TrendForce: Preise für SSDs und RAM sollen steigen
Sowohl für Produkte auf Basis von NAND-Flash-Speicher wie SSDs als auch für DRAM-Produkte wie Arbeitsspeicher und Grafikkartenspeicher erwarten die Marktforscher von TrendForce Preissteigerungen im dritten Quartal 2021.
Enterprise-SSDs sehr gefragt
Insgesamt geht TrendForce von einer Preissteigerung im Bereich von 5 bis 10 Prozent für NAND-Flash-Produkte aus. Client-SSDs sollen demnach 3 bis 8 Prozent teurer werden, bei Enterprise-SSDs sei ein deutlich höherer Anstieg um etwa 15 Prozent zu erwarten. Als Ursache wird unter anderem eine seit dem Marktstart der neuen Server-Plattform rund um Intel Ice Lake gestiegene Nachfrage nach Enterprise-SSDs angeführt, die mit hohen Speicherkapazitäten für eine weitere Verknappung an NAND-Flash sorgen. Auch bei den Client-SSDs sei der Bedarf hoch, da Notebook-Hersteller ihrerseits die anhaltend hohe Nachfrage befriedigen wollen. Aufgrund höherer Gewinnspannen geben NAND-Flash-Hersteller aber generell den Server-Produkten den Vorzug.
Die Befürchtung, dass sich SSDs für Endkunden spürbar verteuern werden, ist aber gering. Denn schon seit vielen Monaten gibt es immer wieder Prognosen zu steigenden SSD-Preisen, die sich aber bisher nicht im Online-Handel niederschlagen. Auch die weiter herrschende Knappheit an SSD-Controllern durch Fertigungsengpässe hat die Preise nicht in die Höhe schnellen lassen. Allerdings zeigt sich an mancher Stelle, dass SSD-Hersteller auf kleinere SSD-Controller oder auch anderen NAND-Flash wechseln und dies mit der aktuellen Marktsituation begründen.
Chia-Hype ebbt wieder ab
Während das Schürfen der Kryptowährung Chia im zweiten Quartal noch für regionale Engpässe durch erhöhten Bedarf an SSDs und HDDs sorgte, sollen die Auswirkungen des „Kryptowährungswahns“ allmählich wieder nachgelassen haben, so TrendForce wörtlich.
Wenn überhaupt nur geringfügige Preissteigerungen werden im Bereich von eMMC und Universal Flash Storage (UFS) erwartet. Zwar stocke Apple bereits die Lagerbestände für die neue iPhone-Generation auf, doch würden Smartphone-Hersteller in Asien aufgrund der COVID-19-Pandemie ihre Produktionsziele senken.
RAM für Smartphones und Grafikkarten wird teurer
DRAM hat sich im Laufe des zweiten Quartals nochmals deutlich verteuert. TrendForce bekräftigt jetzt die Prognose, dass es auch im dritten Quartal bei den Preisen nach oben gehen wird. Allerdings sei insgesamt nur von Preissteigerungen im Bereich von 3 bis 8 Prozent für DRAM-Produkte auszugehen.
Die größten Steigerungen werden in den Bereichen Mobile (5 bis 15 %) und Grafiklösungen (8 bis 13 %) erwartet. Auch hier sind andere Segmente wie der Serverbereich für die Hersteller wichtiger, sodass das Angebot an Mobile-DRAM knapper werde. Der Bedarf an GDDR6-Speicher für Grafikkarten und Spielkonsolen übersteige weiterhin das Angebot bei Weitem. RAM für PCs soll sich mit erwarteten Preissteigerungen um 3 bis 8 Prozent vergleichsweise geringfügig verteuern.