grafikkarte der Ampere-Generation ist, ist die GeForce RTX 3070 Ti die ineffizienteste. 25 Prozent mehr FPS pro Watt liefert das alte Modell, die Ti-Variante schneidet in dieser Disziplin kaum besser als die alte Turing-Generation ab. Die konkurrierende Radeon RX 6800 arbeitet deutlich effizienter, die Energieeffizienz ist um 31 Prozent besser als bei der GeForce RTX 3070 Ti. Immerhin ist man dem Namensvorgänger GeForce RTX 2070 Super um 12 Prozent voraus, was aber keine sonderlich gute Leistung ist.
Übertakten: OC von GPU und Speicher
Die GeForce RTX 3070 Ti FE lässt sich befriedigend übertakten. Die GA104-GPU lässt ein Plus von 155 MHz zu, bevor sich erste Abstürze zeigen. In Spielen arbeitet die Grafikkarte dann in Verbindung mit der auf 320 Watt maximal erhöhten TDP mit etwa 2.040 MHz. Der 8 GB große GDDR6X-Speicher lässt ein Plus von hohen 1.256 MHz zu, darüber hinaus reduziert sich die Performance.
In Spielen legt die Performance der GeForce RTX 3070 Ti durch die Maßnahmen um etwa 7 Prozent zu. Die Leistungsaufnahme steigt von 288 Watt in Doom Eternal um 32 auf 320 Watt an, kurzzeitig lassen sich bis zu 334 Watt messen. Die Lüfterdrehzahl erhöht sich um etwa 200 Umdrehungen.