20 Jahre Max Payne: Zeitloser Noir-Klassiker feiert Geburtstag
Der flüchtige Undercover-Cop, der nichts mehr zu verlieren hat, ist mittlerweile ein Meilenstein und heute 20 Jahre alt. Zwei Nachfolgern zum Trotz bleibt der 2001 erschienene Erfinder der „Bullet Time“ der beste Teil der Reihe. Auch heute noch.
Bei Erscheinen sah es danach trotz hoher 80er-Wertungen noch nicht aus. Die Zeitlupen-Mechanik für Schussgefechte war bei Erscheinen ein Hit, die knackige Action ebenfalls. Umstritten war hingegen die kurze Spieldauer von „nur“ rund sechs Stunden, heute für Shooter ein üblicher Wert.
Mehr als nur ein Trick
Max Payne war und ist aber mehr als nur „das Bullet-Time-Spiel“. Wegweisenden Charakter hatte die dichte Erzählung im Neo-Noir-Setting. Die düstere Rachegeschichte nutzt ausgiebig Zwischensequenzen im Comic-Format und bleibt mit einer Menge erinnernswerten Zitaten im Kopf, die den Charakter hinter der Action Gestalt geben und die Welt zum Leben erwecken. Es ist nicht ohne Grund diese Besonderheit, die Max-Payne-Darsteller und Creative Director Sam Lake sowie der Sprecher der Rolle, James Mccaffrey, in einem Geburtstagsvideo aufgreifen.
Beide Besonderheiten sind auch aus der Not heraus geboren, denn Max Payne steht genauso für die Bullet Time wie für den starren, verkniffenen, aber damals grafisch todschicken High-Res-Gesichtsausdruck des Antihelden. Das ist kein Wunder, denn das DirectX-7-Spiel wurde entwickelt, bevor die Technik das Animieren von Gesichtszügen hergab. Diese Option in sinnvoller Form war erst eine Errungenschaft, die erst drei Jahre später Half-Life 2 für sich verbuchen durfte.
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Max Payne
Es lohnt sich
Diese Summe von Vorzügen sorgt dafür, dass Max Payne weiterhin Spaß macht, so das Fazit des mittlerweile neun Jahre alten Retro-Tests. Etwaige technische Probleme und inoffizielle Updates, die eine Reihe von Verbesserungen wie das Einfügen von Widescreen-Auflösungen vornehmen, finden sich in der PCGamingWiki.
Den Spaß erschwert lediglich die Verfügbarkeit. Zwar ist das Spiel nach Aufhebung der Indizierung für iOS und Android für jeweils 3,50 Euro erhältlich, auf dem PC über Steam für deutsche Spieler aber nicht. Lediglich Rockstar bietet das Spiel im eigenen Shop für rund zehn Euro an. Eigentlich wäre es aber ohnehin an der Zeit für eine Fortsetzung oder zumindest eine Remake-Schönheitskur. Vielleicht stellt Remedy diesen Zustand zum 25. Geburstag ab, damit diese Feiertage nicht ewig mit Bedauern in Verbindung stehen müssen.