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C:\B_retro\Ausgabe_86\: Das Windows, das nie erscheinen sollte

Sven Bauduin
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C:\B_retro\Ausgabe_86\: Das Windows, das nie erscheinen sollte
Bild: Microsoft / Montage: Sven Bauduin

Auch wenn es schlussendlich nie veröffentlicht wurde: Zwischen „Chicago“ und „Memphis“ sollte eigentlich „Nashville“ alias Windows 96 als Upgrade zu Windows 95 erscheinen. Die nicht autorisierte Veröffentlichung des Builds 4.10.999 machte die Existenz von Windows 96 publik.

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Der Trubel um das bereits zuvor unautorisiert veröffentlichte Windows 11 und insbesondere dessen Systemanforderungen, die einen doch vergleichsweise harten Schnitt machen, beherrschte auch auf ComputerBase die Schlagzeilen der letzten Woche, doch auch in den 1990ern gab es spannende Releases – oder auch nicht.

Windows 96 („Nashville“)

Nachdem sich die Geschichte in diesem Jahr einmal mehr wiederholt und Microsoft mit dem Release von Windows 11 ein im Detail verbessertes Windows 10 mit einer doch sehr stark überarbeiteten GUI, mehr Multi-Tasking-Werkzeugen, aber auch mit TPM- und zumindest in der Home Edition mit einem Kontozwang als „Next Windows“ präsentiert, experimentierte das Unternehmen auch 1996 mit einem „Upgrade“ hinter verschlossener Tür, das zu früh an die Öffentlichkeit kam.

Während Windows 11 Build 21996.1 (Bericht) erstmals die Existenz von Windows 11 bezeugte, verriet Windows 96 Build 4.10.999 seinerzeit „Nashville“, ein „neues“ Betriebssystem, das die Brücke zwischen Windows 95 und Windows 98 schlagen aber letztendlich nie offiziell erscheinen sollte.

Windows 96 Build 4.10.999 verriet „Nashville“

Damals wie heute war es ein unautorisiertes Release, welches ein neues Windows ankündigte, noch bevor Microsoft es tat. Im Falle von Windows 96 alias „Nashville“ war es der Build 4.10.999, der dem Unternehmen aus Redmond zuvorkam.

Windows 96 Build 4.10.999
Windows 96 Build 4.10.999 (Bild: WinWorld)

Noch vor der Vorstellung von Windows 95b, das auch als Service Release „OSR 2.x“ bekannt ist und als Build 4.00.950B am 24. August 1996 erscheinen sollte, fand die Beta des als „Windows 96“ geplanten Betriebssystems aus bis heute ungeklärten Gründen seinen Weg in die Öffentlichkeit.

Windows 96 („Nashville“) herunterladen

Die Website WinWorld hält ebenfalls einige interessante Informationen zu „Nashville“ bereit und bietet darüber hinaus sogar das rund 40 Megabyte „große“ originale Systemabbild von Build 4.10.999 (.7z) zum Download an.

Aus „Cleveland“ wurde „Nashville“

Bereits 1994 arbeitete Microsoft unter dem Codenamen „Cleveland“ an einem Nachfolger von Windows 95, der eine Art Upgrade oder eine verbesserte Version darstellen und bereits im Jahr 1996 als Windows 96 erscheinen sollte.

Einige der damals als „vertraulich“ eingestuften E-Mails und Memos zu diesem Thema wurden mittlerweile publik gemacht und bestätigen das geplante Vorhaben sowie die Existenz von „Nashville“, wie das Projekt wenig später heißen sollte.

E-Mails und Memos von Microsoft zu Windows Nashville

In seinem Artikel „Beyond Windows 95“ berichtete der Autor Michael J. Miller bereits im Oktober 1995 im PC Magazine über „Nashville“ und ein mögliches Windows 96.

Ein Windows 98 im Jahr 1996

Das bereits für das Jahr 1996 geplante Windows 96 griff schon während seiner Entwicklung im Jahr 1995 dem am 25. Juni 1998 als Build 4.10.1998 erschienenen Windows 98 voraus und sollte als erstes Betriebssystem von Microsoft die Elemente der API des Internet Explorers mit der Shell verbinden, wie es später unter Windows 98 typisch sein sollte.

Neben der höheren Internetintegration mittels Active Desktop, Internet Channels und einem Online Support – Features, welche sich allesamt in Windows 98 wiederfanden – enthielt Windows 96 erstmals den Personal Information Manager Microsoft Athena, eine für damalige Verhältnisse mächtige Verwaltungssoftware.

Auch der Internet Explorer 3 tauchte als Alpha erstmals in „Nashville“ auf und wurde anschließend auch mit dem Service Release Windows 95b ausgerollt.

Athena fand später als „Microsoft Internet Mail and News“ seinen Weg in Windows 95 und wurde daraufhin im Jahr 1997 als Outlook Express gemeinsam mit dem Internet Explorer 4 im Bundle veröffentlicht.

Erstmals in Windows 96 zu sehen waren zudem auch der „Zoom“-Effekt von Menüs und die unterstrichenen Icons, die wie Hyperlinks wirkten. Das Betriebssystem sollte außerdem auch erstmals einen vollwertigen USB-Support bieten.

In Vergessenheit geraten

Über die Jahre ist Windows 96 alias „Nashville“ in Vergessenheit geraten, unter anderem auch weil Microsoft seinen ursprünglichen Plan verwarf, ein Windows 96 zwischen Windows 95 und Windows 97, wie das später als Windows 98 veröffentlichte „Memphis“ damals noch heißen sollte, zu veröffentlichen.

Microsoft 96 sollte ursprünglich als Zwischenstation von Windows NT 4.0 zu Cairo, das nach einigen Verschiebungen schlussendlich erst als Windows 2000 erschien, dienen und eine Art Zwischenrevision darstellen. Wie das Windows Wiki auf Fandom in Erfahrung gebracht haben will, war Windows 96 für ein Release im Januar 1996 vorgesehen.

Schlussendlich floss der Internet Explorer 3 in Windows 95 und weitere Features in Windows 98 mit ein, während das Projekt „Nashville“ von Microsoft fallengelassen wurde. Der Codename „Nashville“ ging kurz darauf an den Internet Explorer 4 über.

Auch wenn es lange Zeit hieß, die Bezeichnung Windows 96 sei von der Presse erdacht worden, findet sich sowohl der Codename „Nashville“ als auch die Bezeichnung „Windows 96“ in verschiedenen Dateien, wie der SETUPC.INF des Abbildes.

Windows 96 Build 4.10.999
Windows 96 Build 4.10.999 (Bild: WinHistory.dr)

In der Systemsteuerung fand sich das Betriebssystem im Dialog für zu installierende oder deinstallierende Programme ebenfalls als Windows 96 wieder. Für Windows 96 sollen die folgenden Systemanforderungen gelten:

  • PC mit einem 486DX2 mit 66 MHz (oder höher)
  • 16 Megabyte Arbeitsspeicher (24 MB empfohlen)
  • 120 bis 295 Megabyte freier Festplattenspeicher
  • VGA-kompatible Grafikkarte (SVGA empfohlen)
  • Maus oder kompatibles Zeigegerät

Die genannten Systemvoraussetzungen wurden von Microsoft als sinnvoller Mindeststandard für einen ordnungsgemäßen Betrieb von Windows 96 ausgewählt, in der Praxis lief das Betriebssystem wie auch Windows 95 auf älterer und schwächerer Hardware.

Der YouTube-Kanal „Windows On Windows“ präsentiert Windows 96 alias „Nashville“ in einem rund 10-minütigen Video.

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Welches ist das beste Windows der Windows-9x-Reihe?

Die Redaktion freut sich zu erfahren, welches Windows der Windows-9x-Reihe die Community bevorzugt hat. Die Windows Millennium Edition dürfte das Rennen um die Gunst der Community-Mitglieder des ComputerBase-Forums erfahrungsgemäß wohl kaum machen.

Welches Windows der Windows-9x-Reihe war das Beste?
  • Windows 95 mit MS-DOS 7.0
    1,6 %
  • Windows 95a mit MS-DOS 7.0
    0,3 %
  • Windows 95b mit MS-DOS 7.1
    1,6 %
  • Windows 95c mit MS-DOS 7.1
    2,4 %
  • Windows 98 mit MS-DOS 7.1
    6,7 %
  • Windows 98 Second Edition mit MS-DOS 7.1
    75,7 %
  • Windows Millennium Edition mit MS-DOS 8.0
    11,7 %

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