Resident Evil Village: Benchmarks in WQHD sowie Ultra HD und das Fazit
2/2Die Performance-Vorteile mit FSR
Die generelle Performance von Resident Evil Village hat sich seit dem Release des Spiels im Mai kaum geändert, was sowohl für AMD- als auch für Nvidia-Grafikkarten gilt. Frameraten und Frametimes fallen immer noch vergleichbar aus, weder Spiel-Updates noch neue Grafikkarten-Treiber haben daran etwas geändert. Die Modifizierungen am Kopierschutz beeinflussen somit nur in problematischen Szenen die Leistung.
Mit Raytracing skaliert Resident Evil Village weniger stark mit der eingestellten Auflösung, entsprechend bringt auch FidelityFX Super Resolution in dem Fall einen geringeren Leistungsschub als gewöhnlich. FSR auf „Ultra Quality“ lässt die Radeon RX 6800 XT in 3.840 × 2.160 um 22 Prozent zulegen, die GeForce RTX 3080 um 25 Prozent – Anno 1800 zeigte im FSR-Test ebenso, dass die von AMD entwickelte Technologie nicht zwangsweise auf AMD-GPUs größere oder auch nur gleich große Vorteile bringt wie auf Nvidia-Grafikkarten.
Der Wechsel von FSR auf „Ultra Quality“ zu „FSR Quality“ bringt dann ein weiteres Plus von 10 und 11 Prozent (RX 6800 XT/RTX 3080). Mit FSR auf „Balanced“ legt die Performance derweil um weitere 6 und 8 Prozent zu, mit FSR auf „Performance“ sind es noch einmal 8 und 10 Prozent. Auf der Radeon RX 6800 XT lässt sich die Framerate des Spiels also um bis zu 54 Prozent verbessern, auf der GeForce RTX 3080 sind es bis zu 65 Prozent. Die ältere GeForce RTX 2070 Super zeigt mit FSR vergleichbare FPS-Steigerungen zur GeForce RTX 3080. Mit der Technologie lässt sich die Framerate über die 60-FPS-Marke hieven.
Interlaced bringt in Ultra HD einen großen Leistungsschub
Ebenso spürbar mehr Leistung bringt das spieleigene Checkerboard-Rendering, das sich unter der Bezeichnung „Interlaced“ versteckt. Die halbierte horizontale Auflösung halbiert in Ultra HD auch die zu berechneten Pixel, entsprechend ist der Leistungssprung der Funktion in hohen Auflösungen sehr deutlich. Die Radeon RX 6800 XT legt mit der Option um 51 Prozent zu, was ein größeres Sprung als mit FSR auf „Balanced“ bedeutet. Die GeForce RTX 3080 zeigt ein Plus von 44 Prozent, was knapp unter dem Leistungsniveau von FSR auf „Balanced“ liegt.
Der Benchmark-Vergleich mit dem spieleigenen Upscaling zeigt dann, dass FidelityFX Super Resolution im Spiel etwa 7 Prozent Leistung gegenüber rein verringerter Auflösung kostet. Entsprechend ist FSR auf „Ultra Quality“ gleich schnell mit dem spielinternen Upscaling-Faktor von 0,8, erzeugt dabei aber ein leicht hübscheres Bild.
Ohne Raytracing ist der Sprung deutlich größer
Ohne Raytracing skaliert Resident Evil Village deutlich besser mit der Auflösung, entsprechend bringt die Upscaling-Technologie auch einen größeren Leistungssprung. Und das gilt ebenso für 2.560 × 1.440, denn mit FSR auf „Ultra Quality“ legt die Radeon RX 5700 XT bereits um 36 Prozent an FPS zu, während die Radeon RX 6800 XT mit Raytracing nur um 22 Prozent schneller wird. FSR auf „Quality“ bringt dann einen weiteren Schub von 17 Prozent, FSR auf „Balanced“ 13 Prozent und FSR auf „Performance“ 16 Prozent. Insgesamt lässt sich auf der RDNA-Grafikkarte die Geschwindigkeit durch FSR um 110 Prozent nach oben schrauben und damit mehr als verdoppeln.
Vergleichbare Sprünge zeigen auch noch ältere Grafikkarten der GeForce-GTX-1000-Generation und der Radeon-RX-Reihe mit Vega und Polaris. Die GeForce GTX 1060 lässt sich durch FSR von weniger als 40 FPS auf über 60 FPS beschleunigen und die Radeon RX 580 hat mit der 60-FPS-Marke dann ebenfalls kein Problem mehr. Die Radeon RX 580 legt zum Beispiel mit FSR auf „Ultra Quality“ um 37 Prozent zu und damit nochmal 1 Prozent mehr als die Radeon RX 5700 XT.
Fazit
AMDs FidelityFX Super Resolution in der Version 1.0 hat der Redaktion in den bisher getesteten Spielen (Anno 1800, Godfall und The Riftbreaker) erstaunlich gut gefallen, denn auch ohne temporale Rekonstruktion jeglicher Art konnte das Upscaling die Bildqualität immer noch ziemlich gut wiederherstellen. In Resident Evil Village gelingt genau das aber nicht.
Hier stolpert FSR schlicht an dem spieleigenen TAA, das anders als bei Nvidias Konkurrenztechnologie DLSS bei FSR zwangsweise mitgenutzt werden muss. Und da das TAA des Spiels auf eine verringerte Renderauflösung mit einer massiven Unschärfe reagiert, ist automatisch auch FSR unscharf. Und das gilt bereits für die höchste FSR-Einstellung „Ultra Quality“ in Ultra HD.
Abseits von der Bildschärfe funktioniert FSR gut
Abgesehen von der Unschärfe arbeitet FSR auch in dem Gruselspiel wieder auf einem ordentlichen Niveau. Die Edge-Reconstruction funktioniert sehr gut und das Bild zeigt eine zwar andere, aber schlussendlich vergleichbare Bildruhe mit der nativen Auflösung. Bildfehler gibt es keine und im Vergleich mit einer schlicht verringerten Auflösung zeigt FidelityFX Super Resolution auch grafische Vorteile. Die Performance-Vorteile sind absolut spürbar und vor allem mit abgeschaltetem Raytracing durchgängig sehr hoch – sei es auf einer Radeon oder einer GeForce, auf einer neuen Radeon RX 6800 XT oder einer alten GeForce GTX 1060.
Schlussendlich ist das Problem der Unschärfe in dem Spiel aber so groß, dass selbst FSR auf „Ultra Quality“ nur in Notfällen aktiviert werden sollte und dann auch nur in Ultra HD. Die Kombination erzeugt ein durchaus brauchbares Ergebnis, von vergleichbarer Bildqualität lässt sich dann aber nicht mehr sprechen. Mit FSR leidet sie sichtbar – und zwar immer. Eine vergleichbare Bildqualität lässt sich mit FSR in Resident Evil Village nicht erzielen. Hier ist es womöglich sinnvoller, zuerst einzelne Grafikoptionen zu reduzieren.
„Interlaced“ als andere, ebenso problembehaftete Alternative
Eine sinnvolle Alternative zu FSR ist das vom Spiel mitgebrachte Checkerboard-Rendering, das sich unter der Bezeichnung „Interlaced“ versteckt. Die Option kommt mit einer erstaunlich hohen Bildschärfe daher, die der von FSR deutlich überlegen ist und stellenweise gar die native Auflösung mitsamt TAA aussticht. Dafür ist die Bildstabilität schlecht, viele Objekte flimmern selbst in Ultra HD deutlich und in geringeren Auflösungen massiv. Das ist dann ebenso wenig schön, wenn auch von der Art völlig anders als die Probleme mit FSR. Hier sollte jeder selber ausprobieren, was einem besser gefällt – ohne merklichen Optikverlust gibt es mehr Performance in Resident Evil Village derzeit einfach nicht.
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