Android 12 Beta 3: Google dreht den Bildschirm mit Hilfe der Frontkamera

Android 12 Beta 3 steht für Google-Smartphones ab dem Pixel 3 und ausgewählte andere Hersteller zum Download bereit. Mit dem Release finalisiert Google die APIs und stellt Entwicklern weitere neue zur Verfügung. Für Anwender gibt es scrollende Screenshots und eine intelligentere sowie schnellere Drehfunktion des Bildschirms.

Vollständige Plattformstabilität will Google mit der Beta 4 im August erreichen, bevor für den weiteren Verlauf des dritten Quartals der Release der finalen Version angesetzt ist.

Mit der Beta 3 finalisiert Google die APIs und gibt Entwicklern neue zur Hand. Für die mit Android 12 eingeführten „Privacy Indicators“, die in der Statusleiste den Zugriff auf Mikrofon und Kamera anzeigen, können Entwickler jetzt die relative Position auf dem UI abfragen, um Überlappungen in den eigenen Apps zu vermeiden, etwa wenn eine App den Vollbildmodus nutzt und Bedienelemente an derselben Position ablegen würde.

Administratoren können Kamera sperren

Enterprise-Administratoren dürften sich im Bereich Datenschutz über eine neue Funktion freuen, die es ihnen ermöglicht, die Schnelleinstellungen für das Deaktivieren von Kamera und Mikrofon, die Google mit Android 12 für normale Consumer eingeführt hat, jetzt auch mittels Enterprise-Profil zu steuern. Von einem Unternehmen gemanagte Smartphones können für Apps so dauerhaft den Zugriff auf diese Komponenten sperren, was vor allem bei Geschäftsgeheimnissen relevant ist.

Scrollende Screenshots erstmals integriert

Für Endverbraucher ziehen in die Beta 3 die bereits zur Ankündigung des Betriebssystems in Aussicht gestellten scrollenden Screenshots ein. Beim Erstellen eines Screenshots gibt es jetzt unten rechts eine Schaltfläche, um mehr des Inhalts zu erfassen. Die Funktion ist ab Werk integriert und soll zu allen Apps kompatibel sein, die das standardmäßige „View-based UI“ nutzen. Ist das nicht der Fall, können Entwickler über die neue ScrollCapture API den Support nachreichen. In der kommenden Beta 4 will Google die Funktion weiter verbessern und dabei auch Web-Inhalte unterstützen.

Drehfunktion nutzt Frontkamera

Die in Android und anderen mobilen Betriebssystemen integrierte Autorotation für das automatische Drehen des Bildschirms je nach Ausrichtung des Smartphones kann immer mal wieder zum Ärgernis werden. Anfällig für falsche Drehbewegungen sind zum Beispiel die Benutzung seitlich oder auf dem Rückend liegend. Anstatt nur den Beschleunigungsmesser zu nutzen, führt Android 12 Beta 3 auch eine Gesichtserkennung mittels Frontkamera durch, um die Ausrichtung des UIs zu bestimmen. Google betont, die Verarbeitung der Daten ausschließlich auf dem Gerät im Android Private Compute Core durchzuführen. In der Beta 3 wird die Funktion ab dem Pixel 4 unterstützt. Abseits der korrekten Erkennung soll auch die Ausführung der Drehfunktion jetzt schneller ablaufen. Google nennt eine Verbesserung von 25 Prozent.

Game Mode APIs für Leistungsprofile

Später im Jahr will Google ein Game Dashboard für Android 12 einführen, das dem Anwender unter anderem Leistungsprofile zur Verfügung stellen wird. Eine Reihe neuer Game Mode APIs wird es Entwicklern ermöglichen, ihre Apps entsprechend für die einzelnen Profile für mehr Leistung oder eine höhere Effizienz zu optimieren. Android 12 wird bei Gaming-Apps zudem das Spielen schon während des Downloads unterstützen, wie man es ähnlich vom Desktop und stationären Spielkonsolen kennt.