AMD-CPU-Marktanteile: Gewinne im Notebook & Server, Verluste im Desktop
AMDs Marktanteil bei x86-CPUs wächst langsam, aber stetig. Neben Erfolgen im Notebook und Server musste man aber im Desktop zurückstecken. Hier konnte Intel durch die schiere Masse an CPUs Marktanteile zurückgewinnen, AMD mit lediglich vier Zen-3-Desktop-CPUs sowie älteren Modellen war der Übermacht nicht gewachsen.
Im Desktop schlägt Intel zurück
Es wurde in den vergangen Quartalsberichten von Intel schon deutlich: Die eigenen Fabriken sind die große Trumpfkarte in der noch immer boomenden Zeit. Die Nachfrage ist so hoch, erklärte Intel zuletzt, dass selbst sie diese nicht befriedigen können und im aktuellen dritten Quartal Engpässe erwarten. Dennoch reichte dies bisher aus, um AMD im zweiten Quartal deutliche Marktanteile im Desktop abzunehmen. AMD konnte zwar ihrerseits ebenfalls Rekordzahlen an CPU-Verkäufen vermelden, doch Intel konnte deutlicher profitieren, da AMD einige Marktsegmente wie den Einstieg nahezu gar nicht mehr adressieren konnte. Am Ende rutschte AMD deshalb auf einen Marktanteil im Desktop von 17,1 Prozent ab, Intel erholte sich auf 82,9 Prozent.
Segment | Marktanteile Q2/2021 |
Veränderung zu Q1/2021 |
Veränderung zum Vorjahr |
---|---|---|---|
Desktop | 17,1 % | – 2,3 PP | – 2,1 PP |
Notebook | 20,0 % | + 1,9 PP | + 0,1 PP |
Server | 9,5 % | + 0,6 PP | + 3,7 PP |
Gesamt | 22,5 % | + 1,8 PP | + 4,2 PP |
Daten von Mercury Research, PP = Prozentpunkte |
Notebook, Server und Semi-Custom gewinnen
Besser sah es im Notebook und Server aus, wenngleich letzteres weiterhin das mühsame Eichhörnchen bleibt. Mit knapp 9,5 Prozent Marktanteil sind Epyc-Prozessoren noch immer nicht zweistellig geführt, wenn es nur nach Betrachtung der x86-CPUs geht. Trotz der Probleme und Verspätungen bei Intel, bleibt das Server-Geschäft noch eine starke Bank. Doch das weiß AMD, sie schwören sich seit Jahren auf diesen am schwersten zugänglichen Bereich ein, der zweifelsfrei ein Marathon und kein Sprint ist.
Dass es mit guten Produkten in anderen Bereichen schneller geht, zeigen Notebooks. Renoir legte dort 2020 den Grundstein, Cezanne setzt dies fort. Mercury Research vermutet, dass AMD bewusst einige ihrer Kapazitäten auf den Notebook-Bereich umgelenkt hatte, zu Ungunsten des Desktops. Denn dem Portfolio konnte Intel in vielen Bereichen nicht viel entgegensetzen. Dennoch kommen auf zwei ausgelieferte AMD-Lösungen noch immer acht Intel-Notebooks.
Dass AMD am Ende trotz 17,1, 9,5 und 20,0 Prozent bei 22,5 Prozent Marktanteil steht, liegt an der Semi-Custom-Sparte. Viele Millionen an x86-Chips für die Spielekonsolen wie PlayStation 5 und Xbox Series X schlagen hier zu Buche.
Anmerkung: In den letzten beiden Tagen griffen diverse Medien angebliche Zahlen zum AMD-Marktanteil von Mercury Research auf. Diese machten die Redaktion jedoch stutzig, da sie nicht zusammen passten, auch nicht mit bisherigen Zahlen. Zusammen mit Mercury Research konnten nun valide Zahlen angegeben werden.