Jabra Elite 3 im Test: Klang, Telefonie, Latenz und Fazit

 2/2
Frank Hüber
12 Kommentare

Die Elite 3 klingen gut

Die Jabra Elite 3 bieten einen insgesamt guten Klang, vor allem wenn man ihren Preis ins Verhältnis setzt. Abstriche im Vergleich zu deutlich teureren Modellen wie den Sennheiser Momentum True Wireless 2 (Test) müssen aber beim Auflösungsvermögen und den Höhen hingenommen werden.

Insgesamt ist der Bass etwas verstärkt, ohne aber übertrieben in den Vordergrund zu rücken. In St Jude von Florence + The Machine wird der Bass auch bei niedriger Lautstärke noch ausgespielt, tritt jedoch nur noch dezent in Erscheinung. In Bad Guy von Billie Eilish weiß der Bass mit klaren Konturen zu überzeugen, der obendrein den Höhen und Mitten genug Raum lässt und diese nicht überdeckt. Sie werden gut differenziert ausgespielt. Auch mit dem Bass in Angel von Massive Attack haben die Jabra Elite 3 keine Probleme und er fängt nicht an zu dröhnen.

Das geringere Auflösungsvermögen der Kopfhörer macht sich eher in Gitarrenklängen bemerkbar, die zwar weiterhin gut, aber eben nicht sehr gut differenziert auftreten. Wenn man bei Scott Street von Phoebe Bridgers und Your Power von Billie Eilish genauer hinhört und die Musik nicht nur nebenbei läuft, hört man diese kleinen Schwächen jedoch. Die Höhen sind ansonsten wie der Bass und die Mitten gut getrennt, stechen aber klanglich nicht hervor.

Angesichts des Preises von 79 Euro gibt es allerdings nur wenig zu kritisieren, vor allem wenn man die Jabra Elite 3 als ständige Begleiter und Alltags-In-Ears betrachtet. Für die alltägliche Nutzung bieten sie dem Träger ein gutes Klangfundament.

Transparenzmodus rauscht etwas zu viel

Der Transparenzmodus nimmt eine leichte Verstärkung der durchgeleiteten Umgebung vor, so dass etwa Tastaturanschläge etwas lauter und härter klingen als sie normalerweise sind. Abseits dieser minimalen Zunahme der Härte der Geräusche klingen diese aber natürlich und klar. Allerdings erzeugt der Transparenzmodus ein bei Stille deutlich wahrnehmbares Rauschen, das bei leiser Musik, ruhigen Stellen oder Podcasts störend sein kann.

Jabra Elite 3

Gute Telefonie mit wenig Filterung

Bei Telefonaten über die Jabra Elite 3 aktivieren diese automatisch den Transparenzmodus, so dass sich der Träger selbst hört. Die Sprachqualität ist gut, der Träger klingt verständlich und natürlich, allerdings werden Umgebungsgeräusche nur wenig gefiltert und bleiben im Hintergrund jederzeit, wenn auch gedämpft, hörbar. Zudem ist das typische Bluetooth-Rauschen um die Wörter des Trägers etwas ausgeprägter.

Jabra Elite 3 – Mikrofonqualität
OnePlus Buds Pro – Mikrofonqualität
Nothing ear (1) – Mikrofonqualität
Huawei FreeBuds 4 – Mikrofonqualität
Huawei FreeBuds 3 – Mikrofonqualität
Sony WF-1000XM4 – Mikrofonqualität mit Firmware 1.1.5
Sony WF-1000XM4 – Mikrofonqualität mit Hintergrundgeräusche
Sony WF-1000XM4 – Mikrofonqualität ohne Hintergrundgeräusche
Sony WF-1000XM3 – Mikrofonqualität
Bose QuietComfort Earbuds – Mikrofonqualität
Sennheiser Momentum True Wireless 2 – Mikrofonqualität
Apple AirPods Pro – Mikrofonqualität
EarFun Free 2 – Mikrofonqualität
Google Pixel Buds A-Series – Mikrofonqualität
Yamaha TW-E3A – Mikrofonqualität
Skullcandy Indy ANC – Mikrofonqualität
Skullcandy Dime – Mikrofonqualität
Marshall Mode II – Mikrofonqualität
Master & Dynamic MW07 Plus – Mikrofonqualität
Epos GTW 270 Hybrid – Mikrofonqualität
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition – Mikrofonqualität
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro – Mikrofonqualität
JBL Live Free NC+ – Mikrofonqualität

Latenz der Jabra Elite 3 im Vergleich

Bei der Latenz leistet sich die Qualcomm-Plattform in den Jabra Elite 3 keinen Aussetzer und sorgt sowohl unter Android mit aptX als auch iOS für den normalen Versatz von Bild und Ton, also 160 bis 180 ms. Einen proprietären Modus, der die Latenz reduziert, oder aptX LL bieten sie jedoch nicht. In vielen Apps ist dies aufgrund der von den Apps vorgenommenen Synchronisierung von Bild und Ton allerdings unproblematisch. Nur bei Anwendungen, die diese nicht selbst vornehmen, ist die Latenz sichtbar.

Latenz zwischen Bild und Ton im Vergleich
In-Ear-Kopfhörer Latenz
Jabra Elite 3 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
OnePlus Buds Pro 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Nothing ear (1) 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Huawei FreeBuds 4 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Sony WF-1000XM4 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) / 160–180 ms (Android, LDAC)
EarFun Free 2 70 ms (Low-Latency-Modus) / 180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Google Pixel Buds A-Series 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Yamaha TW-E3A 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Skullcandy Indy ANC 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Skullcandy Dime 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Marshall Mode II 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Master & Dynamic MW07 Plus Lamborghini 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
Epos GTW 270 Hybrid 60 ms (USB-C-Dongle) / 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
JBL Live Free NC+ 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Cambridge Audio Melomania Touch 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Razer Hammerhead True Wireless Pro 60–70 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
EarFun Air Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Scendo Snapods 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Adidas FWD-01 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Jabra Elite 85t 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Bose QuietComfort Earbuds 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Creative Outlier Air V2 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Beats Powerbeats Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Aukey EP-N5 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Belkin Soundform True Wireless 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sennheiser CX 400BT True Wireless 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC)
LG Tone Free FN6 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Huawei FreeBuds Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Teufel Airy True Wireless 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds Live 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
EarFun Air 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sony WF-SP800N 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
JBL Live 300TWS 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Google Pixel Buds (2. Gen.) 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sony WF-XB700 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Adidas RPD-01 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Skullcandy Sesh Evo 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Skullcandy Indy Fuel 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Mpow M9 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Anker Soundcore Spirit X2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker Soundcore Spirit Dot 2 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Audio-Technica ATH-CK3TW 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC)
iFrogz Airtime Sport 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Reflect Flow 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Tune220TWS 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Huawei FreeBuds 3i 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Honor Magic Earbuds 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker SoundCore Liberty Air 2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Sony WF-1000XM3 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sennheiser Momentum True Wireless 2 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds+ 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone)
Bose SoundSport Free 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android)
Jabra Elite Active 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Padmate PaMu Slide 160–180 ms (iOS/Android, aptX)
Jabra Elite 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Apple AirPods Pro 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Sennheiser Momentum True Wireless 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
EarFun Free (2. Gen.) 160–180 ms
EarFun Free 160–180 ms
Yobybo Card20 160–180 ms
Apple AirPods (2. Gen.) 160–180 ms
Huawei FreeBuds 3 60–80 ms
Razer Hammerhead 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms
Creative Outlier Gold 160 ms
Anker Soundcore Liberty 2 Pro 60–80 ms
Cambridge Audio Melomania 1 180 ms
Xiaomi Redmi AirDots 160–180 ms
Jaybird Vista 160 ms
Skullcandy Indy 160–180 ms
Skullcandy Sesh 160–180 ms
TaoTronics SoundLiberty 53 200 ms

Fazit

Die Jabra Elite 3 sind gute Alltags-In-Ears, die bei einem Preis von 79 Euro zwar auf eine aktive Geräuschunterdrückung verzichten müssen, dafür aber Extras wie aptX, einen Transparenzmodus und eine optionale App-Anbindung mit Equalizer sowie Spotify- und Alexa-Anbindung bieten.

Der Klang der Jabra Elite 3 ist gut und übertreibt nicht mit der Bassanhebung. Im Vergleich zu 200 bis 300 Euro teuren In-Ear-Kopfhörern lösen sie jedoch etwas weniger klar auf, was man beispielsweise bei Gitarren hört, in der Regel jedoch nicht auffällt. Die Bässe, Mitten und Höhen sind gut getrennt und überlagern sich nicht.

Das kleine, leichte Ladecase und die ebenso angenehm kleinen Ohrhörer sind gut verarbeitet, Wireless Charging wird jedoch nicht geboten. Der Transparenzmodus rauscht zwar etwas, leistet aber ebenso wie die Telefonie ordentliche Arbeit. Teurere In-Ear-Kopfhörer schneiden hier mitunter schlechter ab. Auch die Einzelnutzung und die Steuerung über Tasten sind gut umgesetzt. Die Akkulaufzeit ist mit etwas über 7 Stunden ebenfalls gut.

Jabra Elite 3
31.08.2021
  • Guter Klang
  • aptX
  • IP55-Zertifizierung
  • Einzelnutzung
  • Angenehmes Tragegefühl
  • Transparenzmodus
  • Optionale App für Anpassungen und Updates
  • Transparenzmodus rauscht etwas zu stark

Wer einen guten Alltags-In-Ear-Kopfhörer sucht, der eine im Verhältnis zum Preis überdurchschnittliche Leistung abliefert, ist mit den Jabra Elite 3 gut beraten. Sie sollen ab 1. September im Handel erhältlich sein.

ComputerBase wurden die Elite 3 leihweise von Jabra unter NDA zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.