MSI Modern MD271QP im Test: Display-Messungen
2/3Helligkeit und Farbtreue
Die Messungen zur Helligkeit und der Farbtreue wurden im Modus „Standard“ und mit der Farbtemperatureinstellung „warm“ durchgeführt.
MSI selbst gibt für den Modern MD271QP nur eine Helligkeit von 250 cd/m² an, die bei den Messungen mit 327 cd/m² punktuell deutlich und im Durchschnitt mit 282 cd/m² ebenfalls übertroffen wird. Die Homogenität des Displays ist jedoch nicht vollends überzeugend, da die Helligkeit links um bis zu 21 Prozent geringer ausfällt und zudem rechts und links unterschiedlich stark abfällt. Solange keine einfarbigen, bildschirmfüllenden Inhalte dargestellt werden, fällt dies im Alltag allerdings nicht auf.
Die Farbtemperatur des MSI Modern MD271QP liegt mit 6.951 Kelvin bei der Einstellung „warm“ etwas zu hoch, ist also zu kühl. Optimal wären 6.500 Kelvin.
IPS-typischer Kontrast
Der Schwarzwert des MSI Modern MD271QP beträgt bei maximaler Display-Helligkeit im Durchschnitt 0,28 cd/m², so dass das IPS-Panel beim Kontrast mit 1.003:1 eine Punktlandung hinlegt. Allerdings weist der Bildschirm in der unteren linken Ecke einen bei Dunkelheit sichtbar helleren Fleck auf, der mit 0,53 cd/m² und somit doppelt so hell wie das restliche Display leuchtet.
Bei niedrigster Helligkeitseinstellung leuchtet der MD271QP an der dunkelsten Stelle mit 21,8 cd/m² (links Mitte), an der hellsten hingegen 27,5 cd/m² (Bildmitte). Gute Werte, die im Alltag keine Probleme bereiten.
MSI setzt auf unmodulierten Gleichstrom zur Ansteuerung der Hintergrundbeleuchtung, so dass es auch bei niedrigen Helligkeitseinstellungen nicht zum Flackern des Bildes kommt.
Messung der Farbtreue
ComputerBase testet die Farbwiedergabe des MSI Modern MD271QP mit CalMAN ColorMatch. Die Software vergleicht die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im dargestellten CIE-1976-Chart des MD271QP ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.
Mit einer durchschnittlichen Farbabweichung von 4,3 dE und einer maximalen Farbabweichung von 8,5 dE liegt der MSI Modern MD271QP außerhalb der angestrebten Intervalle. Für die Bildbearbeitung ist er somit nur sehr bedingt geeignet. Während er bei den Grüntönen relativ gut abschneidet, zeigt er ansonsten über das gesamte Spektrum zu hohe Abweichungen und insbesondere die Grautöne überzeugen nicht.
Display- und Input-Lag (Beta)
Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Bildschirme unter gleichen Testbedingungen zu verstehen statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nichts anderes angegeben ist.
Input-Lag
Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem VSync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.
Im OSD des MSI-Monitors kann die Reaktionszeit in den drei Stufen „Aus“, „Normal“ und „Extreme“ eingestellt werden, obwohl es sich um einen Office-Monitor handelt. Ghosting ist in keinem Modus ein Problem, weshalb „Normal“ und „Extreme“ bei 75 Hz gemessen werden.
Mit 45,83 und 44,44 ms landet der MSI Modern MD271QP im Mittelfeld und muss sich als Office-Monitor keine Kritik gefallen lassen.
Display-Lag
Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.
Beim Display-Lag sind die Werte des MSI Modern MD271QP hingegen gänzlich am Ende des Testfeldes. Mit 38 und 45 ms fügt die interne Verarbeitung eine deutliche Verzögerung hinzu.