Alexa Live: Skills bekommen Widgets und viele neue Funktionen
Mit „Alexa Live“ startet Amazon in diesen Minuten das diesjährige Entwickler-Event für alles rund um den digitalen Sprachassistenten des Unternehmens. Viele Neuigkeiten sollen nicht nur Entwicklern die Arbeit erleichtern, sondern bringen auch Neues für Kunden. ComputerBase konnte vorab mit Amazon über die Neuerungen sprechen.
Immer mehr Nutzer und Entwickler setzen auf Skills
Sowohl die Zahl der Entwickler von Alexa-Skills als auch die Interaktionen der Nutzer mit Alexa-Skills wachsen weiter rasant an. Amazon zählt inzwischen mehr als 900.000 registrierte Entwickler, von denen allein im letzten Jahr 100.000 neu hinzugekommen sind. Mehr als 130.000 Skills haben diese bisher für Alexa herausgebracht, die auf mehr als 140.000 unterschiedlichen Geräten genutzt werden können, die Alexa inzwischen unterstützen.
Im Jahresvergleich ist die Interaktion mit Alexa über Skills um 40 Prozent gestiegen, was laut Amazon auch, aber nicht nur an der weltweiten Pandemie gelegen hat. Durch verbesserte Skills und neue Interaktionsmöglichkeiten, die die Nutzung einfacher gestalten, soll das Wachstum anhalten.
Widgets für Skills kommen dieses Jahr
Eine erste Neuerung, die auch für Nutzer neue Interaktionsmöglichkeiten hervorbringen wird, sind Alexa-Widgets. Amazon erlaubt es Entwicklern ab heute, über die Alexa Presentation Language (APL) Widgets für die Interaktion zu erstellen, die vom Nutzer über eine Widget-Galerie auf dem Start-Bildschirm platziert werden können. Diese Widgets erlauben etwa Schnellzugriffe auf wichtige Funktionen und können Dank Hintergrundaktualisierung fortlaufend aktuelle Inhalte anzeigen, ohne dass der Skill zuvor vom Nutzer aufgerufen werden muss. Die Funktion soll im Laufe dieses Jahres für alle Nutzer freigegeben werden. Einen eigenen Freigabeprozess, der von Entwicklern durchlaufen werden muss, plant Amazon für die Widgets derzeit nicht, stellt aber einen Design-Guide zur Verfügung.
Direkter Zugriff auf Funktionen innerhalb von Skills
Um die Interaktion weiter zu erhöhen, können Nutzer künftig zudem Routinen erstellen, die sie direkt zu einer Aktion innerhalb eines Skills führen, anstatt zunächst den Skill öffnen und dann weitere Befehle geben zu müssen. Über eine individuelle Routine „Was steht heute an?“ könnte der Nutzer so direkt auf einzelne, für ihn relevante Inhalte in einem Nachrichten-Skill zugreifen, anstatt sich alle Nachrichten anhören zu müssen.
Das Mobiltelefon kann einbezogen werden
Mit „Send to Phone“ können Kunden künftig eine Aktion, die auf einem Alexa-fähigen Gerät gestartet wurde, auf ihrem Smartphone fortsetzen. Mit der Kombination aus „Quick Links“ und „Send to Phone“ können Entwickler so auch Skills programmieren, die sowohl Alexa als auch das Mobiltelefon nutzen.
Kostenpflichtige Skills starten in den USA
Damit Entwickler über Skills einfacher Umsätze generieren können, dürfen Skills nun kostenpflichtig sein. Diese Funktion wird aber zunächst nur in den USA eingeführt, wobei davon auszugehen ist, dass sie später um zusätzliche Regionen erweitert wird. Über eine einmalige Gebühr können Nutzer dabei den Inhalt eines Skills freischalten. In-Skill-Käufe werden zudem in Indien und Kanada freigeschaltet.
Käufe auf Amazon in Skills
Auch die Entwickler sollen von den Neuerungen profitieren, indem sie über die Skills zusätzliche Umsätze generieren können. Im letzten Jahr habe sich der Umsatz für Entwickler über In-Skill-Käufe mehr als verdoppelt. Nicht auf einzelne Regionen beschränkt sind deshalb die „Alexa Shopping Actions“. Über diese wird Entwicklern die Möglichkeit gegeben, in ihre eigenen Skills für Nutzer die Option einzubauen, Produkte direkt über Amazon aus dem Skill heraus kaufen zu können. So können etwa Spiele-Anbieter ihren Kunden die Möglichkeit geben, das zum Skill passende Gesellschaftsspiel über Amazon zu bestellen.
Auch die Möglichkeiten zum Nachbestellen von Produkten über Alexa werden erweitert. Konnten bisher etwa Artikel wie Batterien, Druckertinte oder Waschmittel über Alexa nachbestellt werden, wird die Funktion künftig auf Ersatzteile ausgeweitet.
Interaktive Inhalte über Alexa-Skills
Eine weitere Neuerung erlaubt es Skill-Entwicklern, schnell mit Nutzern interaktiv über einen Skill zu agieren, indem die Reaktionszeiten deutlich verkürzt werden sollen. So wird iHeartRadio beispielsweise eine Funktion einführen, mit der ein Nutzer über Alexa Musikwünsche an den Moderator durchgeben kann, auf die er im Laufenden Programm eingehen kann.
Natürlichere Dialoge in Skills auch auf Deutsch
Entwickler können in einer Beta nun auch für deutsche Skills auf „Alexa Conversations“ zurückgreifen, das über Deep Learning die Unterhaltung deutlich natürlicher gestaltet, da mögliche Fragen und Kombinationen automatisch abgefangen werden, für die sonst jeweils der Entwickler eigene Konstellationen programmieren musste. So lösen sich auch Skills mehr und mehr von einem festen Befehlsmuster und ziehen den Kontext, in dem der Nutzer einen Befehl ausführt, in die Auswertung mit ein. Eine neue Version des Deutsche-Bahn-Skills nutzt bereits Alexa Conversations für die Verbindungssuche.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Amazon unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.