OnePlus Nord 2 im Test: Ein stimmiges 400-Euro-Paket auch wegen MediaTek

Nicolas La Rocco
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OnePlus Nord 2 im Test: Ein stimmiges 400-Euro-Paket auch wegen MediaTek

OnePlus liefert mit dem Nord 2 zum Startpreis von 399 Euro ein stimmiges Gesamtpaket ab, das vor allem in puncto Leistung dank MediaTek 1200 mehr als der Vorgänger bietet. Die neue Kamera punktet bei Tageslicht und mit Nachtmodus. Stillstand herrscht hingegen beim Display, doch fällt der Gesamteindruck dennoch gut aus.

Marktstart am 28. Juli ab 399 Euro

Waren früher einmal die OnePlus-Flaggschiffe die Preisbrecher im Premium-Segment, soll diese Position seit dem letzten Jahr das OnePlus Nord (Test) besetzen. Das Credo des Anbieters lautet: möglichst viel potente Hardware zum fairen Preis. Heute in zweiter Generation vorgestellt, geht jetzt das OnePlus Nord 2 5G zum Preis von 399 Euro für das Basismodell an den Start.

Nach Deutschland kommt das OnePlus Nord 2 mit geplantem Verkaufsstart am 28. Juli in zwei Speichervarianten und in jeweils zwei Farben: 8 GB RAM mit 128 GB Speicher für 399 Euro und die getestete Version mit 12 GB RAM und 256 GB Speicher für wieder 499 Euro – jeweils in „Blue Haze“ und „Gray Sierra“. Der Redaktion lag für den Test die Variante in Blau vor, die glänzend ausgeführt ist, während Silbergrau eine matte Oberfläche aufweist und somit etwas weniger Fingerabdrücke anzieht.

Unboxing im Video und Ersteindruck

Technische Daten im Überblick

OnePlus Nord 2 5G
OnePlus Nord
Software:
(bei Erscheinen)
Android 11.0 Android 10.0
Display: 6,43 Zoll, 1.080 × 2.400
409 ppi, 90 Hz
AMOLED, HDR, Gorilla Glass 5
6,44 Zoll, 1.080 × 2.400
409 ppi, 90 Hz
AMOLED, HDR, Gorilla Glass 5
Bedienung: Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner
SoC: MediaTek Dimensity 1200
1 × Cortex-A78, 3,00 GHz
3 × Cortex-A78, 2,60 GHz
4 × Cortex-A55, 2,00 GHz
6 nm, 64-Bit
Qualcomm Snapdragon 765G
1 × Kryo 475 Prime, 2,40 GHz
1 × Kryo 475 Gold, 2,20 GHz
6 × Kryo 475 Silver, 1,80 GHz
7 nm, 64-Bit
GPU: Mali-G77 MP9 Adreno 620
625 MHz
RAM:
8.192 MB
LPDDR4X
Variante
12.288 MB
LPDDR4X
8.192 MB
LPDDR4X
Variante
12.288 MB
LPDDR4X
Speicher: 128 / 256 GB 128 / 256 GB
1. Kamera: 50,0 MP, 2160p
Dual-LED, f/1,90, AF, OIS
48,0 MP, 2160p
Dual-LED, f/1,80, AF, OIS
2. Kamera: 8,0 MP, f/2,30
3. Kamera: 2,0 MP, f/2,50 2,0 MP, f/2,40
4. Kamera: Nein 5,0 MP, f/2,40
5. Kamera: Nein
1. Frontkamera: 32,0 MP, 1080p
Display-Blitz, f/2,50
2. Frontkamera: Nein 8,0 MP, f/2,5
GSM: GPRS + EDGE
UMTS: HSPA+
↓42,2 ↑5,76 Mbit/s
LTE: Advanced Pro
↓1.200 ↑150 Mbit/s
5G: NSA/SA
WLAN: 802.11 a/b/g/n/ac/ax
Wi-Fi Direct
802.11 a/b/g/n/ac
Wi-Fi Direct
Bluetooth: 5.2 5.1
Ortung: A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, NavIC
Weitere Standards: USB-C 2.0, NFC
SIM-Karte: Nano-SIM, Dual-SIM
Akku: 4.500 mAh, 65,0 W
fest verbaut
4.115 mAh, 30,0 W
fest verbaut
Größe (B×H×T): 73,2 × 158,9 × 8,25 mm 73,3 × 158,3 × 8,20 mm
Schutzart:
Gewicht: 189 g 184 g
Preis: 399 € / 499 € 399 € / 499 €

Design und Verarbeitung

In puncto Design bringt OnePlus das Nord 2 auf eine Schiene mit dem OnePlus 9 und OnePlus 9 Pro (Test), verzichtet in der niedrigeren Preisklasse aber auf den Metallrahmen und die Partnerschaft mit Hasselblad, weshalb das entsprechende Branding auf der Rückseite fehlt. Auch der aus Kunststoff gefertigte Rahmen des Nord 2 hinterlässt jedoch einen hochwertigen Qualitätseindruck und weist ein ebenso nützliches Feature wie die Flaggschiffe auf: den geriffelten Alert-Slider rechts. Damit lässt sich unkompliziert, ohne durch die Android-Einstellungen gehen zu müssen, zum vibrierenden und lautlosen Modus wechseln. Neu für die Nord-Serie ist der Einsatz von Stereo-Lautsprechern, die sich ungefähr auf ein Drittel der Lautstärke über den Lautsprecher fürs Telefonieren und zwei Drittel unten neben der USB-Buchse aufteilen.

Kein offizieller Schutz gegen Staub und Wasser

Offiziell trägt das Nord 2 keine IP67/IP68-Zertifizierung, im Dual-Nano-SIM-Fach sitzt aber dennoch eine Gummidichtung, sodass ein gewisser Schutz gegen geringe Mengen Spritzwasser anzunehmen ist, aber eben nicht offiziell in OnePlus' Mittelklasse vorliegt. Aus diesem Grund sollte man das Smartphone nicht untertauchen. Was zur Oberklasse ebenfalls fehlt, ist das kabellose Laden, doch gibt es im Gegenzug schnelles kabelgebundenes Laden über das inkludierte Netzteil mit Warp Charge 65, das den 4.500-mAh-Akku in Windeseile lädt. Dieses Merkmal erbt das Nord 2 somit von der OnePlus-9-Serie, nachdem das letztjährige Nord noch mit 30 Watt auskommen musste.

Das Nord 2 ist nicht größer als der Vorgänger

Mit Abmessungen von 73,2 × 158,9 × 8,25 mm (B × H × T) und einem Gewicht von 189 g ist das Nord 2 eines der wenigen Smartphones, das von einer Generation zur nächsten nicht größer geworden ist – kleiner allerdings ebenfalls nicht. Die Größe entspricht dem mittlerweile gängigen Mittelmaß und lässt sich noch gut handhaben, wenngleich die Einhandbedienung nicht mehr möglich ist. Für mehr Grip liegt dem Smartphone eine brauchbare Kunststoffhülle bei. Alternativ bietet der Hersteller eine Auswahl an aufpreispflichtigen Hüllen an, die stabiler ausfallen, eine angeraute Oberfläche bieten und (je nach persönlichem Geschmack) hübsch anzusehen sind.

Das OLED-Display bleibt bei 90 Hz

Praktisch unverändert ist auch der Bildschirm, der mit 6,43 Zoll exakt 0,01 Zoll kleiner ausfällt, mit 1.080 × 2.400 Pixeln und 90 Hz aber dieselben technischen Eigenschaften aufweist. Den Respektabstand zu den Flaggschiffen mit 120 Hz wahrt OnePlus demnach weiterhin, während andere Hersteller aus China, vor allem Xiaomi und Realme, auch in der 400-Euro-Klasse schon 120 Hz anbieten. Samsung liefert beim Galaxy A52 (Test) ebenfalls 120 Hz auf einem OLED-Panel.

HDR mit bis zu 800 cd/m²

Das im Nord 2 verbaute Panel wird bei reduziertem Weißanteil knapp 800 cd/m² hell, sofern der Automatikmodus genutzt wird. Ein vollständig weißer Inhalt kann mit knapp über 600 cd/m² dargestellt werden. Für den Außeneinsatz bei Sonne ist das hell genug, ähnlich teure Geräte wie das Galaxy A52 schaffen aber 20 Prozent mehr und haben damit mehr Reserven, wenn es draußen besonders hell ist. Für die HDR-Wiedergabe ist der Bildschirm dennoch geeignet, wie die entsprechende Verfügbarkeit in YouTube zeigt. Auf Nachfrage erklärte OnePlus, das Nord 2 sei für HDR10 und HDR10+ zertifiziert.

Diagramme
Display-Helligkeit max.
  • Automatikmodus 100% APL:
    • Samsung Galaxy S21 Ultra
      973
      Weißpunkt: ca. 6.700
    • Samsung Galaxy Note 20 Ultra
      969
      Weißpunkt: ca. 7.300
    • Xiaomi Mi 11 Ultra
      878
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • Apple iPhone 12 Pro Max
      854
      Weißpunkt: ca. 6.300
    • Apple iPhone 12 Pro
      842
      Weißpunkt: ca. 6.300
    • Apple iPhone 11 Pro Max
      797
      Weißpunkt: ca. 6.900
    • OnePlus Nord 2 (Auto, 10% APL)
      792
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • OnePlus 9 Pro
      787
      Weißpunkt: ca. 6.800
    • Xiaomi Mi 11
      783
      Weißpunkt: ca. 6.900
    • OnePlus 9
      776
      Weißpunkt: ca. 6.700
    • OnePlus 8 Pro
      773
      Weißpunkt: ca. 7.400
    • Samsung Galaxy A52 5G
      772
      Weißpunkt: ca. 6.800
    • OnePlus Nord 2 (Auto, 20% APL)
      766
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Samsung Galaxy S20
      763
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Samsung Galaxy S20 Ultra
      762
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • OnePlus 8T
      753
      Weißpunkt: ca. 6.800
    • Samsung Galaxy S20+
      752
      Weißpunkt: ca. 7.300
    • Oppo Find X3 Pro
      745
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Unihertz Titan
      718
      Weißpunkt: ca. 6.900
    • Google Pixel 4a
      701
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • LG Wing
      688
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Google Pixel 5
      687
      Weißpunkt: ca. 6.500
    • Apple iPhone Xr
      686
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Cat S61
      672
      Weißpunkt: ca. 7.400
    • OnePlus 7T
      672
      Weißpunkt: ca. 7.300
    • Samsung Galaxy Z Fold 2
      672
      Weißpunkt: ca. 7.400
    • Gigaset GX290
      671
      Weißpunkt: ca. 9.800
    • Apple iPhone 11
      661
      Weißpunkt: ca. 6.800
    • Google Pixel 4a 5G
      655
      Weißpunkt: ca. 6.600
    • Apple iPhone 12
      653
      Weißpunkt: ca. 6.300
    • Apple iPhone Xs Max
      644
      Weißpunkt: ca. 6.900
    • Apple iPhone 12 mini
      643
      Weißpunkt: ca. 6.300
    • Samsung Galaxy Note 9
      637
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Motorola Moto G8 Plus
      634
      Weißpunkt: ca. 7.700
    • OnePlus Nord
      629
      Weißpunkt: ca. 7.400
    • Samsung Galaxy S9+
      624
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Samsung Galaxy S9
      622
      Weißpunkt: ca. 7.700
    • Huawei Mate 20 Pro
      616
      Weißpunkt: ca. 7.300
    • Samsung Galaxy Note 10+
      616
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • OnePlus Nord 2 (Auto, 100% APL)
      610
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • OnePlus 6
      607
      Weißpunkt: ca. 7.900
    • Motorola Moto G6
      589
      Weißpunkt: ca. 8.800
    • OnePlus 7 Pro
      585
      Weißpunkt: ca. 7.300
    • LG Velvet
      575
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Sony Xperia XZ3
      569
      Weißpunkt: ca. 7.900
    • Samsung Galaxy S10e
      562
      Weißpunkt: ca. 7.400
    • Cat S52
      553
      Weißpunkt: ca. 6.900
    • LG G7 ThinQ
      546
      Weißpunkt: ca. 9.300
    • Cat S62 Pro
      543
      Weißpunkt: ca. 8.650
    • Sony Xperia 1 II
      539
      Weißpunkt: ca. 8.400
    • Sony Xperia 5 II
      536
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Huawei P30 Pro
      531
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Huawei P20 Pro
      527
      Weißpunkt: ca. 6.900
    • Asus ZenFone 6
      525
      Weißpunkt: ca. 7.400
    • Samsung Galaxy S10+
      524
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Oppo Reno2
      521
      Weißpunkt: ca. 8.000
    • Samsung Galaxy S10
      519
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Motorola Moto G7 Plus
      518
      Weißpunkt: ca. 8.200
    • Huawei P40 Pro
      516
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Samsung Galaxy A50
      515
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • Motorola One Vision
      510
      Weißpunkt: ca. 8.000
    • Cat S42
      510
      Weißpunkt: ca. 6.900
    • Oppo A91
      508
      Weißpunkt: ca. 7.600
    • Sony Xperia XZ2 Compact
      506
      Weißpunkt: ca. 7.900
    • Motorola Moto G7 Power
      506
      Weißpunkt: ca. 6.900
    • Vivo X60 Pro
      503
      Weißpunkt: ca. 7.600
    • Gigaset GS4
      501
      Weißpunkt: ca. 9.700
    • Oppo Find X2 Pro
      482
      Weißpunkt: ca. 7.900
    • Nokia 7 Plus
      473
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Motorola Moto G7
      473
      Weißpunkt: ca. 7.900
    • Xiaomi Mi Mix 2S
      472
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Motorola One
      470
      Weißpunkt: ca. 7.700
    • Samsung Galaxy A6
      463
      Weißpunkt: ca. 8.100
    • LG G8s
      455
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Nokia 6.1
      452
      Weißpunkt: ca. 9.500
    • Motorola Moto Z3 Play
      444
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • OnePlus 6T
      431
      Weißpunkt: ca. 8.100
    • Google Pixel 4 XL
      428
      Weißpunkt: ca. 6.900
    • BlackBerry Key2
      420
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Google Pixel 3a
      406
      Weißpunkt: ca. 6.900
    • Google Pixel 3 XL
      400
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • HTC U12+
      399
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Sony Xperia 1
      381
      Weißpunkt: ca. 7.600

In der Werkseinstellung ist das Display auf den DCI-P3-Farbraum eingestellt, der allerdings nicht perfekt getroffen wird, weil OnePlus das Panel etwas übersättigt und mit verfälschtem Weißpunkt von knapp über 7.000 Kelvin ausliefert, der zu einem leichten Blaustich führt. Alternativ kann sRGB als Farbprofil gewählt werden und für beide Presets lässt sich unabhängig davon die Farbtemperatur kälter oder wärmer regeln.

In den Display-Einstellungen lassen sich zudem die standardmäßigen 90 Hz auf 60 Hz reduzieren und vermeintliche Bildverbesserer für Videos aktivieren. Zur Auswahl stehen ein nachträglicher „Bildschärfer“ und ein mittels KI gelöster „Farbbooster“, die aber beide ab Werk ausgeschaltet sind.

Fingerabdrucksensor im Bildschirm

Das Nord 2 kommt davon abgesehen mit einer Always-on-Funktion für aktuelle Statusmeldungen bei „ausgeschaltetem“ Bildschirm und einem in das Display integrierten Fingerabdrucksensor. Dieser sitzt relativ weit unten im Panel, ist aber noch gut zu erreichen und reagierte im Test schnell und zuverlässig, sodass keine wiederholten Versuche notwendig waren. Da es sich um einen optischen Sensor handelt, kommt er mit nassen Fingern nicht sonderlich gut zurecht. Oben links im Panel sitzt zudem die Frontkamera mit 32 Megapixeln und Blende f/2.45.