Huawei MateView im Test: Display-Messungen
2/3Helligkeit und Farbtreue
Für die Messungen des Huawei MateView wird der Farbmodus „sRGB“ genutzt, zudem wird für die Farbtreue als Vergleich „Native“ herangezogen.
Die Maximalhelligkeit liegt in der Bildmitte bei 490 cd/m², an beiden Seiten fällt sie jedoch auf rund 365 cd/m², was nur noch rund 75 Prozent der Maximalhelligkeit darstellt – kein gutes Ergebnis, denn diese Abweichung ist deutlich. Allerdings ist sie im Alltag, wenn keine einfarbigen Flächen angezeigt werden, meist nicht zu sehen. Zudem fällt die Helligkeit wenigstens zu allen Richtungen gleichmäßig ab. Links und rechts und oben und unten ist der Monitor jeweils gleich hell – es gibt nicht eine helle und eine dunkle Seite, wie es sonst mitunter der Fall ist.
Die Farbtemperatur des Huawei MateView liegt bei sehr guten 6.556 Kelvin, der Idealwert von 6.500 Kelvin wird somit fast erreicht.
Unmodulierter Gleichstrom zur Ansteuerung der LED-Hintergrundbeleuchtung sorgt dafür, dass diese auch bei geringer Helligkeit nicht flackert.
Leicht überdurchschnittlicher IPS-Kontrast
Beim Schwarzwert erreicht der Huawei MateView bei maximaler Display-Helligkeit im Durchschnitt 0,35 cd/m², was ein durchschnittlicher Wert ist. Zusammen mit 490 cd/m² Maximalhelligkeit ergibt sich in der Mitte ein Kontrast von 1.296:1, im Durchschnitt liegt er mit 1.111:1 immer noch leicht über den IPS-typischen 1.000:1. Auch bei der Wiedergabe von Schwarz zeigt sich, dass die jeweiligen Randbereiche überall gleich hell leuchten, es also keine negativen Ausreißer gibt.
Bei niedrigster Helligkeitseinstellung leuchtet der MateView an der dunkelsten Stelle mit 19,2 cd/m² (links und rechts unten), an der hellsten hingegen mit 27,3 cd/m² (Bildmitte). Gute Werte, die im Alltag keine Probleme bereiten.
Messung der Farbtreue
ComputerBase testet die Farbwiedergabe des Huawei MateView mit CalMAN ColorMatch. Die Software vergleicht die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im dargestellten CIE-1976-Chart des MateView ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.
Die eigene Angabe, dass der Huawei MateView eine durchschnittliche Farbabweichung unter 2 dE erreicht, kann das getestete Modell mit einer durchschnittlichen Farbabweichung von 1,3 dE eindrucksvoll unter Beweis stellen. Auch die maximale Farbabweichung liegt mit 2,9 dE im Modus „sRGB“ weit unter den geforderten 5 dE. Der Huawei MateView ist hervorragend abgestimmt und bietet nicht nur subjektiv eine exzellente Farbwiedergabe.
Die Farbeinstellung „Native“ sollte hingegen nicht genutzt werden, hier sind die Abweichungen mit 3,5 dE im Durchschnitt und maximal 7 dE deutlich höher und außerhalb der Toleranzen.
Display- und Input-Lag (Beta)
Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Bildschirme unter gleichen Testbedingungen zu verstehen statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nichts anderes angegeben ist.
Input-Lag
Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem VSync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.
Eine Anpassung der Reaktionszeit über das On-Screen-Display des MateView ist nicht möglich. „Gaming“-Einstellungen bietet der Monitor generell nicht, was seine fehlenden Ambitionen in dieser Hinsicht unterstreicht.
Mit 64,58 ms landet der Huawei MateView deshalb auch nur am Ende des Testfeldes und ordnet sich dort zwischen anderen Office-Monitoren ein.
Display-Lag
Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.
Beim Display-Lag sieht es hingegen gänzlich anders aus. Die interne Bildverarbeitung des MateView geht äußerst zügig zu Werke und schlägt mit einer Verzögerung von nur 1,41 ms sogar viele Gaming-Monitore.