Microsoft: DirectStorage Developer Preview verfügbar
Microsoft hat die im September angekündigte Development Preview für die Programmierschnittstelle DirectStorage unter Windows veröffentlicht. Die API für kürzere Ladezeiten bei Spielen funktioniert grundsätzlich mit Windows 10. Weitere Optimierungen werde es aber erst unter Windows 11 geben.
Neue API für kürzere Ladezeiten in Spielen
Hinter DirectStorage verbirgt sich eine neue Programmierschnittstelle für die Daten-Ein- und Ausgabe, die im Englischen als File I/O API bezeichnet wird. Sie ist Teil der sogenannten Velocity Architecture der im November 2020 erschienenen Spielkonsole Xbox Series X. Die API ermöglicht, dass Spiele die Leistung schneller Massenspeicher besser nutzen können und Spieler von kürzeren Ladezeiten profitieren. Die Xbox Series X brachte erstmals in der Serie eine NVMe-SSD mit 2,4 GB/s mit sich.
Entwickler erhalten Vorschauversion
Teilnehmer des Developer-Preview-Programms sollen zunächst unter Geheimhaltungsvereinbarung (NDA) ein Preview-Kit erhalten, mit dessen Auslieferung Microsoft inzwischen begonnen habe. Spiele, die mit dem DirectStorage SDK erstellt wurden, sind zu Windows 10 mit Version 1909 oder darüber kompatibel, versichert Microsoft und widerlegt damit die eigene Aussage im Xbox-Blog, dass DirectStorage nur unter Windows 11 verfügbar sein wird.
Kompatibel zu Windows 10, voller Umfang mit Windows 11
Allerdings wird es unter Windows 10 zunächst nicht den vollen Umfang der sogenannten Storage-Stack-Optimierungen geben, die das volle Potenzial von DirectStorage erst unter Windows 11 ermöglichen sollen, das auch mit Hinblick auf die neue API entwickelt worden sei. Dennoch sollen Spiele schon unter Windows 10 „von dem neuen Programmiermodell und der GPU-Dekomprimierungstechnik“ profitieren können.
In der Preview von Windows 11 (Benchmarks) ist DirectStorage noch nicht verfügbar.
Dekomprimierung nur für aktuelle Grafikkarten
Nvidia hatte im Rahmen der Vorstellung der GeForce RTX 3090, 3080 und 3070 mit Nvidia RTX IO seine Schnittstelle für die Nutzung von DirectStorage bereits vorgestellt. Darüber sollen komprimierte Daten mit hoher Bandbreite direkt von schnellen SSDs zur GPU befördert und von dieser dekomprimiert werden. Der Umweg über die CPU und die sonst zur Dekomprimierung nötige CPU-Leistung entfällt.
Microsoft hat im Rahmen der Bekanntgabe der Systemanforderungen für Windows 11 erklärt, dass Grafikkarten DirectX 12 Ultimate unterstützen müssen, um von DirectStorage zu profitieren. Das bedeutet, dass nur jüngere Grafikkarten wie die Radeon RX 6000 von AMD und die GeForce RTX 2000 und RTX 3000 von Nvidia dafür in Frage kommen.