ComputerBase hat die Leistungsaufnahme und die Temperaturentwicklung der neuen und alten Prozessoren in diversen Szenarien gemessen. Neben der Leistungsaufnahme im Leerlauf unter Windows 10, bei Teillast auf nur einem Kern/Thread (Cinebench R20 1T) und bei voller Last auf allen Kernen/Threads (Cinebench R20 xT) wurde das absolute Maximum in Prime95 („Small FFT“ inklusive AVX-Nutzung) ermittelt. Im Worst-Case-Szenario ist dabei auch die Leistungsaufnahme für das ganze System (das Netzteil ist stets ein Corsair RM750) protokolliert worden. Parallel dazu wurde die maximale Tctl-Temperatur der CPU-Kerne ausgelesen. Als Kühler kam jeweils ein Noctua NH-U14S mit zwei NF-A15-Lüftern zum Einsatz.
Leistungsaufnahme und Temperatur in Anwendungen
Im Leerlauf zeigen die neuen Cezanne-APUs, dass sie zur Familie Ryzen 5000 gehören. Auf gleichem B550-Board mit RTX 3080 liegt der Verbrauch unterhalb der klassischen CPUs, deren separater I/O-Die mit PCIe 4.0 für einen höheren Stromverbrauch sorgt. Denn Cezanne hat hier nach wie vor nur PCIe 3 – kompakt in einem Chip vereint, bringt es aber auch Vorteile.
Diese Erkenntnis zieht sich durch alle Lastszenarien. Die APUs arbeiten in ihrem TDP-Rahmen, den vor allem der 5700G in fordernden Szenarien mit 88 Watt (TDP × Faktor 1,35) voll ausschöpft. Der Ryzen 5 5600G setzt maximal 73 Watt um.
Die relativ geringe Leistungsaufnahme sorgt bei den Temperaturen für keine Probleme, wenngleich AMD vor dem Beginn der Tests noch einmal allen Testern klar gemacht hat, wie die Temperaturen und Spannungen bei Ryzen 5000 inklusive der neuen APUs zu verstehen sind. 1,5 Volt Spannung ist in gewissen Szenarien genauso normal wie bis zu 95 °C Temperatur bei dem kleinen, mitgelieferten Stealth-Kühler. Mit riesigem Tower-Kühler und Doppellüfter sind unter 70 °C im Testsystem problemlos möglich.
In Spielen übernimmt traditionell die Grafikkarte die größte Last, dennoch muss auch die CPU mit Energie versorgt werden. Hier zeigen sich die beiden APUs ebenfalls sehr genügsam: Nur zwischen 50 und 60 Watt entfallen auf sie, während das Gesamtsystem schnell über 300 Watt verbraucht und hier das Gesamtbild zunehmend verschwimmt.
Die neue Generation der APUs steht auch in puncto Overclocking dem Vorgänger in nichts nach. Die Zen-3-Kerne arbeiten zwar mit einem intelligenten Turbo-Modus, dennoch lassen sie sich manuell übertakten. Und das klappt bei beiden Modellen, am besten wird parallel auch noch der Arbeitsspeicher übertaktet – ein einfaches Unterfangen.
Stabil waren beide CPUs mit All-Core-Last rund um 4,7 GHz zu betreiben. Mit etwas Feintuning waren auch 4,8 GHz möglich. Wird mehr Hand an einzelne Kerne und Abstufungen gelegt, können diese sogar mit über 5 GHz arbeiten. Einmal mehr zeigt die Ryzen-5000-Serie hier, dass sie die 5-GHz-Marke knacken kann. Das dürfte im Marketing vermutlich der nächste große Schachzug sein, wenn der Refresh ansteht, um nicht noch einmal bei 4,9 GHz stehen zu bleiben.
🎅 Nicht vergessen: Noch bis 18.12. läuft das große Nikolaus-Rätsel 2024. Zu gewinnen gibt es zwei High-End-PCs mit Ryzen 7 9800X3D oder Core Ultra 9 285K.