Optane P1600X: Intels kleine, schnelle Boot-SSD fürs Rechenzentrum
Zum Beispiel als kleines, aber schnelles Bootlaufwerk für Server hat Intel die Optane SSD P1600X herausgebracht. Die M.2-SSD besitzt zwar nur 58 GB oder 118 GB Speicherplatz, erreicht dank sehr schnellem 3D-XPoint-Speicher aber Latenzen von unter 10 µs, was herkömmliche SSDs nicht schaffen.
Die „krummen“ Speicherkapazitäten erinnern an die inzwischen eingestellte Desktop-Serie Optane 800P (Test). Allerdings unterscheidet sich die Optane P1600X abgesehen davon in fast allen Punkten von dem Client-Produkt. So kommt statt PCIe 3.0 x2 die doppelt so schnelle PCIe-3.0-x4-Schnittstelle zum Einsatz. Diese wird mit maximalen Durchsatzraten von 1.870 MB/s beim sequenziellen Lesen aber nicht annähernd ausgereizt. Auch die maximal 426.000 IOPS beim wahlfreien Schreiben sind nicht beeindruckend.
Latenzen sind die Stärke von Optane
Die große Stärke ist hingegen die geringe Antwortzeit (Latenz) beim Dateizugriff: Durchschnittlich soll die P1600X nur 7 µs beim Lesen und 10 µs beim Schreiben benötigen. Selbst auf hohe Leistung getrimmte NAND-Flash-SSDs wie Samsungs „Z-SSD“ erreichen solche Werte nicht. Der Phasenwechselspeicher 3D XPoint ist in diesem Punkt jedem NAND-Flash-Speicher überlegen.
Eine weitere Stärke des speziellen Speichers ist die höhere Haltbarkeit. Intel garantiert, dass sich die Optane P1600X für fünf Jahre bis zu sechsmal am Tag vollständig beschreiben lässt. Diese 6 Drive Writes Per Day (DWPD) bedeuten eine garantierte Schreibleistung von 635 TB beim 58-GB-Modell und 1.292 TB beim 118-GB-Modell. Zwar gibt es auch NAND-Flash-basierte SSDs mit solcher Haltbarkeitsgarantie, aber diese benötigen dafür in der Regel eine große Menge an Reservespeicher.
Im Vergleich zur High-End-Serie Optane P5800X ist dies aber noch gar nichts, denn diese ist mit bis zu 100 DWPD spezifiziert. Die P5800X nutzt PCIe 4.0 x4 für bis zu 7.200 MB/s und fast 2 Millionen IOPS und spielt bei ähnlichen Latenzen auch beim Speicherplatz mit vorerst bis zu 1,6 TB in einer ganz anderen Liga als die P1600X-Serie.
Laut Intel das bessere Bootlaufwerk
Mit ihren kurzen Latenzen soll sich die P1600X zum Beispiel als schnelles Boot-Laufwerk im Rechenzentrum eignen, wofür auch nicht allzu viel Speicherplatz benötigt wird. Werden parallel noch Daten protokolliert oder zwischengespeichert (Logging, Caching), kommt die hohe Haltbarkeit der Optane-SSD zum Tragen.
Boot drives play a critical function in the data center, keeping thousands of servers up and running. Beyond the OS installation and boot processes, these drives also serve all application file system read and write requests. SATA SSDs’ throughput is 6.5x slower than NVMe throughput,1 making NVMe SSDs a better boot drive choice. However, even NVMe NAND drives’ performance and reliability suffer under heavy write pressure. What’s more, even the smallest SATA or NVMe SSDs provide far more capacity than what a boot drive requires, needlessly driving up data center costs.
The Intel® Optane™ SSD P1600X Series solves these issues. It provides consistent performance and endurance across all workloads, at an optimal capacity.
Intel
Bei anderen SSDs mit NAND-Flash, die heute meist erst bei 240/250 GB anfangen, werden aus Sicht von Intel für dieses Aufgabengebiet viel Speicherplatz und somit auch Kosten vergeudet. Das Preisargument ist aber mit Vorsicht zu genießen, denn beim Preis pro Gigabyte liegen NAND-Flash-SSDs in der Regel weit unter den Optane-SSDs. Da Intel keine Preise für die P1600X nennt, bleibt ein direkter Vergleich aber vorerst aus.