Frühes Intel-CPU-Sample: Sapphire Rapids erhält deutlich mehr L2-Cache
Ein Eintrag in Geekbench offenbart erste technische Details von Intels kommenden High-End-CPUs Sapphire Rapids, die intern unter der Bezeichnung Family 6 Model 143 firmieren. Hervor sticht ein viel größerer L2-Cache, anscheinend sollen 2 MByte pro Kern zur Verfügung stehen. Auch beim L3-Cache wird eine Erweiterung vorgenommen.
Getreu dem Motto „viel hilft viel“ scheint Intel die schnellen Zwischenspeicher erneut zu überarbeiten. Boten die Server-Varianten schon immer mehr als die Desktop- oder Notebook-Prozessoren, sind 2 MByte L2-Cache pro Kern ein neuer Rekordwert bei Intels CPUs der jüngeren Geschichte. Ice Lake-SP bringt es auf 1,25 MByte L2-Cache pro Kern, die Vorgänger Cascade Lake-SP bis hin zu Skylake-SP waren mit 1 MByte unterwegs. Auch die letzte Cache-Stufe, der L3-Cache, wächst mit den Aufgaben: 75 MByte werden ausgelesen, ein 40-Kerner bei Intel hat heutzutage 60 MByte L3-Cache. Den L1-Cache für Instruktionen und Daten fasst Intel hinsichtlich der Menge nicht an.
Vergrößerte Zwischenspeicher und später die Zusammenarbeit mit High Bandwidth Memory (HBM) auf dem gleichen Package dürften in einigen Szenarien eine deutlich höhere Leistung bereitstellen können. Die Intel-Plattform Vulcan City mit der Versionsnummer 0020 deutet auf eine ganz frühe Evaluierungslösung hin, weshalb den Taktraten nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. 1,5 GHz Basistakt sind für frühe Samples der Normalfall, die in der Datenbank ausgelesenen 4,7 GHz Turbo-Takt klingen in dieser Phase eher nach einem Auslesefehler, denn sie sind zu schön um wahr zu sein, dafür sprechen auch die schlechten Benchmarkergebnisse. Hier brachten auch Alder-Lake-Samples zuletzt stets viel zu hohe Werte beim maximalen Takt hervor. Auch der Speicher wird nicht korrekt ausgelesen, Sapphire Rapids unterstützt als erste x86-Server-Plattform DDR5 – die ersten Consumer-Module gibt es bereits im Handel.
Noch hat Intel ohnehin Zeit, rund ein Jahr dürfte noch bis zum Start vergehen. Im ersten Quartal 2022 will Intel mit der Auftaktproduktion beginnen, diese dann im zweiten Quartal 2022 hochfahren. Das dürfte auf einen Start vermutlich zur Mitte respektive zum Ende des zweiten Quartals hindeuten, mit Verfügbarkeit ab dem Sommer. Laut Gerüchten sollen die Varianten mit HBM auf dem Package rund ein halbes Jahr später erscheinen. Im zweiten Halbjahr 2022 wird zudem auch mit einer Lösung für den Desktop-Betrieb gerechnet, die dann fünf Jahre alte X299-Plattform soll durch eine 790er-Lösung und passende CPUs endlich einen echten Nachfolger erhalten.