Messe München: Die IAA bekommt 5G für vernetztes Fahren
Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) findet dieses Jahr vom 7. bis 12. September in München statt Frankfurt am Main statt. Für Besucher und Aussteller haben Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica das nicht auf die Hallen beschränkte Messegelände mit 5G ausgerüstet, damit vernetztes Fahren demonstriert werden kann.
Die IAA findet dieses Jahr nicht nur auf dem Münchener Messegelände im Osten der Stadt statt, sondern erstreckt sich auch über mehrere Bereiche des Stadtgebiets. In den Messehallen findet der sogenannte Summit statt, im Innenstadtbereich Münchens gibt es Open Spaces, und eine „Blue Lane“ gibt Besuchern die Möglichkeit, neue Technologien und Fahrzeuge auf einer 12 Kilometer langen Test- und Transferstrecke live zu erleben.
Damit schnelles Internet für Besucher und Aussteller zur Verfügung steht, haben Deutschlands drei große Netzbetreiber das Messegelände und die weiteren Standorte vorab mit 5G und Glasfaser ausgerüstet, wie heute von allen dreien bekannt gegeben wurde. Demonstrieren lasse sich so auch das vernetzte Fahren über 5G mit niedrigen Latenzen, etwa wenn sich Autos gegenseitig vor Gefahren warnen, Onboard-Entertainment in hoher Qualität gestreamt oder vergleichbare Dienste abgewickelt und Robotik ferngesteuert werden soll.
Telekom baut 5G für Indoor und Outdoor
Die Deutsche Telekom hat 29 neue 5G-Standorte in Vorbereitung auf die Messe realisiert und deckt damit den gesamten Außenbereich ab. Insgesamt komme der Netzbetreiber damit auf jetzt über 400 5G-Standorte in München. Diese werden durch 25 neue Indoor-Standorte in den Messehallen ergänzt. Vier weitere Makrostandorte sind für eine Grundversorgung in den Außenbereichen zuständig. Dem Unternehmen zufolge sei ein Komplettumbau der gesamten Antenneninfrastruktur auf dem Messegelände notwendig gewesen, die dadurch an das schnelle 3,6-GHz-Netz angepasst wurde.
Das öffentliche 5G-Netz auf dem Messegelände, der Blue Lane und den sieben Open Spaces wird durch ein Campus-Netz basierend auf dem öffentlichen 5G-Netz nur für die Aussteller ergänzt. Diese dedizierte Mobilfunkanbindung soll hohe Geschwindigkeiten insbesondere für sensible 5G-Anwendungen sicherstellen. Für die Aussteller der Open Spaces gibt es zudem Glasfaser-Breitbandanschlüsse mit 1 Gbit/s im Down- und Uplink.
Vodafone hängt Indoor-Antennen auf
Vodafone hat auf dem Messegelände mehr als einhundert Indoor-Antennen für 5G verbaut, die mit 30 × 20 cm etwas größer als ein Rauchmelder ausfallen. Damit sei 5G auf den gesamten rund 200.000 Quadratmetern Messegelände verfügbar. Vodafone setzt in München auf 5G Standalone (5G SA), um besonders niedrige Latenzen von 10 Millisekunden demonstrieren zu können. Die Außenflächen des Messegeländes werden von Vodafone ebenso mit Mobilfunk versorgt. Ein Campus-Netz soll künftig separate Teilnetze für einzelne Aussteller ermöglichen. Im Münchener Stadtgebiet zählt Vodafone 350 5G-Antennen an rund 120 Standorten.
Telefónica bringt 5G auf die A94
Bei Telefónica wurden in den 18 Messehallen, drei Parkhäusern und drei Eingangshallen rund 150 5G-Antennen und 40 Kilometer Hochfrequenzkabel verlegt. Darüber hinaus versorgt das Unternehmen die Blue Lane für emissionsfreie Fahrzeuge auf der A94 mit einer nach eigener Aussage lückenlosen 5G-Abdeckung. Insassen von Shuttle-Bussen sollen zum Beispiel zwischen den Anschlüssen Feldkirchen-West und Leuchtenbergring während der Fahrt digitale Unterhaltung per Virtual-Reality-Brille erleben können.