3-nm-Chips von TSMC: Intel bekommt zum Start angeblich mehr als Apple

TSMCs erste Kundschaft der kommenden 3-nm-Fertigung wird wenig überraschend Apple, deutlich überraschender aber auch Intel. Und Intel soll laut aktuellen Gerüchten von Nikkei sogar den größeren Anteil an der Auftaktproduktion bekommen, welche bei Apple angeblich im iPad mit deutlich kleinerem Volumen als dem iPhone startet.

Wenn später dann der Wechsel auf einen 3-nm-SoC auch im iPhone erfolgt, dürfte sich das Verhältnis wieder zu Gunsten von Apple verschieben, die binnen kurzer Zeit hunderte Millionen Chips benötigen. Über den genauen Zeitplan herrscht noch etwas Unsicherheit, TSMC spricht vom zweiten Halbjahr des kommenden Jahres als Auftakt zur Serienproduktion. Das würde Produkte im Handel ab frühestens Ende 2022, realistisch betrachtet Anfang 2023 bedeuten – ein typischer Zeitraum für einen iPad-Refresh. Die iPhones würden demnach den Zwischenschritt auf 4 nm im kommenden Jahr nutzen und erst ab Mitte 2023 auf 3 nm wechseln. TSMC hatte diese Pläne vor wenigen Wochen offiziell ausgerollt.

Dass Intel einen großen Anteil an zukünftigen Produktionsprozessen von TSMC erhalten wird, überrascht auf den ersten Blick, angesichts der zuletzt stetigen Äußerungen, mehr mit externen Foundrys zu arbeiten, aber auch nicht. Intels Gaming-Grafikkarte Xe-HPG wird auf TSMCs 7-nm-Fertigung basieren, für Ponte Vecchio werden einige der Tiles ebenfalls von TSMC gefertigt. Intels eigene 7-nm-Fertigung wird frühestens 2023 zur Verfügung stehen, von 5 nm und mehr spricht man lieber noch gar nicht.

Was Intel bei TSMC in 3 nm auflegen wird, ist indes noch nicht klar. Die Gerüchte rankten sich hier bereits um kleine CPUs über Core- und Xeon-Prozessoren bis hin zu Grafikchips. Da TSMC auch Teile der FPGA-Familie sowie Chips für die Automotive-Sparte von Intel fertigt, sind sie unterm Strich betrachtet letztlich für jedes denkbare Produkt geeignet. Am Ende dürfte eher die Frage sein, was Intel dort fertigen lassen will. Aber genau in dem Punkte wollte sich Intel öffnen, wie weit, werden die kommenden Jahre zeigen.