AMD Raphael & Rembrandt: Mehr PCIe Gen4 für CPU/APU und 600er-Chipsatz
Aus dem Gigabyte-Leak stammen weitere Informationen zu AMDs Prozessoren. Auch die Desktop-CPU Raphael für den Sockel AM5 (LGA 1718) sowie die APU Rembrandt decken sie zu einem kleinen Teil mit ab und zeigen mehr PCIe-4.0-Lanes sowie den neuen 600er-Chipsatz, der damit einen Schritt nach vorn machen soll.
Anmerkung: In den von Gigabyte durchgesickerten Daten stehen noch so einige kleine, nicht öffentlich bekannte Informationen. Auch ComputerBase hat Zugriff auf diese Dateien, wird jedoch nicht jede Information daraus veröffentlichen, da sie als „confidential“, also als vertraulich, von AMD eingestuft sind.
Sofern diese Informationen jedoch anderweitig verbreitet werden, wird die Redaktion versuchen, sie auch entsprechend einzuordnen.
Heute hat TechPowerUp entsprechende Informationen verbreitet, die ein Blockdiagramm der kommenden AM5-Lösung nebst neuem 600er-Chipsatz offenbaren – dieser Name wird in anderen Dateien des Gigabyte-Leaks bestätigt.
Die Gerüchteküche hatte einige der Details zur Plattform schon bekannt gegeben, die CPU Raphael aber bereits zuvor auch die APU Rembrandt wird natürlich DDR5 unterstützen, nicht jedoch PCI Express der neuesten Gen5, wie sie Alder Lake bei Intel bereits in wenigen Wochen offiziell einführen wird. Hier verbleibt AMD bei Gen4, bietet allerdings nun bis zu 28 Lanes pro CPU an. Auch der neue Chipsatz wird mit aufgewertet, natives PCIe 4.0 für SSDs, die darüber angebunden werden, soll Einzug halten.
Der Motherboard Design Guide Rev. 0.70 von August 2021 von AMD hält weitere Informationen parat. Demnach werden nicht alle unterstützen Modelle 28 PCIe-Lanes aufbieten, einige nur 20 Lanes. Hier wird es wieder eine Trennung geben, für den jeweils anvisierten Markt. APUs bieten aktuell keine PCIe-4.0-Lanes für Grafikkarten, auch sie werden in dem Guide als Einsatzgebiet für den Sockel AM5 bestätigt, vielfältige Display-Controller und -Schnittstellen im Blockdiagramm untermauern das.
Ähnliche Unterschiede werden auch bei USB greifen, als Beispiel wird USB4 via diskretem zusätzlichen Controller genannt, welches laut den aktuellen Guides aber nicht überall vorhanden sein wird. In den Listen werden aktuell bereits drei CPU-Familien geführt: Family 19h Models 40h-4Fh, Family 19h Models 60h-6Fh und Family 19h Models 70h-7Fh.
Am Ende entwickelt sich ganz klar das Gesamtpaket für den Sockel AM5 weiter. An der Spitze der Prozessoren fallen diese Neuerungen deutlich geringer aus als im Mainstream-Bereich, für APUs dürfte der Schritt größer ausfallen. Für Raphael als CPU sind im zweiten Halbjahr 2022 die gewichtigsten Neuerungen letztlich die Zen-4-Kerne und DDR5-Unterstützung bei einer auf bis zu 170 Watt angehobenen TDP.
In der vergangenen Woche tauchten viele Gerüchte auf, denen zufolge die nächste Ryzen stets eine Grafikeinheit mitbringen würde, bis dato war das nur bei den APU, nicht aber bei den CPUs der Fall. Heute wird ein Teil davon als Zen-3-APU bestätigt.
Wie anhand offizieller Linux-Patches nun bekannt wurde, ist Family 19h Model 40h Yellow Carp alias die APU Rembrandt, hinter den erwähnten Green Sardine steckt hingegen Cezanne alias Family 19h Model 50h (Ryzen 5000U/H/G), dessen Verhalten laut Beschreibung sehr ähnlich ist. Dass Rembrandt die erste Sockel-AM5-Lösung wird, die Zen3 mit RDNA2 nebst DDR5 paart, ist bereits seit einiger Zeit vermutet worden.
ComputerBase konnte das Dokument ebenfalls sichten, es bezieht sich fast ausschließlich auf APUs. Raphael als Ryzen-Flaggschiff wird aber nicht wie bisherige APUs ein großer Single-Die sondern den bisherigen Ryzen-CPUs sehr ähnlich sehen. Der parallel bekannt gewordene Zen-4-Aufbau wird durch Genoa bestätigt, AMD nutzt weiterhin fast exakt gleich große 8-Kern-Chiplets und einen I/O-Die. Im neuen I/O-Die soll nun jedoch eine kleine GPU integriert sein, das bekannte 2+1-Chipdesign würde beibehalten, letztlich werden die CPUs dadurch aber auch zu APUs.