TerraMaster D8 Thunderbolt 3 im Test: RAID-Gehäuse für 8 Laufwerke erreicht fast 1.600 MB/s
Mit dem externen Speichergehäuse TerraMaster D8 Thunderbolt 3 können Nutzer bis zu acht SSDs oder HDDs im RAID über Thunderbolt mit dem Computer verbinden, um Daten mit mehr als 1.500 MB/s zu übertragen. Das teure Modell überzeugt im Test mit Stabilität und Laufruhe. Ein weiterer Thunderbolt- und DisplayPort bieten Flexibilität.
Das TerraMaster D8 Thunderbolt 3 (D8-331) ist eine leistungsfähige Speichererweiterung, die bis zu acht Laufwerke aufnimmt und in einem RAID-Verbund betreiben kann. Als „Direct Attached Storage“ (DAS) stellt sie so wie das TerraMaster D5 Thunderbolt 3 (Test) einen externen Speicher zur Verfügung, der über Thunderbolt 3 auch für Projekte mit großen Datenmengen oder das Editieren von Videos genutzt werden kann. In einer aktualisierten Version des D8 Thunderbolt 3 mit neuem RAID-Controller hat TerraMaster das externe Gehäuse neu aufgelegt und verspricht eine verbesserte Geschwindigkeit von bis zu 2.100 MB/s. Bei einem DAS wird das Gerät direkt mit einem Computer verbunden und nicht ins Netzwerk eingebunden, so dass die Daten auf den Laufwerken nur über den verbundenen Computer zugänglich sind und nicht potentiell allen Nutzern im Netzwerk. Ist die Konfiguration erfolgt, werden die Volumes des DAS beim Verbinden über Thunderbolt 3 automatisch als Festplatten im Betriebssystem eingebunden.
Das TerraMaster D8 Thunderbolt 3 verfügt dabei auch in der neuen Version über eine unveränderte Preisempfehlung von 1.599,99 Euro, weist also als Thunderbolt-Zubehör erneut einen stolzen Preis auf. Erhältlich ist das D8 Thunderbolt 3 bei Amazon direkt über den TerraMaster-Store*.
Der D8 Thunderbolt 3 liegen ein Strom- und ein Thunderbolt-3-Kabel sowie eine Kurzanleitung und Schrauben zur Befestigung von 3,5- und 2,5-Zoll-Laufwerken bei.
RocketRAID 3740 und Intel JHL6540
Intern setzt die TerraMaster D8-331 auf den SAS-RAID-Controller Highpoint RocketRAID 3740, während für die Thunderbolt-Anbindung wie bei der D5-330 der Intel-JHL6540-Controller (Alpine Ridge) statt des neueren JHL754 alias Titan Ridge zum Einsatz kommt. Beide Controller werden erneut passiv gekühlt.
Schweres Gehäuse mit Tragegriffen und Lüftern
Bei Abmessungen von 266 x 184 x 315 mm kommt das D8 Thunderbolt 3 auf ein Leergewicht von 5,3 kg. Anders als beim D5-330 hat TerraMaster deshalb gleich zwei Tragegriffe an der Oberseite des Aluminium-Gehäuses angebracht. Die Laufwerke sind zudem nicht vertikal nebeneinander, sondern horizontal übereinander ausgerichtet. Der unterste Einbauschacht ist dabei Laufwerk 1 zugeordnet, der oberste Laufwerk 8. Die Laufwerksrahmen sind anders als bei der D5-330 allerdings nicht mit Gummipuffern ausgerüstet, so dass Vibrationen von HDDs weniger geschluckt werden. Die eingesetzten Laufwerke müssen auf den Rahmen verschraubt werden, eine schrauben- und werkzeuglose Montage ist nicht vorgesehen. Ob sich dies negativ auf die Lautstärke auswirkt, wird der Test zeigen. Neben den schnell nach vorne herausziehbaren Laufwerksaufnahmen befinden sich an der Vorderseite des D8 Thunderbolt 3 die Status-LEDs des Systems und der acht Laufwerke sowie der Power-Knopf.
DisplayPort und 2 × Thunderbolt 3
Die beiden Thunderbolt-3-Ports an der Rückseite des D8-331 liefern jeweils bis zu 40 Gbit/s. Dank Daisy-Chain über Thunderbolt 3 können so bis zu fünf weitere Thunderbolt-Geräte oder ein Display über Thunderbolt angeschlossen werden, während der zweite Anschluss die Datenverbindung zum Rechner herstellt. Da TerraMaster erneut einen zusätzlichen DisplayPort 1.2 verbaut, kann auch ein Monitor betrieben werden, während die zweite Thunderbolt-Schnittstelle für weitere Datenverbindungen genutzt wird. Über DisplayPort kann ein 4K-Display mit 60 oder ein 5K-Display mit 30 Hz betrieben werden. Der neuere Titan-Ridge-Thunderbolt-Controller unterstützt DisplayPort 1.4, wodurch er mit höheren Bildwiederholfrequenzen umgehen kann. Wer ein schnelles, aktuelles Display an den D8-331 anschließen möchte, wird hier durch den Alpine-Ridge-Controller unter Umständen limitiert und sollte den Bildschirm gegebenenfalls direkt über den Computer ansteuern.
Zwei Lüfter lassen sich per Schalter steuern
Gekühlt wird das gesamte System inklusive der Laufwerke über zwei 25 mm dicke 90-mm-Lüfter an der Rückseite, die auf Wunsch oder bei Verschleiß relativ einfach getauscht werden können. Interessant ist in diesem Zusammenhang jedoch ein kleiner Schalter an der Rückseite, der zwischen den drei Modi „Auto“, „Full“ und „Off“ umschalten lässt, womit der Lüftermodus gemeint ist. So lässt sich neben der temperaturgesteuerten Drehzahl (Auto) auch bewusst auf eine besonders hohe Kühlung (Full) oder gar keine Lüfter umstellen (Off).
8 Laufwerke für maximal 144 TB in 7 RAID-Modi
Bis zu 144 TB kann das D8 Thunderbolt 3 über acht 18 TB große Laufwerke im 3,5-Zoll- oder 2,5-Zoll-Formfaktor, die intern via SATA angeschlossen sind, bereitstellen. Ob der Nutzer auf klassische HDDs setzt, um möglichst viel Speicherplatz nutzen zu können, oder auf SSDs vertraut, die gerade beim wahlfreien Zugriff deutlich schnellere Übertragungsraten erzielen, ist ihm selbst überlassen – das D8 Thunderbolt 3 von TerraMaster kann mit beidem und allen Kombinationen umgehen. Theoretisch ist es auch möglich, zwei Einschübe mit SSDs zu bestücken, um einen schnellen RAID-Verbund zu nutzen, und beliebig viele andere Einschübe mit langsameren HDDs zur Datenspeicherung im RAID zu versehen.
Das D8-331 ist beim Kauf nicht mit Festplatten ausgestattet, diese muss der Nutzer den eigenen Anforderungen entsprechend selbst wählen und erwerben. Neben Windows wird auch macOS unterstützt. Als Dateisystem kann für die Festplatten FAT32, FAT16, NTFS oder ext4 genutzt werden.
Je nach Anzahl der Festplatten werden unterschiedliche RAID-Arrays unterstützt. Bei voller Bestückung mit acht Laufwerken kann aus RAID 0, RAID 1, RAID 10, RAID 5, RAID 50, RAID 6, JBOD und der Konfiguration als Einzellaufwerke gewählt werden. Wie erwähnt können auch mehrere RAID-Arrays parallel genutzt werden. Im Gegensatz zur TerraMaster D5 Thunderbolt 3 beherrscht die D8 Thunderbolt 3 somit auch RAID 50, wofür mindestens sechs Laufwerke notwendig sind.
Internes 250-Watt-Netzteil
Das TerraMaster D8 Thunderbolt 3 setzt auf ein internes Netzteil mit 250 Watt – der Hersteller gibt auf der Produktseite derzeit noch fälschlich ein 300-Watt-Netzteil an. Bei dem verbauten Netzteil handelt es sich um ein Delta Electronics DPS 250AB 24 C für Server, das über einen eigenen, kleinen Lüfter verfügt.
Ist das D8-331 voll mit HDDs bestückt, schnellt die Leistungsaufnahme beim Anlaufen der Laufwerke kurzfristig auf über 130 Watt. Unter Last liegt das System mit acht HDDs bei einer Leistungsaufnahme von rund 90 Watt. Werden SSDs genutzt, beträgt der Strombedarf mit unter 30 Watt nur ein Drittel davon. Ist die D8-331 eingeschaltet und wird das Thunderbolt-Kabel vom Rechner abgezogen, schalten die Laufwerke erneut sofort aus. Die Leistungsaufnahme des Systems alleine beläuft sich dann auf 7,0 Watt.
Einrichtung über Browser und Systemverwaltung
Die Einrichtung des TerraMaster D8 Thunderbolt 3 gestaltet sich identisch zu der des D5 Thunderbolt 3. Auch die Optionen mit RAID-Rebuild, der Migration und den Benachrichtigugen sind identisch. Nach dem Einbau von einem bis acht Laufwerken und dem Verbinden des DAS mit dem Desktop-PC oder Notebook muss zunächst die Thunderbolt-Verbindung am PC akzeptiert werden. Dies kann einmalig, so dass sie bei jedem Verbinden erneut bestätigt werden muss, oder dauerhaft erfolgen. Über die Website von TerraMaster muss dann der passende RAID-Treiber für das D8 heruntergeladen und installiert werden, vorher ist kein Zugriff möglich. Um die Laufwerke und Einstellungen zu konfigurieren, sollte zudem die Software RAID Manager Pro installiert werden. Sie legt eine Verknüpfung zur Adresse http://localhost:7402/ an, über die das D8 Thunderbolt 3 konfiguriert wird.
Ist über die Benutzeroberfläche der oder die gewünschten RAID-Verbunde angelegt, müssen die Laufwerke in der Datenträgerverwaltung von Windows oder dem Festplattendienstprogramm von macOS initialisiert und anschließend mit dem Dateisystem FAT, exFAT, NTFS oder ext4 formatiert werden. Das Dateisystem kann vom Nutzer je nach Arbeitsumgebung gewählt werden. Die Laufwerke erscheinen anschließend im Explorer wie lokale Laufwerke, sobald das D8 verbunden wird, und können wie ebensolche genutzt werden.
Ebenfalls identisch zum kleineren Bruder ist die Möglichkeit, von der D8-331 zu booten und die Einstellungen zum RAID direkt über das BIOS des Controllers vorzunehmen.
Das D8-331 ist sehr leise
Das TerraMaster D8 Thunderbolt 3 bietet an der Rückseite zwar die Möglichkeit, in die Steuerung der Lüfter einzugreifen, in der Praxis ist dies aber nicht nötig, da die beiden 90-mm-Lüfter auf der Einstellung „Auto“ sehr leise zu Werke gehen. Das Betriebsgeräusch ist insbesondere von den Laufwerken abhängig, die eingesetzt werden. Im Leerlauf werden 34,1 dB erzielt. Befinden sich die Festplatten im Ruhezustand, ist das TerraMaster D8-331 mit 30,2 dB sehr leise. Beim gleichzeitigen Zugriff aller Festplatten werden im Test hingegen bis zu 42 dB erreicht.
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