Huawei MateView im Test: Fazit

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Frank Hüber
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Der Huawei MateView ist ein im perfekt verarbeiteten Metallgehäuse verpackter 3:2-Monitor mit 28 Zoll, der mit 3.840 × 2.560 Pixeln auflöst und nicht nur ein gestochen scharfes, sondern auch hervorragend abgestimmtes Bild bietet, das eine hohe Farbtreue aufweist. Das Seitenverhältnis ist beim Arbeiten dem klassischen 16:9 überlegen. Wer jedoch mit vielen offenen Fenstern gleichzeitig arbeitet und sie parallel im Sichtfeld haben muss, ist weiterhin mit einem 21:9-Display oder einem Multi-Monitor-Setup besser beraten. Die zusätzliche Höhe ersetzt diese Breite nicht. Doch ein Wermutstropfen bleibt, denn so beeindruckend Bildqualität, Schärfe und Seitenverhältnis auch sind, hätte das das Panel etwas homogener ausfallen können. Das Positive im Negativen: Die Helligkeit fällt in alle Richtungen gleichmäßig ab.

Der USB-C-Anschluss für Notebooks oder Smartphones liefert bis zu 65 Watt und verbindet nicht nur die USB-A-Ports, sondern auch die internen Mikrofone und die Lautsprecher. Insbesondere in Verbindung mit einem aktuellen Notebook ist der MateView das Arbeitsgerät der Wahl. Das integrierte WLAN, das ein kabelloses Projizieren des Bildsignals von einem Rechner in der Nähe erlaubt, ist nur bei Präsentationen eine gute Wahl, im Alltag ist das Bild auf dem MateView für flüssiges Arbeiten angesichts der hohen Auflösung etwas zu träge.

Bei den Ergonomiefunktionen fehlt dem Standfuß eine Schwenkfunktion. Wie schwer dies im Alltag wiegt, muss jeder potenzielle Käufer jedoch selbst abwägen. Höhe und Neigung sind in der Regel allerdings die wichtigeren Stellschrauben – und die werden geboten.

Die „Smart Bar“ zur Steuerung durch das On-Screen-Display ist gut umgesetzt, aber schlussendlich kein Kaufargument, da man sie im Alltag zu selten nutzt, sofern man nicht häufig die Eingangsquelle wechselt.

Und nicht alle Funktionen funktionieren jetzt schon einwandfrei. Der NFC-Tag im Standfuß führt auch bei einem Huawei-Smartphone mit EMUI10 ins Leere, die AI-Life-App zum Konfigurieren des Monitors kennt den MateView noch nicht und bei einem per USB-C verbundenen MacBook unter macOS stottern die internen Mikrofone. Für einen Monitor, der erst in einem Monat in den Handel kommt, dürfen insbesondere die Software-Aspekte aber noch Fehler aufweisen. Huawei kann diese bis zum Start noch problemlos beheben.

Für ambitionierte Spieler ist der Input-Lag des Huawei MateView zu hoch und das 3:2-Verhältnis sorgt mitunter für schwarze Balken in Spielen. Aber ein Gaming-Display will das Modell ohnehin nicht sein, diesen Anspruch hat es nicht.

Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 699 Euro (Preisvergleich) ist der Huawei MateView kein Schnäppchen, aber sehr gute Monitore bewegen sich durchaus in einem ähnlichen Rahmen. Zum Verkaufsstart lockt Huawei zudem mit der Dreingabe des Over-Ear-Kopfhörers Huawei FreeBuds Studio im Wert von 299 Euro (UVP, im Handel circa 180 Euro) und einem Rabatt von 50 Euro bei 50 Euro Anzahlung.

Als (Home-)Office-Monitor macht der Huawei MateView in jedem Fall nicht nur äußerlich eine sehr gute Figur, sondern überzeugt auch beim Bild und bei der Handhabung.

ComputerBase hat den MateView leihweise von Huawei zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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