Philips OLED+ 986 und 936: TV-Flaggschiffe mit Ambilight nutzen helleres Evo-Panel
Philips hat mit dem OLED+ 986 und OLED+ 936 vier neue OLED-Fernseher für das Premiumsegment vorgestellt, die im Oktober zu Preisen ab 2.299 Euro und in Größen von 48 bis 65 Zoll auf den Markt kommen sollen. „OLED+“ steht für ein helleres Panel, das bis zu 1.100 cd/m² erreichen soll. Mit dabei ist HDMI 2.1 mit vollen 48 Gbit/s.
Die neuen OLED-Flaggschiffe folgen auf die im Januar vorgestellten kleineren Baureihen OLED 806 und OLED 856 und beerben das 2019er Modell OLED+ 984 und das 2020er Modell OLED 935. Gemein haben beide neuen TVs ein OLED-Panel, das mit einer um 20 Prozent gesteigerten Spitzenhelligkeit auftrumpfen soll. Philips nennt bis zu 1.100 cd/m² dank eines Panels mit einer neuen Emitterschicht und Microlinsen-Array. Das lässt den Einsatz eines Evo-Panels vermuten, wie es LG im eigenen G1 verbaut.
Den OLED+ 986 mit Standfuß und großem Soundsystem von Bowers & Wilkins bietet Philips ausschließlich in 65 Zoll für 4.299 Euro (65OLED986) an. Den OLED+ 936 gibt es hingegen in den drei Diagonalen 48, 55 und 65 Zoll zu Preisen von 2.299 Euro (48OLED936), 2.799 Euro (55OLED936) und 3.899 Euro (65OLED936). Rein auf die Eigenschaften des Fernsehers bezogen herrscht Gleichstand unter den Geräten.
Neuer Bildprozessor der 5. Generation
Die Fernseher haben die 5. Generation der P5-Engine getauften Bildverarbeitung gemein, die KI-gestützt eine automatische Szenenerkennung durchführt und das Bild mittels der Parameter Quelle, Farbe, Kontrast, Bewegung und Schärfe analysiert und anpasst. Ziel der Bild-für-Bild-Analyse in Echtzeit ist die Wiedergabe eines realistischeren, natürlichen Bildes.
Bei der automatischen Filmerkennung fügt Philips die zusätzliche Kategorie „Film“ hinzu, die auf die bisherigen Modi Landschaft/Natur, Gesicht/Hautfarbe, Bewegung/Sport, Dunkel/Kontrast und Sonstige folgt. Mit dem neuen Modus kann der Nutzer bei Filminhalten wählen, welche Bildvoreinstellung bevorzugt wird, sei es der Home Cinema Mode, der Pure Cinema Mode oder der Film Maker Mode (FMM).
Fast alle HDR-Standards an Bord
Philips ist neben Panasonic einer der wenigen TV-Anbieter, der die drei großen HDR-Standards der Filmbranche unterstützt: Dolby Vision, HDR10 und HLG. Für das dynamische HDR10+ ist mit der neuen OLED-Generation HDR10+ Adaptive hinzugekommen, das den Inhalt über einen Umgebungslichtsensor regelt. Dolby Vision IQ, das dasselbe aufseiten von Dolby Vision kann, ist allerdings nicht mit dabei.
Anti-Burn-in-Technologie erkennt Logos
Zu den Fähigkeiten des Bildprozessor zählt auch, statische Elemente wie Logos im Bild zu erkennen und an diesen Stellen die Helligkeit zu reduzieren, um dem potenziellen Burn-in im OLED-Panel vorzubeugen, ohne die Bildwiedergabe in den anderen Bildzonen zu beeinträchtigen. Diese Technologie kann auch beim Einsatz des TVs als PC-Monitor hilfreich sein, da Betriebssysteme häufig an derselben Stelle statische Elemente wie die Taskleiste oder Fensterrahmen anzeigen.
HDMI 2.1 mit vollen 48 Gbit/s
HDR ist allerdings kein Thema bei den Gaming-Features, wo FreeSync Premium ohne „Pro“ auskommen muss. Pro würde sich aus der Kombination von FreeSync Premium mit HDR ergeben. Dabei sind auch G-Sync und VRR (Variable Refresh Rate), das die Geräte von 40 bis 120 Hz beherrschen. Bei Bildsignalen von PC oder Spielkonsole können die Fernseher automatisch den Auto Low Latency Modus (ALLM) aktivieren. Die neue HDMI-2.1-Schnittstelle bietet volle 48 Gbit/s verteilt auf vier Lanes à 12 Gbit/s, sodass ohne Farbunterabtastung (4:4:4) bei vollen 12 Bit Farbtiefe 4K mit 120 Hz möglich ist, sofern der Zuspieler ein solches Signal ausgeben kann.
Ambilight leuchtet an vier Seiten
Ambilight liegt nach dem OLED 806 und OLED 856 auch beim OLED+ 986 und OLED+ 936 in der größten Ausbaustufe mit einer dynamischen LED-Beleuchtung an allen vier Seiten des Fernsehers vor. Das Feature soll nicht nur das Film- und Serien-, sondern auch das Gaming-Erlebnis intensivieren.
Sound von Bowers & Wilkins
Für den Sound beider Baureihen ist erneut Bowers & Wilkins zuständig, wobei der OLED+ 986 das neue Audio-Flaggschiff darstellt, was der Standfuß mit großer Soundbar verdeutlicht. Die Lautsprecher sind in einem Gehäuse unterhalb des Fernsehers montiert, während der Hochtöner als „Tweeter-on-Top“ oberhalb in einem neuen Gehäuse platziert wird. Dieser verfügt jetzt über die „Nautilus Tube“ der Standboxen von Bowers & Wilkins, die die Wärme der neuen, leistungsstärkeren Verstärker besser ableiten soll. Die drei 100 mm großen Mitten- und Bass-Treiber mit den erstmals bei TVs eingesetzten „Continuum Membranen“ besitzen höher spezifizierte Schwingspulen und Frequenzweichen. Auf Wunsch lässt sich extern zusätzlich ein Subwoofer anschließen.
Der OLED+ 936 verfügt ebenfalls über eine Soundbar von Bowers & Wilkins, hier jedoch eine Nummer kleiner ausgeführt. Zu den Verbesserungen gehören höherwertige Frequenzweichen, neue Gehäuse für alle drei Hochtöner, eine 100 × 60 mm messende Membran mit steiferem Profil und ein leistungsstärkerer Magnet für den dedizierten Basstreiber. Hinzu kommen neue Schwingspulen für die vier Mid-Range-Treiber sowie neue Membranen für die leicht verändert angeordneten Atmos-Elevation-Einheiten. Im Ergebnis soll das 3.1.2-System präziser und kontrollierter als beim Vorgänger klingen.