Samsung The Wall 2021: Micro-LED-Module sind halb so tief und doppelt so schnell
Samsung erweitert das Angebot der Micro-LED-Lösung „The Wall“ um eine neue Generation an Modulen für Firmenkunden, die eine reduzierte Bautiefe aufweisen, kleinere Micro-LEDs nutzen und bis zu 120 Hz unterstützen. Die Module sind für die digitale Beschilderung ausgelegt und ermöglichen Flächen von über 1.000 Zoll mit 16K.
Micro-LEDs sind winzige selbstleuchtende RGB-LEDs, die nebeneinander positioniert für die Darstellung des Bildes verantwortlich sind. Bei traditionellen Bildschirmen abseits von OLED werden LEDs lediglich für die Hintergrundbeleuchtung genutzt, dort in der aktuellen Mini-LED-Generation in besonders hoher Stückzahl für eine feinere Auflösung innerhalb der Zonen des Full Array Local Dimming verbaut. Bei den noch kleineren Micro-LEDs mit RGB-Subpixeln geben diese Einheiten aber selbst das Bild wieder.
The Wall gibt es auch als Fernseher
Bei Samsung wird die Technologie unter dem Markennamen „The Wall“ vertrieben und richtet sich primär an Unternehmenskunden für die digitale Beschilderung sowie an professionelle Raumausstatter im Luxussegment, die damit digitale Leinwände in Luxus-Residenzen oder gerne auch auf Yachten realisieren. Für den gut betuchten Endkunden gibt es mit der einfach nur „Micro LED“ genannten TV-Serie auch vorgefertigte Lösungen in 99 und 110 Zoll mit 4K, wobei das größere Modell rund 130.000 Euro in Südkorea kostet.
Neuer „The Wall“ für Unternehmenskunden
Für Unternehmenskunden hat Samsung jetzt die 2021er Generation von „The Wall“ vorgestellt, die unter dem Modellnamen „IWA“ geführt wird. Damit zieht auch bei Firmenkunden, die diese Bildschirme etwa in Eingangshallen großer Bürogebäude, Messegelände oder Flughäfen aufhängen, die Unterstützung für die KI-gestützte Bildverarbeitung mit Upscaling bis 8K und Bildwiederholraten von 120 statt 60 Hz ein.
Samsung erklärt zudem, dass „Ultra Chroma“ für schmalere Wellenlängen sorge und „doppelt so reine“ RGB-Farben im Vergleich zum letzten Jahr produziere. Die Größe jeder Micro-LED falle jetzt 40 Prozent kleiner als beim 2020er Modell aus, was für einen höheren Kontrast und eine verbesserte Gleichförmigkeit des Bildes sorgen soll.
Mehr als 1.000 Zoll breite Anzeigen möglich
Die Helligkeit der Micro-LEDs wird mit bis zu 1.600 cd/m² in der Spitze beworben. Laut Samsung werden 120 Hz für Auflösungen bis zu 8K unterstützt, Konfigurationen mit bis zu 16K-Auflösung in der Horizontalen (15.360 × 2.160) sind aber ebenso möglich. Weil „The Wall“ sich aus mehreren Modulen zusammensetzt, die frei und nicht nur als klassisches 16:9-Rechteck miteinander kombiniert werden können, sind auch besonders breite Beschilderungen mit mehr als 1.000 Zoll (25,4 m) möglich.
Auf der Produktseite für „The Wall“ sind die neuen Module der IWA-Generation bereits zu finden. Anhand der Bilder ist auch die um die Hälfte reduzierte Bautiefe der Module erkennbar. Die Segmente lassen sich erstmals ohne Kabel aneinander docken und können gerade, konkav, konvex, an der Decke, hängend, schräg und in L-Form verbaut werden. Einstellungen müssen nur für ein Modul vorgenommen, das diese dann automatisch für das gesamte Setup übernimmt.
Module messen 806,4 × 453,6 × 36,5 mm
Zum Start der neuen Serie bietet Samsung die Module als IW016 mit 1,68 mm Pixel Pitch, 1.000/1.400 cd/m² (Max/Peak) und einem Kontrast von 21.000:1 sowie als IW012A mit 1,26 mm Pixel Pitch. 800/1.600 cd/m² (Max/Peak) und einem Kontrast von 24.000:1 an. Ersteres Modul misst 806,4 × 453,6 × 36,5 mm und bietet 480 × 270 Micro-LEDs, das andere mit geringerem Pixel Pitch kommt auf 640 × 360 Micro-LEDs bei gleicher Größe. Samsung plant für das dritte Quartal eine Variante namens IW008A mit nur noch 0,84 mm Pixel Pitch und somit noch höherer Auflösung bei gleicher Größe.
Im Micro-LED-Heimkino bereits verfügbar
Anzumerken ist noch, dass die genannten Verbesserungen jetzt bei den Modulen für die digitale Beschilderung einziehen, grundsätzlich aber nicht ganz neu im Hause Samsung sind. Mit dem Modell IW008R speziell für den Einsatz zuhause (R = Residence) als digitale Kinoleinwand gibt es bereits ein Modul, das auf 806,4 × 453,6 × 29,9 mm eine Auflösung von 960 × 540 Micro-LEDs und somit einen Pixel Pitch von 0,84 mm bietet. Diese Module sind zudem ebenfalls für 120 Hz ausgelegt und schaffen in der Spitze sogar 2.000 cd/m². Die dauerhafte Maximalhelligkeit wird jedoch nur mit 250 cd/m² angegeben, was die Vorteile des neuen kommerziellen Produktes verdeutlicht.