Crucial P2 SSD: Wechsel auf QLC-NAND senkt Leistung in der Praxis massiv
Bei der SSD-Serie P2 hat Crucial inzwischen von TLC- auf QLC-NAND-Speicher umgestellt. Der Speicherwechsel verschlechtert die Leistung je nach Szenario signifikant, wie erste Tests der neuen Modelle offenbaren. Problematisch ist, dass dies nicht gekennzeichnet ist und vorherige Tests auf den schnelleren TLC-Versionen basieren.
Marktstart mit TLC-NAND
Im April 2020 hatte Crucial die NVMe-SSD-Serie P2 im M.2-Formfaktor mit PCIe 3.0 x4 vorgestellt. Während das offizielle Datenblatt (PDF) weder Controller noch Speichertyp nannte und auch bis heute verschweigt, erklärte Crucial auf Nachfrage, dass der Phison E13T ohne DRAM sowie TLC-NAND-Flash eingesetzt wird. Allerdings behielt sich das Unternehmen nach eigenen Angaben vor, später die Serie um Modelle mit QLC zu erweitern. Dies wollte Crucial von der Marktentwicklung und dem Bedarf abhängig machen.
Neue Varianten mit QLC im Handel
Still und heimlich, wie es allerdings auch andere Hersteller machen, wurden inzwischen neue Varianten der Crucial P2 mit QLC-NAND in den Handel gebracht. Da diese aber nicht gesondert gekennzeichnet sind, bekommt der Kunde davon zunächst nichts mit, bis irgendwann die böse Überraschung droht.
Test zeigt massiven Leistungsverlust
In einem Test vergleicht Tom's Hardware die Leistung einer neuen P2 mit 500 GB und QLC mit der alten Version mit 500 GB und TLC. Während es bei der Ladezeit für ein Spiel praktisch keinen Unterschied gibt, ist der Nachteil beim Kopiertest immens: Der 50-GB-Ordner wurde nur noch mit 98 MB/s und damit rund einem Viertel der Transferrate der TLC-Version der P2 kopiert. Nur noch die Hälfte der Leistung wurde beim Lesen eines 6,5 GB großen Zip-Archivs gemessen.
Im Quick System Drive Benchmark des PCMark10 erreicht die P2 mit QLC nahezu die gleiche Punktzahl wie die P2 mit TLC. Doch beim Full System Drive Benchmark mit höherer Arbeitslast sank die Leistung um 40 Prozent. Die Messungen zum SLC-Modus ergaben zwar einen erheblich größeren SLC-Cache für die QLC-Version (135 GB statt 24 GB), doch fällt die Schreibrate danach auf 40 MB/s ab, während die TLC-Version noch 450 MB/s schafft.
Im ATTO-Benchmark übertrumpfte die QLC-Variante die TLC-Version mit rund 3.000 MB/s beim Lesen wiederum deutlich und übertrifft sogar die Herstellerangabe von 2.400 MB/s.
Auch zum kleinen Preis keine Empfehlung mehr
Da jedoch abseits solcher synthetischen Benchmarks die Leistung in der Praxis zählt, findet Tom's Hardware abschließend klare Worte: „Für jene, die eine günstige SSD suchen, empfehlen wir die Crucial P2 nicht mehr. Vielmehr würden wir soweit gehen, sie auf unsere „Nicht-kaufen“-Liste zu setzen“.
Die Tester gehen davon aus, dass die komplette Serie mit QLC-Speicher bestückt wird. Demnach wäre die vermeintlich preiswerte Crucial P2 mit 1 TB, die aktuell schon ab 70 Euro zu haben ist, nur ein Preistipp mit eklatanten Schwächen.
You wouldn’t know that, though, if you hadn’t read this article: Every review that you see of the P2 has higher performance values than what you’ll see with the new models. There’s no way to tell which drive is which, so it’s best to assume that all P2 SSDs on the market come with QLC flash now, and the Crucial P2 won’t live up to its billing in the numerous product reviews you’ll find on the internet.
We no longer recommend Crucial’s P2 for those seeking a value-level SSD. Rather, we would go as far as to place it on our ‘do not buy’ list.
Tom's Hardware