Apple News: Partner sollen nur halbe Abo-Provision zahlen

Michael Schäfer
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Apple News: Partner sollen nur halbe Abo-Provision zahlen
Bild: MichaelGaida | CC0 1.0

Apple will den nach wie vor etwas schwächelnden Nachrichtendienst News weiter vorantreiben. Dazu sollen Verlage, welche ihre Inhalte für den Dienst freigeben, im App Store nur noch die Hälfte der bisher geforderten Provision an Apple abtreten.

Weitere Aufweichung

Dies geht aus Informationen zum jetzt gestarteten „News Partner Programs“ hervor. In diesem macht das Unternehmen deutliche Zugeständnisse an die Verlage und rückt einmal mehr von den sonst so verteidigten Regeln zu Abonnements und In-App-Käufen im eigenen App Store ab. Das neue Vorgehen soll zudem die Medienkompetenz sowie die unabhängige Nachrichtenberichterstattung zu fördern. Apple erklärt die Änderungen unter anderem damit, das allen Menschen ein „Zugang zu zuverlässigen und vertrauenswürdigen Nachrichten und Informationen“ ermöglicht werden soll.

Nur für Abo-Dienste

Das neue Programm richtet sich ausschließlich an Verlage und Medienunternehmen mit einem Abonnementdienst. Diese haben zusätzlich für ein „robustes“ Erscheinungsbild im News-Dienst zu sorgen und müssen zudem in der Hauptfunktion Inhalte selbst erstellen. Darüber hinaus nennt das Unternehmen das Apple-eigene News-Format ebenfalls als Voraussetzung. Die Vorgabe gelten nur für Verlage in den USA, Kanada, Großbritannien sowie Australien, denn nur hier ist der Nachrichtendienst bereits verfügbar. Für andere Länder ist dagegen lediglich das Anbieten eines RSS-Feeds Voraussetzung für die Vergünstigungen.

Diese besagen, dass Teilnehmer des Programms im ersten Jahr nur 15 Prozent statt der bisher geforderten 30 Prozent Provision bei Abschluss eines Abonnements über die App an Apple zu entrichten haben. Dafür müssen die Verlagshäuser Apples In-App-Bezahlschnittstelle in ihr Angebot integrieren und darüber ihre Abos anbieten.

Ähnliche Vergünstigungen bereits in der Vergangenheit

Das neue Programm weist Parallelen zu Apples Zugeständnisse an Video-Partner auf, für diese das Unternehmen in der Vergangenheit ebenfalls die Provision halbiert hatte. Im Gegensatz zu den Verlagen dürfen die Anbieter von Video-Inhalten Abonnements jedoch auch über eigene Bezahlsysteme abwickeln, was für andere Bereiche und Entwickler strengstens untersagt ist. Ein Zuwiderhandeln kann den sofortigen Ausschluss aus dem App Store von Apple nach sich ziehen, wie unter anderem Epic in der jüngsten Zeit erfahren durfte. Aber auch kleinere Entwickler konnten in der Vergangenheit von einer Verringerung der von Apple erhobenen Abgaben profitieren.

Apples jetziges Vorgehen könnte auch als Kalkül in eine ganz andere Richtung gedeutet werden: So können die Zugeständnisse auch in Hinblick der zahlreichen Auseinandersetzungen bezüglich des App Stores gewertet werden, denn in mehreren Regionen der Welt, darunter unter anderem die USA und Europa, wächst der Druck auf Apple bezüglich der Regeln im eigenen Store. Die Ermittlungen beziehen sich nicht nur auf die Pflicht von Anbietern ausschließlich die von Apple bereitgestellte Bezahlfunktion zu nutzen, sondern auch darum, dass der iPhone-Hersteller bisher keine alternativen Bezugsquellen für Applikationen auf iOS zulässt.

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