Resident Evil Village: Raubkopie läuft besser als legitime Kopie

Update Max Doll
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Resident Evil Village: Raubkopie läuft besser als legitime Kopie

Legitime Besitzer von Resident Evil Village (Test) sind im Nachteil. Mit Crack zum Umgehen des Kopierschutzes verschwindet Stuttering, das Spiel läuft an zentralen Stellen des Gameplays besser. Damit sendet Capcom die falsche Botschaft.

Was zunächst auf Reddit die Runde machte, ist nun aus unabhängiger Quelle bestätigt worden. Laut Digital Foundry eliminiert der Crack PC-exklusives Stuttering im Kampf. Dies betrifft zwei zentrale Stellen: Das Ruckeln tritt normalerweise auf, wenn Gegner zurückweichen oder nach dem Spieler schlagen. Das Aufheben von FPS-Limits verschlimmert das Problem. Treten die Lady Dimitrescus Töchter auf die Bildfläche, kommt es ebenfalls anhaltend zu diesem Phänomen.

Mit der Originalversion trat das animationsspezifische Stottern laut Analyse der Seite mit 60-FPS-Limit 66 Millisekunden lang in Erscheinung, mit unlimitierter Bildrate war es der doppelte Zeitraum. In der gecrackten Version sei hingegen das Bild in den gleichen Szenen gleichmäßig ausgegeben worden, schreibt Digital Foundry.

Kopierschutz ist tatverdächtig

Dass die für den Crack verantwortliche Gruppe eine Lösung für die FPS-Probleme außerhalb des Kopierschutzes gefunden habe, wird zumindest in Betracht gezogen. Parallel kursiert das Gerücht, die raubkopierte Fassung enthalte nicht alle Animationen, was die Seite zwar erwähnt, aber weder bestätigt noch von der Hand weist. Die Szenegruppe selbst führt den Leistungsgewinn auf das DRM-System zurück: Während der Animationen laufe der Kopierschutz an, der in diesem Fall aus Denuvo in Kombination mit einer Capcom-Lösung besteht.

Denuvo wird seit langem dafür kritisiert, Bildraten durch zusätzliche Belastung des Prozessors zu reduzieren. Benchmarks anhand einzelner Spiele zeigen diesen Effekt, er fällt aber in absoluten Zahlen nicht immer so groß wie erwartet aus. In vielen Fällen hilft derweil Warten, denn Denuvo wird aufgrund seiner laufenden Kosten oft nachträglich ausgebaut.

Die falsche Botschaft

Aus welchem Grund die um ihren Kopierschutz erleichterte Version besser läuft, spielt am Ende kaum eine Rolle. Denn wenn ein illegal bezogenes Spiel das bessere Spielerlebnis bietet, hat der Publisher schlechte Arbeit geleistet. Es ist dann im Ergebnis egal, ob der Kopierschutz verantwortlich ist oder ein ganzes Team von Programmierern gut zwei Monate lang daran scheitert, einen Programmfehler zu beheben: In beiden Fällen wird der zahlende Kunde nicht angemessen behandelt, während der Publisher eine ungünstige Botschaft sendet.

Update

Capcom hat heute gegenüber Digital Foundry erklärt, dass ein Patch in Arbeit sei, der die Leistungsprobleme der PC-Version angehen soll. Das Update werde „bald“ verfügbar sein.