Radeon RX 6800M im Test: Benchmarks und Testergebnisse
2/3Ein paar Worte zu Notebook-Benchmarks
Bevor es an die Analyse der weiteren Testergebnisse geht, gilt es das bereits im Test des Asus ROG Flow X13 mit ROG XG Mobile aufgegriffene Thema „Schwierigkeiten beim Testen von Gaming-Notebooks“ auch in diesem Artikel noch einmal aufzugreifen.
Testergebnisse mit vielen Variablen
Während im GPU-Testsystem für Desktop-Grafikkarten alle Faktoren bis auf die Grafikkarte auf einem ganz bestimmten Niveau festgelegt werden können, treffen unterschiedlich stark konfigurierte mobile GPUs einer Klasse (RTX 3080 mit 150, 105 oder 80 Watt) auf verschiedene CPUs mit unterschiedlichen Konfigurationen und abweichenden RAM-Taktraten und -Timings sowie Kühlsystemen. Und obwohl die Bezeichnungen von GPUs und CPUs anderes vermuten lassen: niedrigere Verlustleistungen schaffen auch neue Flaschenhälse. Im Zweifelsfall hakt das Powermanagement noch als Störfeuer dazwischen. Nicht mit den Erfahrungen vom Desktop-PC erklärbare Messergebnisse gibt es auch in diesem Test.
Im Notebook wird's teils kurios
Das Beispiel der Stunde ist Death Stranding. Mit der Radeon RX 6800M im Asus ROG Strix G15 waren, sobald das Bild auf einem externen Bildschirm ausgegeben wurde, in FHD nur noch 100 bis 105 FPS möglich. Wurde das Bild hingegen auf dem internen Display ausgegeben, lagen verlässlich rund 140 FPS an. Mit VSync und Co. hatte das nichts zu tun.
Der Titel war der einzige im Parcours, der sich so verhielt, und zeigte damit das genau entgegengesetzte Verhalten von Doom Eternal mit der externen ROG XG Mobile im vergangenen Monat: Hier wurde durch die externe Ausgabe direkt von der eGPU-Box offensichtlich eine Bremse gelöst, die bis dato jede dGPU im Notebook ausgebremst hatte – und das ist auch im Asus ROG Strix G15 noch so.
Um Notebook-Grafikkkarten respektive Gaming-Notebooks bestmöglich zu bewerten, sollte ein Parcours also umfangreich sein und das Notebook vielfältig (internes Display, externes Display etc. pp.) unter die Lupe genommen werden, sonst wird das Testergebnis von Anomalitäten bestimmt.
Ein großer Parcours hat aber auch handfeste Nachteile – von der Zeit, die er benötigt, einmal ganz abgesehen.
Umfassende Parcours sind gut und machen Probleme
Ein zweiter Grund: Spiele-Patches oder neuere Treiber machen in Benchmarks immer wieder einen Unterschied. Auf dem Desktop-PC wird im Zweifel das alte Ergebnis neu ermittelt, um Produkt A abermals trennscharf mit Produkt B vergleichen zu können. Bei Notebooks ist das, und hier folgt das dritte Argument gegen einen großen Parcours, der Redaktion allerdings nicht möglich, weil Testmuster quasi zu 100 Prozent nach dem Test zurück zum Hersteller gehen. Das führt in diesem Artikel zu einem harten Bruch.
Denn um die Radeon RX 6800M auf Basis einer breiten Spiele-Auswahl besser einordnen zu können als die letzten mobilen Grafikkarten, wurde der Parcours umfassend erweitert (im Kern basiert er auf dem GPU-Testparcours für Desktop-Grafikkarten). Weil die alten Notebooks der Redaktion nicht mehr zur Verfügung standen, findet sich das Asus ROG Strix G15 mit Radeon RX 6800M vorerst fast exklusiv im neuen Parcours wieder. Damit es wenigstens einen Vergleichswert im Parcours gibt, hat ComputerBase allerdings schon die Testergebnisse des Razer Blade 14 mit Ryzen 9 5900HS und GeForce RTX 3060 Laptop GPU mit 90 Watt mit aufgenommen. Ein separater Test dieses kompakten Gaming-Notebooks folgt.
Einordnung in alte Testergebnisse
Der beim Asus ROG Strix G15 mit Radeon RX 6800M verwendete Testparcours ist umfangreicher als in den Artikeln RTX 3080 & 3070 Laptop GPUs im Test: Neue GeForce-Notebooks im Vergleich zum Gaming-PC und RTX 3060 Laptop GPU im Test: Der kleinste Grafikchip lässt in 1080p kaum Wünsche offen von Anfang 2021, die damals getesteten Notebooks konnten aber nicht im neuen Parcours nachgetestet werden – sie sind seit Monaten zurück beim jeweiligen Hersteller.
Die damals erstellten Testwerte sollen AMDs jetzt getesteter mobiler High-End-GPU trotzdem gegenübergestellt werden, auch wenn neue Spiele-Patches und Treiber keine hundertprozentige Vergleichbarkeit garantieren. Ziel der Redaktion ist, den neuen Parcours sukzessiv mit weiteren High-End-Gaming-Notebooks zu erweitern, um das Bild Stück für Stück zu komplettieren.
Im 3DMark Fire Strike kann sich die Radeon RX 6800M im Asus ROG Strix G15 im Profil „Turbo“ bei dauerhaft ca. 135 Watt Leistungsaufnahme auf dem Niveau der GeForce RTX 3080 Laptop GPU mit 150 Watt TGP platzieren – das in den Diagrammen aufgeführte Modell stammt aus der externen Asus ROG XG Mobile, deren Leistung sich unterscheidet, je nachdem, ob das Bild direkt auf einem angeschlossenen Monitor oder auf dem Display des Asus ROG Flow X13 (Test) ausgegeben wird. Im Raytracing-Feature-Test Port Royal hat die mobile RDNA-2-GPU hingegen keine Chance gegen die mobile GeForce RTX.
Die drei bereits im Frühjahr getesteten Spiele Doom Eternal, F1 2020 und Shadow of the Tomb Raider bestätigen dieses Bild, wobei es je nach Titel deutliche Schwankungen gibt. Zwischen den Profilen „Leise“ und „Turbo“ liegen im Durchschnitt 15 Prozent Leistungsunterschied, „Turbo“ liegt auf Radeon-RX-5700-XT-Niveau. Das zeigen die nachfolgenden Leistungsratings, die in Anbetracht der kleinen Spieleauswahl allerdings mit Vorsicht zu genießen sind.
Benchmarks in Full HD
Der Blick auf die Testergebnisse im neuen Parcours zeigt: Die Radeon RX 6800M platziert sich mit dauerhaft 135 Watt in Kombination mit dem Ryzen 9 5900HX im Asus ROG Strix G15 in Full HD im Durchschnitt bei den FPS 5 Prozent vor der Radeon RX 5700 XT im Desktop-PC (Ryzen 9 5950X, DDR4-3600CL14). Die Radeon RX 6700 XT mit identisch konfigurierter GPU ist dank viel höherer Taktraten 26 Prozent voraus, die „richtige“ Radeon RX 6800 sogar knapp 50 Prozent. Mit dem Profil „Leise“, das nur 90 Watt an die GPU und maximal 20 Watt an die CPU bereitstellt, fällt die Leistung um 17 Prozent ab – in diesem Fall liegt das Notebook auf dem Niveau eines Desktop-PCs mit Radeon RX 5600 XT respektive der GeForce RTX 3060 Laptop GPU mit 90 Watt im Razer Blade 14. Bei den Perzentil-FPS ist der Leistungsrückgang sogar noch etwas größer. Das liegt an einigen ausgewählten Titeln, denen es bei maximal 110 Watt für CPU und GPU in Summe letztlich an CPU-Leistung fehlt.
- Performancerating – AVG-FPS, 1.920 × 1.080
- Performancerating – Perzentil-FPS, 1.920 × 1.080
- Borderlands 3 – 1.920 × 1.080
- Control – 1.920 × 1.080
- Cyberpunk 2077 – 1.920 × 1.080
- Death Stranding – 1.920 × 1.080
- Doom Eternal – 1.920 × 1.080
- F1 2020 – 1.920 × 1.080
- Hitman 3 – 1.920 × 1.080
- Horizon Zero Dawn – 1.920 × 1.080
- Mafia – 1.920 × 1.080
- Serious Sam 4 – 1.920 × 1.080
Der Wechsel vom ab Werk installierten DDR4-3200CL22 auf DDR4-2666CL19 mit niedrigeren Sekundärtimings (in den Diagrammen mit Suffix „RAM“) beschleunigt das Notebook im Profil „Turbo“ im Durchschnitt um 5 Prozent, in Einzelfällen sind es sogar bis zu 10 Prozent. Mit flottem DDR4-3200 könnte das Asus ROG Strix G15 demnach noch schneller sein.
Benchmarks in WQHD
In WQHD gibt es keine wesentlichen Veränderungen gegenüber der in FHD gezeigten Leistung. Weil sich der Flaschenhals jetzt stärker auf die GPU verlagert, hat der Wechsel auf den alternativen RAM allerdings keinen so großen Effekt mehr. Die Radeon RX 5700 XT wird jetzt wiederum um 7 statt vormals 5 Prozent geschlagen, während zwischen Radeon RX 6800M im Profil „Turbo“ und der GeForce RTX 3060 Laptop GPU mit 90 Watt abermals rund 20 Prozent Leistungsunterschied bei den FPS liegen.
- Performancerating – AVG-FPS, 2.560 × 1.440
- Performancerating – Perzentil-FPS, 2.560 × 1.440
- Borderlands 3 – 2.560 × 1.440
- Control – 2.560 × 1.440
- Cyberpunk 2077 – 2.560 × 1.440
- Death Stranding – 2.560 × 1.440
- Doom Eternal – 2.560 × 1.440
- F1 2020 – 2.560 × 1.440
- Hitman 3 – 2.560 × 1.440
- Horizon Zero Dawn – 2.560 × 1.440
- Mafia – 2.560 × 1.440
- Serious Sam 4 – 2.560 × 1.440
Benchmarks mit Raytracing
Nutzt ein Spiel Raytracing, in diesem Fall exemplarisch anhand von Control und Cyberpunk 2077 gezeigt, fällt die Radeon RX 6800M auch im Turbo-Profil klar hinter die GeForce RTX 3060 Laptop GPU mit 90 Watt zurück. Getestet wurde in Cyberpunkt das Preset „Ultra“ mit Raytracing auf „Mittel“ und in Control jeweils das Preset „Hoch“.
- Performancerating für Raytracing – 1.920 × 1.080
- Performancerating für Raytracing – 1.920 × 1.080 Perzentil-FPS
- Performancerating für Raytracing – 2.560 × 1.440
- Performancerating für Raytracing – 2.560 × 1.440 Perzentil-FPS
- Control – Raytracing in 1.920 × 1.080
- Cyberpunk 2077 – Raytracing in 1.920 × 1.080
- Control – Raytracing in 2.560 × 1.440
- Cyberpunk 2077 – Raytracing in 2.560 × 1.440
CPU-Benchmarks mit Ryzen 9 5900HX
Wie schnell die im Asus ROG Strix G15 verbaute 8-Kern-CPU vom Typ Ryzen 9 5900HX in Anwendungen sein kann, hat ComputerBase bereits separat getestet. Alle Informationen im Artikel AMD Ryzen 5000 Mobile im Test: 5980HS, 5900HX & 5800H für Notebooks drehen richtig auf.