Windows 11: Systemanforderungen, Neuerungen und 1. Testversion
Microsoft hat Windows 11 offiziell angekündigt. Eine erste Testversion gibt es kommende Woche, der Marktstart ist für November geplant. Ein Überblick über wesentliche Neuerungen wie UI, Multi-Tasking-Werkzeuge, DirectStorage API, Android-App-Kompatibilität sowie den Upgrade-Pfad und Systemvoraussetzungen.
Das ist neu an Windows 11
Die übergeordnete Idee hinter dem großen Update, dem Microsoft nach sechs Jahren Windows 10 eine neue Versionsnummer spendiert, sei es gewesen, Menschen näher zusammenzubringen und – wieder einmal – produktiver zu machen. Und der Spaß darf ebenfalls nicht zu kurz kommen. In allen drei Punkten bleibt sich Windows treu und auch das ist eine Leitlinie der neuen Version.
Neues UI mit mehr Multi-Tasking-Werkzeugen
Windows 11 sollte zugleich bekannt und dennoch in jedem Aspekt moderner daher kommen, die bereits von der vorab durchgesickerten Testversion bekannte neue Benutzeroberfläche trage maßgeblich dazu bei.
Wie sich bereits gezeigt hat, lag der Fokus dabei allerdings nicht auf der x. Ebene der Systemeinstellungen, die auch mit Windows 11 weiterhin auf Altlasten basieren, sondern in anderen Punkten wie den Multi-Tasking-Funktionen.
Die machen in Zukunft die Anordnung von Fenstern auf dem Desktop, die Gruppierung von thematisch zueinander passenden Fenstern (Snap Groups) oder die Einrichtung von thematisch zueinander passenden virtuellen Desktops (mit eigenen Wallpapern) einfacher. Auch das Multi-Monitor-Verhalten von Windows 11 soll dem bisher bekannten deutlich überlegen sein. Das neue Betriebssystem soll sich zum Beispiel angeschlossene externe Displays und die darauf angeordneten Apps besser merken, so dass der Nutzer dasselbe Szenario wieder vor sich findet, wenn er mit seinem Notebook zwischendurch nicht am Schreibtisch mit zweitem Monitor gewesen ist.
Subtil angepasst hat Microsoft die Benutzeroberfläche abermals für die Nutzung auf dem Tablet oder im Tablet-Modus auf einem 2-in-1-Endgerät, indem Touch-Targets oder Abstände zwischen Symbolen leicht vergrößert wurden. Gegenüber der bekannten Vorabversion hat das neue, standardmäßig zentral angeordnete Startmenü noch eine Suchfunktion erhalten. Die Position lässt sich nach links verschieben.
Messenger Teams ersetzt Skype
Dem Aspekt „Kommunikationsplattform zur Verbindung von Menschen“ will Microsoft mit Windows 11 über die Integration von Microsoft Teams direkt im Betriebssystem gerecht werden. Bis dato gab es die Teams-App nur optional mit klarer Ausrichtung auf Geschäftskunden. Grundsätzlich für private Zwecke geöffnet hatte Microsoft die App hingegen schon vor einem Jahr, damals aber mit Fokus auf Apps für Android und iOS.
Teams wird Standard, Skype wiederum verschwindet aus dem Portfolio der ab Neuinstallation installierten Apps. Wer Skype unter Windows 11 nutzen will, muss es in Zukunft erst über den Microsoft Store installieren.
Für Spieler: Auto HDR, DirectStorage und Game Pass
Auch PC-Spielern stellt Microsoft das beste Windows aller Zeiten in Aussicht und führt als ersten Punkt das von der Xbox Series X/S bekannte „Auto HDR“, das Spiele automatisch mit HDR versehen kann, und bereits aus einem früheren Windows Insider Build bekannt war, an. Darüber hinaus in Windows 11 unterstützt wird DirectStorage, das es ebenfalls schon auf der Xbox Series X/S gibt. DirectStorage ermöglicht es Grafikkarten, ohne Umweg über den Prozessor und den Arbeitsspeicher Daten von NVMe-SSDs in den Grafikspeicher zu laden. Potentiell macht das noch deutlich größere Welten mit noch hochauflösenderen Texturen möglich.
Dass DirectStorage für Windows kommt, hatte Microsoft schon im vergangenen Spätsommer gesagt. Nvidia hatte mit GeForce RTX 3000 bereits einen eigenen Markennamen für die Umsetzung im Treiber vorgestellt: RTX I/O.
Neben neuer Technologie will Microsoft Spieler auch mit einem neuen Inhaltsangebot locken: Der von der Xbox bekannte Game Pass wird über die Xbox App erstmals auch für Windows 11 verfügbar sein und damit auch der Spiele-Streaming-Dienst xCloud.
Neue Widgets mit Trinkgeld-Funktion
Neu sind Widgets unter Windows 11, die sich am linken Seitenrand einblenden und über den Desktop legen lassen. Der „durch AI gefütterte“ Feed soll vom Nutzer angepasst werden können und nicht nur Angebote internationaler Großkonzerne, sondern insbesondere auch lokaler Anbieter umfassen, denen Nutzer als Dank einen finanziellen Obolus („Trinkgeld“) zukommen lassen können.
Microsoft Store: Mit Android Apps und Entwickler-Anreizen
Angepasst wird in Windows 11 auch der Microsoft Store, der in Zukunft nicht nur die bekannten Streaming-Plattformen direkt integrieren, sondern auch Android-Apps anbieten wird. Umgesetzt ist das über die Integration des Amazon App Stores – alle Apps, die es dort gibt, sollen auch auf Windows 11 verfügbar und lauffähig sein.
Android-Apps werden unter Windows 11 nicht nur auf Systemen mit Prozessor von Intel laufen. Die Umsetzung basiert zwar auf Intels Bridge Technologie, einem „runtime post-compiler“, der den ARM-Code vor der Ausführung in x86-Code übersetzt, funktioniert aber auch auf CPUs von AMD oder Qualcomm. Das hat Intel auf Nachfrage gegenüber The Verge bestätigt.
Entwicklern (und möglicherweise auch Klagen) entgegenkommen will Microsoft mit einem neuen Bezahlmodell im Store: Sofern der Entwickler sein eigenes Abrechnungssystem mitbringt und dafür nicht auf Microsofts Dienstleistung setzt, soll er 100 Prozent der Umsätze über den Store behalten dürfen. Adobe hat das offensichtlich als ersten großen Anbieter bereits dazu bewegt, die Creative Cloud über den Microsoft Store anzubieten. Eingereicht werden können alle Arten an Apps: UWP, PWA und Win32.
Windows-11-Updates: Kleiner und auch im Hintergrund
Ebenfalls angepasst haben will Microsoft die Installation von Updates in Windows 11: Sie sollen bis zu 40 Prozent kleiner sein und auch im Hintergrund ablaufen können, also nicht in jedem Fall einen Neustart erforderlich machen. Mit dieser Technologie wirbt beispielsweise Google seit Jahren für Chrome OS.
Im Gegensatz zu Windows 10, wo es bis zuletzt zwei große Updates („H1“ und „H2“) pro Jahr gab, soll es bei Windows 11 nur noch ein großes Update pro Jahr geben, das zwei Jahre (Home und Pro) bis drei Jahre (alle anderen Versionen) Support wie Patches zum monatlichen Patchday erhält.
Verfügbarkeit: In einer Woche für Insider, im Herbst für alle
Microsoft wird ein erstes Build von Windows 11 bereits in der nächsten Woche an Teilnehmer am Windows Insider Program verteilen, die Freigabe der finalen Version ist für die US-amerikanische Holiday Season geplant, die Anfang November mit Thanksgiving einhergeht.
Kostenloses Upgrade: für Windows-10-Nutzer
Für Nutzer von Windows 10 wird Windows 11 ein kostenloses Upgrade auf Zeit sein – wie damals das Upgrade von Windows 7 oder Windows 8 auf Windows 10, das erst offiziell, dann über Umwege immer weiter verlängert worden war. Stand jetzt können Windows-10-Inhaber bis Ende 2022 kostenlos auf Windows 11 umsteigen – wobei die Aussagen hierzu aktuell noch widersprüchlich sind. Wer Windows 10 abseits von Home derzeit im „S-Mode“ nutzt, muss diesen zuvor deaktivieren, denn einen S-Mode bietet Windows 11 nur noch in der Home-Version.
MS-Account-Pflicht für Windows 10 Home
Nicht im Stream erwähnt, aber bereits online bekanntgegeben hat Microsoft, dass der Microsoft-Account-Zwang zur Nutzung von Windows 11 zumindest in der Home-Version kommt.
Windows 11 Home edition requires an Internet connection and a Microsoft Account to complete device setup on first use.
Systemvoraussetzungen inkl. TPM-Pflicht
Darüber hinaus wird, wie anhand der Vorabversion bereits gemutmaßt, ein System Trusted Platform Module (TPM) vorausgesetzt.
TPM 2.0 ist offiziell Pflicht
Anders als von Microsoft in den Systemanforderungen auf den ersten Blick dargelegt, bedarf es dabei nicht zwingend TPM 2.0. Nur solche Systeme sollen am Ende zwar als komplett kompatibel tituliert, also empfohlen werden, ab TPM 1.2 gelingt die Installation aber trotzdem, auch wenn sie nicht empfohlen wird. Das erklärt Microsoft in einem anderen Dokument. Der Konzern spricht von „Soft Floor“ (für die Empfehlung, kann unterschritten werden) und „Hard Floor“ (muss zwingend erfüllt werden, sonst keine Kompatibilität).
Microsoft hat die Nennung von (f)TPM 1.2 als Minimalvoraussetzung inzwischen als Fehler bezeichnet und (f)TPM 2.0 offiziell zur Mindestanforderung erklärt. Die Unterscheidung in eine absolute Mindestanforderung („Hard Floor“) und eine empfehlenswerte Mindestanforderung („Soft Floor“), wie sie zu Anfang noch kommuniziert worden war, gibt es damit nicht mehr.
Prozessoren: Ab 8. Generation Core und Zen+
Fragen warfen zu Anfang auch die Liste der zu Windows 11 kompatiblen CPUs von AMD auf, die im Gegensatz zur Liste für Windows 10 21H1 keinen Ryzen 1000 oder Ryzen Threadripper 1000 enthält, und auch bei Intel fehlen alle CPUs vor der 8. Generation Core.
- Liste kompatibler AMD-Prozessoren
- Liste kompatibler Intel-Prozessoren
- Liste kompatibler Qualcomm-Prozessoren
Inzwischen hat Microsoft versucht das Chaos auszuräumen und erklärt: Auch wenn an anderer Stelle lapidar von einem Dual-Core-Prozessor mit 1 GHz und SSE4.1 gesprochen wird, läuft Windows 11 offiziell nur auf Systemen mit explizit in den Listen aufgeführten CPUs! Ob das bedeutet, dass es auf älteren Generationen nicht einmal installiert werden kann, bleibt abzuwarten.
Einen potentiellen Hinweis darauf, dass Windows 11 auf nicht unterstützten CPUs sogar die Installation verweigert, könnte eine Information des Konzerns für Teilnehmer im Windows Insider Program liefern. Teilnehmer erhalten kommende Woche bereits eine erste Testversion von Windows 11. Microsoft stellt in diesem Zusammenhang klar, dass sich die Testversion vorerst noch auf mehr Systemen als den offiziell unterstützten installieren lassen wird, kurz vor Freigabe über den so genannten „Release Ring“ aber nur noch Testern mit kompatiblen Systemen zur Verfügung stehen wird.
Insider erhalten neue Builds aber in der Regel als Update und damit bleibt auch dieser Hinweis schwammig. Denn dass Microsoft Updates nur an unterstützte Systeme ausspielt, ist nicht neu.
Es dürfte damit am Ende so kommen wie von Windows bekannt: Offiziell läuft das System nur auf diesen CPUs, ein Update von Windows 10 auf Windows 11 werden Inhaber älterer Systeme nicht angeboten kommen. Aber installieren lassen dürfte sich Windows, sofern die Anforderungen an BIOS, TPM und Secure Boot erfüllt werden, trotzdem. Auch nach Microsofts „Klarstellung“ ist das jedoch nicht geklärt.
GPUs benötigen DirectX 12 und WDDM 2.0
Ferner setzt Windows 11 einen PC mit 64 GB Speicherplatz und 4 GB RAM voraus. Die Grafikkarte muss DirectX 12 und das Treibermodell WDDM 2.0 unterstützen, für DirectStorage muss es Support für DirectX 12 Ultimate sein (nur Radeon RX 6000, GeForce RTX 2000 und RTX 3000). Ab 1. Januar 2023 wird bei allen Endgeräten mit Ausnahme von Desktop-PCs eine Webcam vorausgesetzt.
Komponente | Zwingend erforderlich („Hard Floor“) |
Für Empfehlung erforderlich („Soft Floor“) |
---|---|---|
Prozessor | CPUs vom Typ: AMD-Modelle Intel-Modelle Qualcomm-Modelle |
|
Arbeitsspeicher | 4 GB | |
Massenspeicher | 64 GB | |
BIOS | UEFI v2.3.1 Errata B | |
Sicherheit | TPM 2.0/fTPM 2.0 | |
Secure Boot | ||
Grafikkarte | DirectX 12 (DX 12 Ultimate für DirectStorage) WDDM 2.0 (oder höher) |
|
Anzeige | 9 Zoll (oder größer) 1.280 × 720 Pixel (720p) 8-Bit pro Kanal |
|
Konnektivität | USB-Port | |
Ethernet oder Wi-Fi | ||
Touchpad, falls verbaut | Precision Touchpad | |
Webcam | Ab 1.1.2023 für Neugeräte (nicht PC) | |
Nicht aufgeführten Komponenten sind optional, dazu zählen auch Bluetooth und jegliche Art an Sensorik. Alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen auf Basis der von Microsoft bereitgestellten, teils auch widersprüchlichen Informationen. Zukünftige Änderungen nicht ausgeschlossen. |
Kompatibilität: Mit dem PCHealthCheck testen
Ob der eigene Rechner zu Windows 11 kompatibel ist, können Anwender über die PCHealthCheck App ab sofort testen.
Erste Rückmeldungen aus der Community weisen darauf hin, dass in vielen, aber nicht in allen Fällen ein deaktiviertes TPM-Modul oder Secure Boot im BIOS dafür sorgt, dass das System als nicht kompatibel eingestuft wird. Darüber hinaus ist das Bild aber noch diffus: Auch viele Leser, die ein auf den ersten Blick kompatibles aktuelles System mit aktivem TPM und Secure Boot ihr Eigen nennen, bekommen kein positives Feedback der App.
In der Nacht zu Freitag hat Microsoft ferner erklärt, dass die App PCHealthCheck „über die kommenden Wochen“ weiter verbessert werden soll. Die aktuelle Version spuckt teils widersprüchliche Informationen zur Windows-11-Kompatibilität aus und gibt Anwendern, deren PC nicht kompatibel sein soll, keinerlei Feedback zu den Hintergründen.
Zum Samstag hat Microsoft denn eine aktualisierte Version der App PC Health Check veröffentlicht, die jetzt ein noch genaueres Feedback über Inkompatibilitäten liefern soll, die eine Installation von Windows 11 verhindern.
Zuvor hatte Microsoft sich für die unbefriedigenden Erfahrungen entschuldigt, die einige Anwender mit der App gemacht hatten.
Gestrichene Funktionen
Windows 11 bringt nicht nur neue Funktionen mit, sondern verabschiedet sich auch von bis dato bekannten. So tritt nicht nur Skype in den Hintergrund, auch Cortana gibt es in Zukunft weder bei der Einrichtung noch direkt in der Startleise zu sehen – wenngleich Cortana vorerst noch erhalten bleibt. Ebenfalls nicht mehr ab Start installiert sind OneNote, Paint3D und 3D Viewer. Die erst vor kurzem eingeführte Funktion „News and Interests“ wird wieder aus der Taskleiste gestrichen und im neuen Widgets-Overlay integriert.
Den S-Modus gibt es nur noch bei Home. Wallpaper werden darüber hinaus nicht mehr automatisch über den MS-Account über alle Geräte synchronisiert, das altbackene Snipping-Tool kommt mit dem Design der Funktionalität von Snip and Sketch.
Warum heißt Windows 11 Windows 11?
Keine Frage, die mit dem nächsten Upgrade angekündigten Neuerungen sind umfassend, warum die Bezeichnung dennoch nicht bei Windows 10 bleibt, darauf ist Microsoft im Stream nicht eingegangen. Eine passende Antwort darauf gibt es allerdings auch nicht, hatte der Konzern zur Vorstellung von Windows 10 vor sechs Jahren doch absolut vom letzten Windows gesprochen, das in Zukunft kontinuierlich weiterentwickelt werden sollte.
Erste Eindrücke aus der inoffiziellen Vorabversion
Eindrücke aus der ersten Vorabversion hat die Redaktion bereits im Beitrag Windows 11: Auch unter der Haube hat sich etwas getan geteilt.
Die in ersten Updates ergänzten Informationen wurden der besseren Übersicht halber in den original Text eingepflegt. Darüber hinaus wurden Informationen zum jährlichen Update-Zyklus und einer Webcam-Pflicht ab dem 1. Januar 2023 für alle Systeme mit Windows 11, Desktop-PCs ausgeschlossen, aufgenommen. Dem Bericht wurde ein Inhaltsverzeichnis hinzugefügt.
Der Abschnitt Systemvoraussetzungen wurde noch einmal überarbeitet, um das von Microsoft durch die Angabe von empfohlenen Voraussetzungen und harten Mindestvorausetzungen entstandene Chaos nach bestem Wissen und Gewissen zu entwirren. Die Redaktion arbeitet bereits an einer noch umfassenderen Übersicht.
Microsoft hat die große Verwirrung um die missverständlichen Systemanforderungen von Windows 11 in Bezug auf die CPU versucht auszuräumen, indem der Konzern erklärt, dass Windows 11 definitiv nur Systeme mit einer CPU, die in den CPU-Listen geführt wird, unterstützt. Eindeutig ist aber auch das nicht, weil Microsoft selbst weiterhin nur vom relativ uneindeutigen „support“ spricht. Es dürfte damit am Ende so kommen wie von Windows bekannt: Offiziell läuft das System nur auf diesen CPUs, ein Update von Windows 10 auf Windows 11 werden Inhaber älterer Systeme nicht angeboten kommen. Aber installieren lassen dürfte sich Windows, sofern die Anforderungen an BIOS, TPM und Secure Boot erfüllt werden, trotzdem. Auch nach Microsofts „Klarstellung“ ist das jedoch nicht geklärt.
Die Listen könnte mit der Zeit noch Anpassungen erfahren, mit aktuellem Stand sind Intel Core vor der 8. Generation und AMD Ryzen vor Zen+ alias Ryzen 2000 aber raus. Das betrifft auch gar nicht so alte Produkte aus Microsofts Surface-Serie wie das Surface Pro 5. Generation (2017), das erste Surface Go (2018), das Surface Book 2 (2017), den ersten Surface Laptop (2017) und den Surface Studio 2 (2018).
Der Abschnitt zu den Systemvoraussetzungen wurde abermals aktualisiert.
Microsofts eigener Online-Shop preist mittlerweile bei allen derzeit verkauften Surface-Endgeräten das kostenlose Upgrade auf Windows 11 an, es gibt nur eine Ausnahme: den Surface Studio 2. Mit einem Intel-Core-Prozessor der 7. Generation ist das System aber auch das einzige, dessen CPUs nicht auf der Liste der unterstützten Prozessoren steht (ab 8. Generation Intel Core). Dass auch Surface Pro 5. Generation (2017), das erste Surface Go (2018), das Surface Book 2 (2017), der erste Surface Laptop (2017) und deren jeweilige Vorgänger aufgrund zu alter CPUs kein Update erhalten werden, darf damit als bestätigt angesehen werden. Wenig verwunderlich folgt Microsoft den eigenen Systemvorausetzungen.
Der Einführungsplan wird derzeit fertiggestellt und soll Ende 2021 beginnen und bis 2022 fortgesetzt werden. Der genaue Zeitplan variiert je nach Gerät.
Microsoft
Auf die Frage, wie hart Microsoft die offiziellen CPU-Anforderungen auch auf anderen Systemen durchsetzen wird, wenn die Installation manuell angestoßen wird, gibt es hingegen weiterhin keine Antwort. Dafür hat Microsoft gegenüber The Verge verlauten lassen, dass die Angabe von (f)TPM 1.2 als Minimal-, wenn auch nicht für eine Empfehlung ausreichende Anforderung ein Fehler gewesen ist. Offiziell setzt Windows 11 (f)TPM 2.0 voraus, für bestimmte Anwendungsfällte soll es OEMs aber ab Werk deaktivert lassen können. Der Abschnitt Systemanforderungen im Artikel wurde abermals angepasst.
Auch zum Zeitpunkt, wann das Upgrade möglich ist, herrscht noch Unklarheit. Denn während feststeht, dass Windows 11 noch in diesem Jahr erscheint (von Microsoft genutzte Screenshots deuten auf Oktober hin), hieß es von Microsoft per Twitter, der Upgrade-Prozess werde erst im Jahr 2022 angestoßen.
In Anbetracht der Tatsache, dass Microsoft für Surface aber selbst von Ende 2021/Anfang 2022 spricht und sich das Upgrade in der Vergangenheit manuell in der Regel vor der automatisierten Verteilung anstoßen ließ, ist diese Aussage mit äußerster Vorsicht zu genießen. Der jüngsten Vergangenheit folgend, dürfte jeder Wechselwillige noch in diesem Jahr in der Lage sein zu wechseln. Eindeutige Antworten bleibt Microsoft aber auch in diesem Punkt noch schuldig und lässt Mitarbeiter stattdessen lieber Screenshots aus aktuellen Vorschau-Versionen auf Twitter teilen.
ComputerBase hat in der Zwischenzeit auch das von Microsoft nicht authorisierte Tool WhyNotWin11 ins Download-Archiv aufgenommen, das im Gegensatz zum PCHealthCheck von Microsoft versucht die Kompatibilität zu Windows 11 transparent anhand der bekannten Systemanforderungen darzustellen.
Microsoft hat am Abend mit Build 22000.51 die für diese Woche angekündigte erste Testversion von Windows 11 für Teilnehmer im Windows Insider Program freigegeben. Wer seinen Rechner im Insider Program registriert (Einstellungen – Updates und Sicherheit – Windows Insider Program) und der Teilnahme am Testprogramm für zukünftige Versionen von Windows im sogenannten „Dev Channel“ zugestimmt hat, sollte das Update jetzt installieren können. Microsoft warnt ausdrücklich davor, das auf einem Produktivsystem zu tun.
Vorerst können alle bestehenden Teilnehmer am Insider Program, die Windows 10 nutzen, auch Windows 11 beziehen – erst wenn sich der Marktstart nähert, will Microsoft auch im für bestehende Tester die offiziellen Systemvoraussetzungen scharf schalten. Wer sich neu einschreibt, sollte sofort davon betroffen sein.
Welche der am vergangenen Donnerstag vorgestellten Neuerungen in Build 22000.51 bereits enthalten sind (neues UI, Startmenü, Widgets, File Explorer, Multi-Tasking-Werkzeuge uvm.) und welche Probleme die erste öffentliche Testversion noch macht, darüber informiert Microsoft ausführlichen im Windows Insider Blog.
Microsoft hat sich für die durch inkonsistente Angaben sowie die intransparente PCHealthCheck-App entstandene Verwirrung um die Systemanforderungen und damit Hardware-Kompatibilität von Windows 11 entschuldigt.
PCHealtCheck App vorerst offline
Als erste Maßnahme bietet der Konzern die eigene App vorerst nicht mehr an, sie soll in verbesserter Form erneut erscheinen, wenn die finale Freigabe von Windows 11 im Herbst ansteht.
Darüber hinaus erklärt der Konzern, dass die gegenüber Windows 10 deutlich angezogenen Systemanforderungen in den Punkten Prozessor, Trusted Platform Module (TPM) und Secure Boot der Sicherheit und Zuverlässigkeit der Plattform dienen sollen, während die Kompatibilität mit einer großen Anzahl an Systemen gewahrt bleibt. Microsoft habe die sich mit dem Wechsel ergebende Chance ergreifen wollen, Nutzern in puncto Soft- und Hardware in allen drei Punkten das bieten zu können, was sie heute von einem System erwarten – und Prozessoren ab 8. Generation Intel Core oder AMD Zen 2 machten dies möglich.
7. Generation Intel Core und Zen 1 werden noch geprüft
Über die kommenden Monate werde man allerdings auf Basis der auch auf älteren Systemen angebotenen Insider Preview prüfen, ob insbesondere die 7. Generation Intel Core und Prozessoren auf Basis von Zen 1 noch in die Liste der kompatiblen Architekturen aufgenommen werden könne, so Microsoft. Auf den Widerspruch, dass Zen 1 schon heute in Form des Athlon 3000G und Zen+ in Form von Ryzen 2000 in der Liste enthalten sind, geht Microsoft nicht ein.
Und auch die wichtigste Frage der letzten Woche bleibt am Ende abermals offen: Wird sich Windows 11 auf Rechnern, die die Mindestanforderungen in Bezug auf CPU, TPM und Secure Boot nicht bieten, installieren lassen?
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PCHealthCheck Download
2,4 SterneMit PCHealthCheck lässt sich die Kompatibilität des eigenen Systems mit Windows 11 prüfen.
- Version 4.0.241023001, Win 10 Deutsch
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WhyNotWin11 Download
4,3 SterneWhyNotWin11 überprüft das eigene System auf seine Kompatibilität mit Windows 11.
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