Massiver Ausbau: Samsung will 206 Mrd. USD in drei Jahren investieren
Samsung will seine Investitionen in den kommenden drei Jahren massiv ausbauen, auf umgerechnet 206 Milliarden US-Dollar. Die Post-Pandemie-Zeit verspricht hohe Nachfrage nicht nur nach medizinischen Gütern, auch das Thema Künstliche Intelligenz, Robotik, Telekommunikation und die Chip-Herstellung werden wachsen.
Um 30 Prozent gesteigerte Ausgaben
Im Jahr 2018 hatte Samsung erstmals einen großzügigen Investitionsplan bis zum Jahr 2030 ausgelegt, die jetzigen Anpassungen auf 240 Billionen Won sprechen von rund 30 Prozent gesteigerten Ausgaben. Sie gelten jedoch für die komplette Samsung Group und ihre 59 Sub-Unternehmen, der Großteil davon ist nur in Südkorea zugegen. Genau dort sollen auch die meisten Gelder bleiben, rund 75 Prozent der Investitionen werden im Heimatland erfolgen, erklärte das Unternehmen. Das wird sich massiv auf den Personalbestand auswirken: Von jetzt rund 110.000 Angestellten soll die Zahl binnen drei Jahren auf 150.000 Mitarbeiter ansteigen.
Investitionen in allen Bereichen
Neben der beginnenden Produktion von Moderna-COVID-19-Impfstoff in Samsung-Biochemie-Fabriken ab Ende dieses Monats steht die Halbleitersparte ganz oben auf der Liste der Investitionen. Künstliche Intelligenz, 5G und zukünftiges 6G sind gern genutzte Buzzwörter, doch Samsung vergisst auch die klassische Foundry-Produktion sowie das DRAM-/NAND-Geschäft nicht. Wie viel vom großen Kuchen letztlich dort landet, wurde heute noch nicht bekannt. Hier dürften separate Ankündigungen in den kommenden Monaten folgen. Samsung konkurriert hier mit TSMC und in Zukunft auch wieder Intel, die viele Milliarden in ihre Fertigung investieren. Samsung erklärt, dass das aggressive Investment überlebenswichtig sei, denn einmal aus der Konkurrenzfähigkeit herausgefallen, ist ein Comeback nahezu ausgeschlossen.
Übernahmen dank voller Kriegskasse möglich
Das Geld soll aber auch für mögliche Zukäufe und Übernahmen genutzt werden können. Seit Monaten steht NXP angeblich auf der Liste von Samsung, doch der hohe Preis und einige Unstimmigkeiten lassen Samsung bei einem Zugriff bisher zögern. Die Kriegskasse ist mit 200 Billionen Won jedoch gut gefüllt.