Fiat 500 Hey Google: Die erste Probefahrt mit dem Google-Auto

Nicolas La Rocco
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Fiat 500 Hey Google: Die erste Probefahrt mit dem Google-Auto

Während das Apple-Auto noch durch die Gerüchteküche kursiert, ist Google schon einen Schritt weiter. Na gut, ein „Google Car“ gibt es auch hier nicht, doch mit Fiat wird der „500 Hey Google“ mit speziellen Designmerkmalen angeboten. Über den Google Assistant lassen sich gewisse Funktionen abrufen. Eine kurze Ausfahrt in Berlin.

Der Fiat 500 Hey Google wurde Ende März dieses Jahres vorgestellt. Nach Deutschland kommt das Sondermodell in den Varianten 500 und 500C sowie als 500X, wie jetzt konkretisiert wurde. Der im März gezeigte Fiat 500L Hey Google ist hingegen nicht für den deutschen Markt geplant. Für den 500 Hey Google ruft Fiat 17.850 Euro (Preisliste, PDF) auf, beim 500C Hey Google, den ComputerBase sich in Berlin anschauen und kurz Probe fahren konnte, sind es 20.450 Euro (Preisliste, PDF). Der größere 500X Hey Google startet bei 23.490 Euro (Preisliste, PDF) mit 120 PS, der stärkere Benziner mit 150 PS liegt bei 26.490 Euro. Die größere Variante wird im Vergleich zum 500 auch noch mit zwei Dieselmotoren (95 und 130 PS) für 24.990 und 25.990 Euro angeboten.

Google-Designmerkmale außen und innen

Alle Google-Modelle zeichnen exklusive Designmerkmale aus, die die Kooperation über die typischen Farben des Unternehmens erkennen lassen. Nachdem bislang nur Pressefotos von Fiat selbst vorlagen, konnte sich die Redaktion das Auto jetzt einmal in echt in Berlin ansehen. Von außen betrachtet findet sich im Bereich des vorderen Kotflügels auf jeder Seite ein Hey-Google-Badge oberhalb des seitlichen Blinkers. Die B-Säule ziert ein buntes Punktmuster, das die Farben des Google-Logos aufgreift und das an die animierten Punkte bei Anfragen für den Google Assistant erinnert. Dieses Muster setzt sich innen auf allen vier Sitzen fort, die vorne zudem ein Google-Schildchen mit „Hey Google“ tragen. Mit Einschalten der Zündung erscheint auf dem serienmäßigen Infotainmentsystem ein animiertes Google-Logo, bevor Fiat das eigene Logo anzeigt.

Fiat-Action für den Google Assistant

Was die Kooperation zwischen Fiat und Google aber insbesondere ausmacht, ist die Verknüpfung mit dem Google Assistant, über den sich der Fahrzeugstatus abrufen lässt und einzelne Funktionen des Autos gesteuert werden können. Die Verknüpfung beider Welten erfolgt über die Installation der Fiat-App „UConnect Live“ unter Android oder iOS, der Installation des Google Assistant (nur unter iOS notwendig) sowie der Installation der Google-Home-App, um den Dienst auch auf dem Nest Hub nutzen zu können, den alle Käufer eines Fiat 500 Hey Google kostenlos in der 1. Generation des Smart-Speakers (Test) dazu erhalten. Das Auto wird über die Fahrgestellnummer mit dem Besitzer verknüpft, der daraufhin die „Action“, also implementierten die Sprach-Features von Fiat, über den Google Assistant auf dem Smartphone und Nest Hub ausführen kann.

Beispiele für Sprachbefehle

Initiiert werden die Anfragen jeweils mit dem Sprachbefehl „Hey Google, frag My Fiat...“ und dann beispielsweise mit einer der folgenden Anfragen fortgesetzt. Der Name des Autos muss immer mit genannt werden, weil sich in der Fiat-App theoretisch auch mehrere Modelle des Herstellers hinterlegen lassen.

  • … wie weit mein Fiat 500 weg ist.
  • … öffne die Türen meines Fiat 500.
  • … aktiviere die Warnblinker meines Fiat 500.
  • … ob ich eine Tür meines Fiat 500 offengelassen habe.
  • … nach dem Kraftstoffstand meines Fiat 500.
  • … wie der Reifendruck meines Fiat 500 ist.
  • … wie der Batteriezustand meines Fiat 500 ist.
  • … wie viele Kilometer hat mein Fiat 500 gestern zurückgelegt?

In direkter Nähe zum Auto und bei bereits erfolgtem Pairing erfolgt die Kommunikation zwischen Smartphone und Auto direkt mittels Bluetooth, bei größerer Entfernung oder etwa bei der Nutzung über den Nest Hub laufen die Anfragen über die Backends von Google und Fiat. Beim ersten kurzen Ausprobieren der Funktionen agierte die Action noch etwas träge und die Sprachausgabe von Fiat konnte nicht mit der deutlich natürlicheren von Google mithalten. Beim Google Assistant müssen die Drittanbieter für ihre Actions nach wie vor eine eigene Sprachausgabe einbinden, die im Falle von Fiat monoton und schläfrig klingt. Wie vorgesehen umgesetzt werden die Befehle jedoch, wenngleich die Anfragen ziemlich spezifisch sein müssen und von den genannten Phrase nicht abgewichen werden darf. Im nachfolgenden Video von Google werden einige der Befehle demonstriert.

Sprachbefehle sind im Allgemeinen für die Kommunikation von außen mit dem Auto umgesetzt worden. Das Auto selbst respektive dessen Infotainmentsystem kommt nicht mit integriertem Google Assistant, jedoch werden Android Auto und Apple CarPlay unterstützt. Abzugrenzen ist die Lösung zudem von dem für Autos entwickelten Betriebssystem Android Automotive OS (Test), wie es zum Beispiel Polestar nutzt.

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