AMD RDNA 2: Neue Treiber senken den Stromverbrauch auf YouTube
Die Radeon RX 6600 XT ist im Test mit einer sehr niedrigen Leistungsaufnahme aufgefallen. Nicht nur in Spielen, sondern auch im Dual-Monitorbetrieb und auf YouTube, was ungewöhnlich für RDNA 2 ist, denn dort schneiden die Grafikkarte von AMD für gewöhnlich eher schlecht ab. ComputerBase ist dem nachgegangen.
Die Redaktion war im Test der Radeon RX 6600 XT noch davon ausgegangen, dass auf RDNA 2 die Leistungsaufnahme in den beiden Disziplinen stark von der Anzahl der Ausführungseinheiten abhängig ist. Dementsprechend ist Navi 22 (RX 6700 XT) in dieser Disziplin besser als Navi 21 (RX 6800/6900) und Navi 23 (RX 6600 XT) entsprechend noch einmal besser als Navi 22. Doch die Frage eines Lesers, ob es nicht eventuell doch am Treiber liegen könnte, konnte die Redaktion spontan nicht beantworten, denn die Messwerte zum Energieverbrauch der anderen Grafikkarten stammten im aktuellen Parcours allesamt von den jeweiligen Tests zum Marktstart und waren damit schon etwas älter.
Bei Monitoren mit mehr als 60 Hz gibt es Verbesserungen
Der erneute Test der bereits länger vorgestellten RDNA-2-Grafikkarten Radeon RX 6900 XT, 6800 XT, 6800 und 6700 XT zeigt: AMD hat inzwischen tatsächlich Änderungen am 2D-Verhalten mittels Treiber vorgenommen. Denn seit dem Adrenalin 21.6.1 ist die Chance nun deutlich höher, dass der Speichertakt und damit auch die Leistungsaufnahme niedrig bleibt, selbst wenn ein Monitor mit einer höheren Bildwiederholfrequenz als 60 Hz angeschlossen ist. Das hat mit älteren Treibern quasi nie funktioniert und bei 120- oder 144-Hz-Displays (oder noch mehr) lag spätestens ab WQHD der maximale Speichertakt an.
Wie die von ComputerBase neu durchgeführten Messungen der Leistungsaufnahme zeigen, hat diese Änderung aber nicht automatisch auch eine Auswirkung auf den Multi-Monitor-Betrieb. Denn dort schneiden die RDNA-2-Grafikkarten mit Ausnahme der Radeon RX 6600 XT nach wie vor schlecht ab. So benötigt die Radeon RX 6800 XT mit dem Adrenalin 21.8.1 bei zwei UHD-Monitoren mit 60 Hz immer noch sehr hohe 41 Watt, mit dem Launch-Treiber von November 2020 sind es gar 2 Watt weniger. Auch auf der Radeon RX 6700 XT, Radeon RX 6800 und der Radeon RX 6900 XT zeigen sich keine Verbesserungen.
Auch YouTube mit 4K60 SDR benötigt nun weniger Energie
Anders sieht es dagegen bei der Video-Wiedergabe auf YouTube aus. Das war ein weiterer Bereich, wo die Radeon-RX-6000-Serie mit Ausnahme der Radeon RX 6600 XT bis dato sehr schlecht abschnitt.
Mit neuen Treibern zeigt sich nun eine eindeutige Besserung, anstatt hoher 40 Watt lassen sich mit neuen Treibern bessere 32 Watt messen. Vor allem die Radeon RX 6700 XT macht einen großen Schritt nach vorne und ist mit 18 anstatt 30 Watt nun beinahe so effizient wie die Radeon RX 6600 XT. Der Grund: Der Speichertakt liegt mit dem Adrenalin 21.8.1 nicht mehr durchweg beim Maximum von 8.000 MHz, was die Leistungsaufnahme entsprechend reduziert. Und damit liegt die große Navi-21-GPU in dieser Disziplin auf demselben Niveau wie Nvidias GeForce-RTX-3000-Konkurrenten, die kleineren Chips Navi 22 und Navi 23 sind sogar im Vorteil.
Die Verbesserungen gibt es aber nur in gewissen Lastszenarien, Ultra HD mit 60 FPS fällt darunter. Kommt zusätzlich HDR ins Spiel, gilt das nicht mehr: Dann takten RDNA-2-Grafikkarten auch mit dem neuesten Adrenalin-Treiber immer noch mit den vollen 8.000 MHz und die Leistungsaufnahme ist entsprechend hoch.
Fazit: Es gab mit den neuen Treibern keine generelle Verbesserung bei RDNA 2 bezüglich des Taktverhalten in 2D-Anwendungen, wohl aber eine, die zumindest in einigen Szenarien hilft die Leistungsaufnahme zu reduzieren.