CPU-Wasserkühler im Test: Fünf CPU-Kühlblöcke für AMD Ryzen im Vergleich
ComputerBase vergleicht CPU-Wasserkühler von Alphacool, Aqua Computer, EK Water Blocks, TechN und Watercool auf einem Ryzen 9 5950X. Eisblock XPX Aurora, cuplex kryos Next, Quantum Velocity, TechN CPU Waterblock und Heatkiller IV Pro stellen sich im Test allesamt erfolgreich der CPU. Im Detail offenbaren sich die Unterschiede.
Der Sommer lässt in diesem Jahr zwar zu wünschen übrig, aber dennoch wird die Hardware im PC warm. Nicht zuletzt sind immer kleinere Chips dafür verantwortlich. Um dem veränderten, dezentralen Aufbau der neuesten Ryzen-Generation von AMD entsprechend testen zu können, hat ComputerBase das Testsystem für CPU-Kühler vor einiger Zeit aktualisiert. Nun wird auf diesem neuen Testsystem mit einem Ryzen 9 5950X ein weiterer Vergleich fällig: Wie schlagen sich aktuelle CPU-Wasserkühler für Custom-Wasserkühler auf dem Ryzen-Prozessor von AMD?
Seit dem letzten Vergleichstest dieser Art sind einige Jahre vergangen, sodass sich auch das Testfeld verändert hat. Zwei neue Kandidaten stoßen zur Auswahl an Kühlern und bei den „alten Bekannten“ wurden zumindest teilweise Aktualisierungen eingeführt. Im Vergleich treten Alphacool, Aqua Computer, EK Water Blocks, TechN und Watercool an. Neu im Testfeld sind der CPU-Kühler von TechN und das Modell von EKWB, das in der Quantum-Produktlinie geführt wird. Beim bekannten Aqua Computer cuplex kryos Next hat der Hersteller ein angepasstes Paar an Haltebügeln entwickelt, um den dezentralen Dies unter der Haube von Ryzen 3000 und 5000 gerecht zu werden. Der Alphacool Eisblock tritt in der Aurora-Version an, die mit einem Deckel aus Acrylglas und LED-Beleuchtung aufwarten kann. Watercool hingegen bleibt bei bewährten Schemata und lässt den Heatkiller IV Pro unangetastet.
Alphacool Eisblock XPX Aurora
Der Alphacool Eisblock XPX (Test) wurde erstmals Ende 2016 eingeführt. Der Hersteller setzt bei dem Kühler auf eine „Rampe“ am Einlass, die dafür sorgen soll, dass der Flüssigkeitsstrom so gleichmäßig wie möglich auf die Düsenplatte gelangt. Im ursprünglichen Test konnte der Eisblock überzeugen, indem sich Alphacool an die Spitze des Testfelds setzte.
Die Aurora-Version des Eisblocks vertraut auf dasselbe Prinzip im Innenleben, jedoch auf einen Deckel aus Acrylglas und im Rahmen integrierte LEDs. Den Kühler gibt es in verschiedenen Design-Varianten, mit schwarzem oder silbernem Rahmen sowie mit und ohne Fasen an den Seitenkanten.
Der Eisblock im Test ist die Acryl-Black-Version, ab 46 Euro ist dieses Modell im Handel zu bekommen. Damit markiert Alphacool den preislichen Einstieg im Testfeld. Dafür erhält der Käufer einen Kühlblock aus vernickeltem Kupfer und (eine Rarität unter Kühlblöcken für Custom-Wasserkühlungen) Montagematerial für alle aktuellen Sockel von Intel sowie für den AMD-Sockel AM4. Wärmeleitpaste liefert Alphacool ebenfalls mit.
Aqua Computer cuplex kryos Next
Der cuplex kryos Next (Test) von Aqua Computer wurde wie das Modell von Alphacool im Jahr 2016 eingeführt. Auch hier bleibt das Innenleben unverändert, jedoch bietet der Hersteller ein alternatives Montagekit an, mit dem der Kühler auf dem Sockel AM4 ein Stück versetzt montiert wird: Dadurch wird das Zentrum des Kühlers zu den bis zu zwei Dies von Ryzen 3000/5000 verschoben, die nicht mehr wie bei älteren CPU-Generationen genau mittig unter dem Heatspreader sitzen. So soll das Kühlvermögen optimiert werden.
Nebenbei erhöht Aqua Computer dadurch auch die Anzahl an Varianten des cuplex kryos Next weiter. Im Test findet sich der Kühler in der PVD/Nickel-Version, die auf einen vernickelten Kühler und auf einen Deckel aus beschichtetem Messing baut. Dieses Modell kostet 100 Euro, jedoch ist ab einem Einstieg von 60 Euro für unbeschichtetes Kupfer mit einem Kunststoffdeckel bis über 300 Euro für den Kühlblock aus Silber, einen beschichteten Messingdeckel mit Display und eine einstellbare Druckverteilung der Bodenplatte alles möglich.
Auf den Fotos ist der cuplex kryos Next zunächst mit den „Standard“-Haltebügeln zu sehen. Das Set zum Wechseln für Ryzen 3000/5000 wurde von Aqua Computer separat mitgeschickt und der Kühler wurde vor den Tests umgebaut, sodass er in der optimierten Version auf dem Testsystem zum Einsatz kam. Zum Zubehör des Kühlers gehört neben dem Montagezubehör für den Sockel AM4 eine Spritze mit Wärmeleitpaste.
EK Water Blocks EK-Quantum Velocity
EKWB unterteilt sein Sortiment in Classic- und Quantum-Produkte, wobei letztgenannte Reihe preislich höher angesetzt wird. Zum Test des EK Supremacy Evo 2016 gab es diese Aufteilung noch nicht. Damals markierte der Supremacy Evo die Speerspitze von EKWB. In den neuen Produktreihen findet sich eine angepasste Version des Supremacy- Kühlkörpers im Classic-Kühler, wohingegen der Hersteller in der Quantum-Reihe neue Kühler entwickelt hat. EKWB startet die Quantum-Reihe mit dem Velocity-Modell für 70 Euro. In der Velocity-Serie gibt es aber auch Sondermodelle für über 150 Euro und wem das noch nicht reicht, der kann in der über der Velocity-Reihe angelegten Magnitude-Baureihe bis zu 250 Euro für einen CPU-Kühler ausgeben.
Im Test wird EKWB vom EK-Quantum Velocity D-RGB Nickel+Acetal für 95 Euro vertreten. Der Kupferkühler ist vernickelt und wird von einem Deckel aus Kunststoff (Acetal) abgeschlossen. Unter einem milchig-weißen Rahmen sind RGB-LEDs eingelassen, die den Kühler im Betrieb bunt beleuchten können. Der Kühler kommt zwar mit viel Zubehör, allerdings verbirgt sich dahinter nicht mehr als das notwendige Zubehör: EKWB vertraut der originalen AM4-Backplate nicht und liefert eine eigene Backplate mit. Die zusätzliche Düsenplatte im Zubehör wird allerdings auch in der Montageanleitung mit keinem Wort erwähnt. Getestet wird der Proband mit der vorinstallierten Düsenplatte.
TechN CPU Waterblock
TechN ist erstmals im ComputerBase-Test vertreten. Der Neuling stammt aus deutscher Fertigung, der Hersteller ist in Berlin ansässig. Der CPU-Kühlblock der Firma wurde ganz minimalistisch einfach nur „CPU Waterblock“ getauft und ist in Ausführungen für Intel- und AMD-CPUs erhältlich. Wo das Marketing bei der Produktbezeichnung zurückhaltend ausfällt, ist dessen Anspruch an das Kühlvermögen umso fordernder. Nicht weniger als „unerreichte Leistung“ verspricht TechN.
Der CPU Waterblock besteht wie alle anderen Wasserkühler auch aus Kupfer, das wahlweise vernickelt wird. Die Abdeckung des Kühlers wird aus Acrylglas gefertigt und von einem rechteckigen Aluminiumrahmen eingefasst. Das lässt den Kühler äußerlich sehr groß erscheinen – dagegen wirkt der cuplex kryos Next von Aqua Computer geradezu zierlich. Neben der Auswahl, ob der Kupferkühler vernickelt sein soll, wird der Aluminiumrahmen entweder schwarz oder silbern eloxiert. Von dieser Auswahl abhängig kostet das Modell zwischen 95 und 100 Euro.
Beim Lieferumfang hält sich TechN zurück. Neben dem obligatorischen, sockelspezifischen Montagematerial inklusive einer Backplate gibt es lediglich eine kleine Tüte mit Arctic MX-2 als Wärmeleitpaste mit dazu. Als auffälliger Unterschied zur Konkurrenz ist der Kühlblock von TechN der einzige im Testfeld, der auf keine spiegelglatt polierte CPU-Auflagefläche setzt. Von den spätestens bei der zweiten Montage unvermeidlichen und sichtbaren Kratzern auf der CPU-Auflagefläche bleibt der Anwender beim CPU Waterblock also verschont.
Watercool Heatkiller IV Pro
Der Watercool Heatkiller IV Pro ist das älteste Mitglied des Vergleichstests. Er war bereits im Test 2016 als bekannter Kühler am Start, ist jedoch nach wie vor der aktuelle Kühler aus dem Hause Watercool. Angeboten wird er in diversen Kombinationen aus (vernickelter) Kupferbodenplatte und Deckel aus Acrylglas, Acetal oder Kupfer. Im Test muss sich die Luxusversion bewähren: In der Variante Black Copper sind sowohl Kühlerboden als auch Deckel aus vernickeltem Kupfer gefertigt, wobei der Deckel schwarz ist. Der Kühler kostet in dieser Version 100 Euro. Der günstigste Einstieg beim Heatkiller IV Pro liegt bei 60 Euro für blankes Kupfer und Acetal oder Acrylglas als Deckelmaterial.
Watercool spart am meisten von allen Konkurrenten beim Lieferumfang: Nicht einmal Wärmeleitpaste hat der Heatkiller IV Pro zu bieten. Nur die notwendigen Schrauben, Unterlegscheiben und Federn zur Montage des Kühlers gibt es.
Montage der Kühler
Die Befestigung eines CPU-Wasserkühlers auf dem Mainboard ist im Vergleich zu ausladenden CPU-Luftkühlern deutlich einfacher. Alle Konkurrenten setzen auf eine Backplate, mit der die Kühler verschraubt werden. Bei genauerer Betrachtung gibt es aber Unterschiede, die sich auf die Anwenderfreundlichkeit auswirken: EK Water Blocks und Watercool nutzen ein Montagesystem, bei dem zunächst die Backplate mit Montagebolzen verschraubt wird. Im zweiten Schritt wird der CPU-Kühler aufgesetzt und anschließend über Muttern mit untergeschobenen Federn arretiert. Das vereinfacht die Befestigung des Kühlers, denn selbiger kann nach dem Aufsetzen vor dem Festschrauben nicht mehr abrutschen.
Weniger praktisch läuft es bei Alphacool, Aqua Computer und TechN ab. Die drei Hersteller lassen ihre Kühler von vorn mit der Backplate verschrauben. Dazu müssen gleichzeitig die Backplate und der CPU-Kühler an Ort und Stelle gehalten werden, während Schrauben eingefädelt und festgedreht werden. Da der Kühler dabei verrutschen kann, gestaltet sich die Installation auf diese Art etwas frustrierender.