Nest Doorbell im Test: Die Video-Türklingel erkennt Besucher vor dem Klingeln
Die Google Nest Doorbell verarbeitet Bilder lokal und erkennt Gesichter von Besuchern. Das funktioniert im Test sehr schnell und zuverlässig, so dass sie beim Klingeln schon sagt, wer der Gast ist. Die Benachrichtigungen auf dem Smartphone sind aber zu unauffällig, auf Nest Hub und Lautsprechern hingegen zu aufdringlich.
Mit der Nest Doorbell mit Akku bringt Google eine neue Video-Türklingel auf den Markt, die sich im Test gegen Konkurrenten wie Arlo Essential Video Doorbell (Test), Ring Video Doorbell 3 Plus (Test) und Netatmo Smart Video Doorbell (Test) behaupten muss. Google setzt bei der neuen Video-Türklingel auf eine Verarbeitung der Bilder direkt auf dem Gerät, so dass weniger Daten und Informationen in die Cloud hochgeladen werden. Sowohl Bewegungs- als auch Gesichtserkennung erfolgen ausschließlich auf dem Gerät. Die Nest Doorbell kann dabei nicht nur Aufnahmen starten, wenn geklingelt wird, sondern wie eine klassische Sicherheitskamera auf Bewegungen reagieren und jederzeit zum Aufrufen eines Livestreams genutzt werden.
Die Nest Doorbell mit Akku startet ab heute für 199,99 Euro in den Verkauf. Preislich liegt sie somit derzeit deutlich über einer Arlo Essential Wire-Free Video Doorbell, deren UVP zwar bei 199 Euro liegt, die im Handel aber schon für 140 Euro erhältlich ist*. Die Nest Doorbell ist ausschließlich in Weiß verfügbar, Google nennt es „Schnee“.
Im Lieferumfang befindet sich abgesehen vom Werkzeug alles, was es zur Montage der Video-Türklingel benötigt wird: Nest Doorbell, Halterung, Lösewerkzeug, zwei Dübel, zwei Wandschrauben, Steckverbinder, 20°-Keil, Zwischenstücke, Keilschrauben, Ladekabel, Kurzanleitung sowie Informationen zu Sicherheit und Gewährleistung.
Technische Daten der Google Nest Doorbell
Die Nest Doorbell kommt bei einem Gewicht von 206 g auf Abmessungen von 45,7 × 24,1 × 160 mm, erweist sich also als angenehm schlank. Google bescheinigt der Video-Türklingel eine Witterungsbeständigkeit nach IP54, weist aber auch bei der Einrichtung explizit darauf hin, dass sie nicht wasserdicht ist. Arlo bietet hier beispielsweise IP65. Die Betriebstemperatur liegt zwischen -20 und +40 °C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 20 bis 85 Prozent. Die Konkurrenz bietet teils weniger, etwa Netatmo mit -10 bis +40 °C, und teils mehr, etwa Arlo mit -20 bis +45 °C und Ring mit -20 bis +48 °C.
Die Garantie der Nest Doorbell mit Akku beträgt zwei Jahre.
Akku oder Transformator mit Glocke
Die Nest Doorbell verfügt über einen integrierten Akku (6 Ah, 3,6 V), der vom Nutzer nicht selbst getauscht werden soll, und lässt sich kabellos an einer beliebigen Stelle betreiben, solange ein WLAN-Signal in ausreichender Stärke verfügbar ist. Von einer alten oder gegebenenfalls gar nicht vorhandenen Verkabelung ist man somit losgelöst, kann auf diese aber zurückgreifen, wenn man den Akku nicht regelmäßig aufladen möchte. Um den Akku aufzuladen, muss die Türklingel nämlich mit dem beiliegenden Lösewerkzeug von der Halterung gelöst und über USB-C geladen werden. Der USB-C-Anschluss ist im montierten Zustand nicht zugänglich – einfach für ein paar Stunden eine Powerbank anzuschließen, um sich die Demontage zu sparen, ist deshalb nicht möglich. Während des Ladevorgangs muss der Nutzer somit immer auch auf seine Klingel verzichten.
Wer über eine vorhandene Verkabelung mit einem Klingeltrafo verfügt, kann die Nest Doorbell auch dauerhaft verkabelt betreiben, um sich vom Akku unabhängig zu machen. Hierfür muss der Transformator eine Spannung zwischen 8 und 24 VAC bei einer Scheinleistung von 10 VA und einer Frequenz von 50/60 Hz aufweisen – gängige Klingel-Transformatoren erfüllen diese Daten.
Der Vorteil des verdrahteten Betriebs liegt zudem darin, das ein vorhandener Türgong weiterhin genutzt werden kann und auch ertönt, wenn die Nest Doorbell betätigt wird. Sofern sie eine herkömmliche Klingel ersetzt, bietet sich dies in der Regel an. Alternativ oder ergänzend können Googles eigene Nest-Geräte genutzt werden, um einen Klingelton wiederzugeben, wenn die Doorbell betätigt wird.
3:4-Seitenverhältnis mit 960 × 1.280 Pixeln
Die Nest Doorbell setzt auf einen 1,3-Megapixel-Farbsensor mit 6-fachem digitalen Zoom und einem Bildverhältnis von 3:4 bei einer Videoauflösung von 960 × 1.280 Pixeln mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde und HDR. Das Sichtfeld beträgt 145 Grad diagonal. Vier IR-LEDs (850 nm) mit IR-Sperrfilter sorgen für einen Nachtsichtmodus. Aufnahmen werden mit H.264 kodiert.
Die vierte Video-Türklingel im Testfeld liefert somit auch das vierte Seitenverhältnis, denn die Arlo Essential Video Doorbell setzt auf ein Seitenverhältnis von 1:1 mit 1.536 × 1.536 Pixeln, die Netatmo Smart Video Doorbell auf 9:16 bei 1080p (hochkant) und die Ring Video Doorbell 3 Plus auf das klassische 16:9 mit 1080p. Auch bei Google bleiben somit schwarze Ränder auf den meisten Displays, dennoch ist das Sichtfeld in der Praxis gut.
Lautsprecher und windanfälliges Mikro für die Kommunikation
Die Nest Doorbell bietet einen integrierten Lautsprecher und ein Mikrofon, so dass eine Vollduplex-Zwei-Wege-Audiofunktion mit Geräuschunterdrückung ermöglicht wird. Der Klang ist in beide Richtungen sehr gut, auf der Empfängerseite wird das Verständnis bei starkem Wind aber erschwert, da sich die Video-Türklingel als windanfällig erweist, wenn sie diesem direkt ausgesetzt ist. Falls möglich, bietet sich somit eine etwas geschütztere Montage an.
PIR, WLAN und Bluetooth
Neben einem Magnetometer besitzt die Nest Doorbell einen Passiv-Infrarot-Melder. Sobald eine Bewegung erkannt und eine Aufnahme gestartet wird, leuchtet die RGB-LED-Statusanzeige, die vom Nutzer auch nicht deaktiviert werden kann, um etwa Aufnahmen zu verbergen. Ein weißer LED-Status-Ring um die Klingeltaste macht diese kenntlich.
Für die Datenübertragung der Aufnahmen kommt WLAN nach 802.11b/g/n im 2,4-GHz-Band zum Einsatz, womit Google nicht gerade auf den neuesten Standard setzt, aber immerhin WPA3 unterstützt. Für die Einrichtung ist zudem Bluetooth Low Energy mit an Bord.
Montage und Inbetriebnahme
Mit Akku oder Kabel mit Transformator und Türgong
Wie erwähnt, kann die Nest Doorbell wahlweise im reinen Akkubetrieb oder verkabelt am Transformator betrieben werden, wobei letzteres den integrierten Akku nicht überflüssig macht, dafür aber vor der Demontage zum Laden des Akkus bewahrt und zudem einen etwaig vorhandenen Türgong weiterhin nutzbar macht, da dieser auch von der Nest Doorbell angesprochen werden kann. Über die App kann dabei die Klingeldauer des Gongs angepasst werden, falls dieser bei der normalen Einstellung nicht ordnungsgemäß ertönt.
Für die Installation sind ein Google-Konto und die Google-Home-App notwendig, die Schritt für Schritt die Nest-App ersetzen soll. Bei den neuen Geräten ist dies bereits vollständig der Fall, ältere lassen sich zwar über die Home-App ansprechen, nicht aber einrichten und der Verlauf ist zudem nicht einsehbar. Auf alle Aufzeichnungen über eine App zuzugreifen, ist bei Nest so unter Umständen nicht möglich. Hier hat Google noch Nachholbedarf, denn dass die Integration derart lange dauert und die Nutzung für den Anwender umständlich macht, ist unverständlich.
Die Home-App führt den Nutzer Schritt für Schritt durch den Installationsprozess, nachdem man den QR-Code auf der Rückseite der Doorbell gescannt hat, und fragt den Nutzer dabei, wie er die Video-Türklingel nutzen möchte, um ihm die jeweils passende Installation zu zeigen. Dieser Prozess ist sehr gut umgesetzt und mit Videos und Animationen, die jeden Schritt verständlich machen, optimal unterlegt.
Montage mit oder ohne Keil
Basis der Doorbell ist immer eine Montageplatte, unter die wahlweise ein 20°-Keil montiert werden kann, der die Türklingel neigt, um ihr Sichtfeld anzupassen. Alle notwendigen Schrauben und Dübel für die Montage liegen bei. Über einen Steckverbinder werden passende Klemmen auf die Kabel gesetzt, um diese mit der Türklingel zu verschrauben, sofern sie verkabelt werden soll.
Auch bei Google gilt: Platz für Kabel hinter der Video-Türklingel bleibt kaum. Es wird sehr schnell sehr eng, denn der vorhandene Platz reicht gerade so für die mitgelieferten Kabel, nicht aber für vorhandene Kabel. Die Aussparung im Keil hätte gerne großzügiger ausfallen dürfen. Im Installationsvideo werden die lose verlegten Kabel einfach nach hinten in die Holzfassade geschoben, so dass sie nicht im Weg sind – dies mag vielleicht mitunter in den USA funktionieren, in Deutschland aber nur sehr selten.
Lösewerkzeug zum Abnehmen
Die Nest Doorbell rastet auf der Montageplatte an zwei Punkten ein, indem sie nach dem Aufsetzen nach unten geschoben wird. Während im unteren Bereich ein Metallpilz die Klingel sichert, rastet oben ein kleiner Pin ein. Um die Doorbell wieder abzunehmen, etwa um sie zu laden, muss von oben ein dünnes Lösewerkzeug eingeschoben werden, das diesen Pin zurückfährt. Das Lösewerkzeug, das man keinesfalls verlieren sollte, sieht wie eine übergroße SIM-Schacht-Nadel fürs Smartphone aus. Eine zusätzliche Sicherung bietet die Nest Doorbell nicht, Google ersetzt eine gestohlene Doorbell aber, wenn diese ordnungsgemäß installiert und in Betrieb war.
Google verarbeitet die Daten auf der Nest Doorbell
Zentrale Neuerung bei der Nest Doorbell und allen neuen Nest-Kameras ist der Wechsel von der Cloud-basierten Bewegungserkennung hin zu einer lokalen Erkennung direkt auf dem Gerät. Dabei sollen die Algorithmen zwei Mal so viele Pixel und mit doppelter Framerate im Vergleich zu bisherigen Nest-Kameras verarbeiten. So können die Kameras nicht nur schneller Personen oder Objekte erkennen, sondern durch die lokale Verarbeitung werden auch der Datenschutz und die Privatsphäre verbessert.
Die Gesichtserkennung funktioniert
Darüber hinaus bieten die neuen Modelle eine Gesichtserkennung, mit deren Hilfe der Nutzer bei einer Benachrichtigung informiert wird, wer von der Kamera erkannt wurde – sie ist aus Datenschutzgründen als Opt-in-Verfahren umgesetzt und wird ebenfalls lokal auf dem Gerät durchgeführt, so dass die Daten nicht in der Cloud landen. Sobald ein neues Gesicht erkannt wird, kann der Nutzer es über die Google-Home-App mit einem Namen versehen. Wird diese Person zukünftig erneut erkannt, wird sie direkt mit dem eingegebenen Namen angekündigt. Diese Erkennung funktioniert im Alltag zuverlässig, allerdings nicht sofort beziehungsweise immer bei aktivierter Nachtsicht. Es empfiehlt sich, die Kamera auch bei Nachtsicht zu trainieren und ihr zu sagen, dass ein als unbekannt erkanntes Gesicht einer bereits registrierten Person gehört, um die Erkennungsrate zu erhöhen. Auch hierbei gilt jedoch, dass man sich als Besitzer der Nest Doorbell nicht über den Datenschutz hinwegsetzen darf.
Neue und verbesserte Objekterkennung
Die Nest Doorbell verfügt über eine Objekterkennung, die zwischen Personen, Tieren, Fahrzeugen und Paketen unterscheiden kann. Diese Erkennung kann von jedem Nutzer auch ohne Nest-Aware-Abonnement genutzt werden. Die Unterscheidung erfolgt in der Praxis zuverlässig und reduziert die Anzahl der Benachrichtigungen an den Nutzer deutlich, wenn man dies möchte. Bei der Paketerkennung werden jedoch grundsätzlich rechteckige Objekte als Pakete erkannt, auch der rechteckige Mülleimer oder eine Packung Mehl. Der Anwender wird bei Erkennung einer Person mit Paket zunächst über diese und dann auch darüber informiert, wenn sich das Paket nicht mehr im Sichtfeld befindet. Auf diese Weise wird der Nutzer theoretisch auch benachrichtigt, wenn ein vor der Tür abgestelltes Paket entwendet wird.
Mehr auch ohne Abo
Mit den neuen Kameras und der Doorbell hat Google den kostenlosen Funktionsumfang in der Home-App ohne Nest-Aware-Abonnement erweitert. Neben der eben genannten Objekterkennung funktionieren auch die Aktivitätszonen, mit denen einzelne Bereiche für die Bewegungserkennung definiert werden können, während das restliche Sichtfeld ausgespart wird, ohne Abo. Der Nutzer kann mehrere Zonen definieren und diesen zudem Namen zuweisen, die dann bei einer Erkennung auch in der Benachrichtigung angezeigt werden. So lässt sich eine erkannte Bewegung genauer auf einen Bereich eingrenzen, wenn dies vor Ort sinnvoll erscheint.
Auf ereignisbasierte Videoaufnahmen der letzten drei Stunden kann nun zudem ohne Abo in der Cloud zugegriffen werden.
Nest-Aware-Abo für Speicherung in der Cloud
Wer 30 oder 60 Tage Videoverlauf möchte, muss auf ein Nest-Aware-Abo zurückgreifen. Das Abomodell bleibt dabei unverändert. Für 5 Euro pro Monat oder 50 Euro im Jahr erhält der Nutzer einen 30 Tage erfassenden, ereignisbasierten Videoverlauf für alle Kameras im Zuhause, für 10 Euro pro Monat bzw. 100 Euro im Jahr mit Nest Aware Plus hingegen einen 60-tägigen ereignisbasierten Videoverlauf und 10 Tage kontinuierliche Videoaufzeichnung in der Cloud. Google hatte das Abonnement von Nest Ende 2019 umgestellt, so dass nicht mehr für jede Kamera einzeln, sondern nur noch ein Abo für alle Kameras abgeschlossen werden muss. Alle Aufnahmen der Nest-Kameras werden grundsätzlich verschlüsselt gespeichert und übertragen.
Benachrichtigungen, aber keine Anrufe auf dem Smartphone
Während die Konkurrenz auf dem Smartphone einen Anruf startet, sobald jemand die Klingel betätigt, sendet Google über die Home-App lediglich eine Benachrichtigung – die im Alltag vom Nutzer in der Flut an Benachrichtigungen schnell übersehen werden kann. Gerade dann, wenn man sich auch über normale Bewegungen vor der Türklingel informieren lässt.
Nest Hub und Nest Audio als Klingel
Neben den Benachrichtigungen über die Google-Home-App auf dem Smartphone können sich Nutzer auch über einen Nest Hub (Test) oder Nest- oder Google-Home-Lautsprecher informieren lassen, wenn jemand klingelt. „Wenn jemand klingelt“ ist dabei das wichtige Stichwort, denn Benachrichtigungen über erkannte Bewegungen erfolgen auf den Displays und Lautsprechern auch auf Wunsch nicht. Auf einem verbundenen Smart-Display wie dem Nest Hub der ersten oder zweiten Generation lässt sich jedoch jederzeit ein Livebild der Kamera anzeigen. Klingelt jemand, aktiviert sich automatisch die Live-Ansicht. Ist die Gesichtserkennung aktiviert und wird eine hinterlegte Person erkannt, wird auch der Name der erkannten Person angesagt, wenn sie klingelt.
Wer statt zur Tür zu gehen mit der Person vor der Tür sprechen möchte, kann dies nicht nur über das Smartphone, sondern auch über ein Smart-Display realisieren.
Keine Beschränkung auf einzelne Displays oder Lautsprecher
Wer in der Google-Home-App nach einer Option sucht, um die Benachrichtigung über ein Klingeln an der Tür auf einzelne Lautsprecher oder Smart-Displays im Haushalt zu beschränken, wird jedoch nicht fündig. Die Option lässt sich nur generell ein- oder ausschalten und gilt dann für alle Lautsprecher und Displays, die sich in demselben Zuhause befinden wie die Nest Doorbell. Hier wäre eine detailliertere Auswahl sehr sinnvoll, da in einem Haushalt nicht zwingend alle Lautsprecher und Displays klingeln sollen.
Ist „Bitte nicht stören“ aktiviert, erfolgt auf den Displays und Lautsprechern keine Benachrichtigung über ein Klingeln.
Vordefinierte Kurzantworten über die Türklingel
Die Nest Doorbell bietet zudem die Möglichkeit, Besuchern eine vom Google Assistant gesprochene Nachricht vorzuspielen, die über die Live-Ansicht unter „Mehr“ in der Google-Home-App ausgewählt werden muss. Es kann nicht eingestellt werden, dass an einem Tag bei Abwesenheit allen Besuchern immer automatisch eine ausgewählte Nachricht vorgespielt wird. Das Starten der Kurzantwort muss immer manuell beim jeweiligen Klingeln erfolgen. Zur Auswahl stehen die drei Kurzantworten „Bitte einfach abstellen“, „Wir sind gleich da“ und „Es kann niemand zur Tür kommen“, wobei die gesprochene Antwort des Assistant über die Türklingel deutlich länger ausfällt.
Ebenfalls bislang nicht möglich sind individuelle Antworten, die vom Nutzer selbst eingesprochen werden. Google hält es jedoch für möglich, je nach Feedback der Anwender, individuelle Antworten zu ermöglichen.
Diese weiteren Funktionen bietet die Home-App
Umfangreicher Ereignisverlauf
Die Nest Doorbell wird in der Google-Home-App mit dem vom Nutzer vergebenen Namen unter dem zugeordneten Raum angezeigt. Wird sie aufgerufen, landet man zunächst in der Live-Ansicht, in der sich das Mikrofon aktivieren lässt, um mit einer Person vor der Video-Türklingel zu sprechen. Über diese Ansicht lässt sich der Verlauf aufrufen, der zunächst als Zeitleiste dargestellt wird. Unter den „weiteren Details zur Aufnahme“ kann eingesehen werden, wer wo erkannt wurde, und die Aufnahmen lassen sich herunterladen. Der „vollständige Verlauf“ wechselt in eine chronologische Ansicht mit Vorschauvideos, aus der auch hervorgeht, welches Ereignis erkannt wurde. Über die Schaltflächen im oberen Bereich können ein Tag bzw. Zeitraum ausgewählt und weitere Filter gesetzt werden.
Ruhezeit setzt Klingel und Benachrichtigungen aus
Unter dem Reiter „Mehr“ verbergen sich hingegen die erwähnten Kurzantworten, die Möglichkeit, die Kamera zu deaktivieren, und die Option, eine kurzfristige Ruhezeit von 30 Minuten bis 3 Stunden einzustellen. In diesem Zeitraum sind sowohl Benachrichtigungen als auch die Klingel deaktiviert.
Benachrichtigungen und Aktivitätszonen
Über das Zahnrad können hingegen die Einstellungen der Nest Doorbell aufgerufen werden. In diesen lässt sich unter anderem einstellen, dass Benachrichtigungen nur bei Abwesenheit aktiviert beziehungsweise ob Push-Benachrichtigungen überhaupt eingeschaltet sein sollen. Wie bereits erwähnt, kann der Nutzer bestimmen, über welche Ereignisse er informiert werden möchte (Personen, Pakete, Tiere, Fahrzeuge, Bewegungen). Benachrichtigungen lassen sich dabei einzeln für jedes Ereignis und unabhängig von Aufnahmen für jedes Ereignis aktivieren.
Zudem ist es möglich, in diesem Bereich die Aktivitätszonen festzulegen, um den Bereich einzuschränken, in dem die Kamera auf Bewegungen reagiert. Die Optionen beziehen sich somit rein auf die Kamerafunktion und nicht auf die Funktionalität als Video-Türklingel. Bis zu vier Bereiche lassen sich definieren, was unter Android problemlos klappt, unter iOS aber noch nicht, denn dort kann nur eine Zone erstellt werden.
Die Alarmbereiche ändern aber nicht den Aufnahmebereich der Kamera. Die Kamera filmt weiterhin den gesamten erfassten Bereich.
Geschätzte Akkulaufzeit
Unter den Gerätefunktionen sind Optionen zum Akku hinterlegt. Im Akkubetrieb wird dort nach ein paar Tagen Nutzung die erwartete Akkulaufzeit basierend auf dem Verbrauch und der Aktivität der letzten Tage geschätzt. Auch ein automatischer Energiesparmodus steht hier zur Verfügung, der aktiviert werden kann, wenn die Akkulaufzeit unter sieben Tage fällt. Zudem kann der Nutzer aus „Mehr Aufnahmen“, „Standard“ und „Längerer Akkulaufzeit“ wählen, was Qualität, Länge und Häufigkeit der Videoaufnahmen anpasst.
Videoqualität und Empfindlichkeit
Im Menüpunkt „Video“ können Videoqualität, maximale Aufnahmelänge, Nachtsichtmodus, Helligkeit der Statusanzeige und Empfindlichkeit eingestellt werden. Zudem kann der Videoverlauf auf Wunsch vollständig deaktiviert werden. Dieser Bereich zeigt vor allem, dass die Einstellungen noch nicht vollständig übersetzt wurden. Bei Qualitätseinstellungen finden sich Optionen wie „Laut“ und „Leise“ statt „Hoch“ und „Niedrig“.
Mikrofon und Audio lassen sich deaktivieren
Der Menüpunkt „Audio“ bietet hingegen die Optionen, Audioaufnahmen und das Mikrofon pauschal zu deaktivieren sowie die Kameralautstärke anzupassen, was regelt, wie laut die eigene Stimme über die Doorbell wiedergegeben wird, wenn mit einer Person vor der Tür gesprochen wird.
Wie bereits erwähnt, lassen sich die LEDs und der LED-Lichtring nicht deaktivieren, sondern zeigen dem Besuch eine Aufnahme oder den Zugriff auf die Kamera immer an. Auch eine Flacker-Anpassung, die Konkurrenten mitunter bieten, um auf etwaige Lichtquellen im Video reagieren zu können, bietet Google nicht.
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