Psychonauts 2 im Test: Benchmarks in Full HD, WQHD sowie Ultra HD und Frametimes
2/3Das Testsystem und die Benchmark-Szene
Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 5950X (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Strix B550-E Gaming (BIOS 1801) mit dem B550-Chipsatz verbaut, Grafikkarten konnten entsprechend mit PCIe 4.0 angesteuert werden. Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 32 GB Speicher (4 × 8 GB, Single-Rank, DDR4-3600, 16-16-16-32, optimierte Sekundär-Timings für die GPU-Benchmarks, Hersteller-Empfehlung für die CPU-Benchmarks) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 10 21H1 mit sämtlichen Updates war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert, dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia genutzt.
Als Treiber kam eine frühe Version des Adrenalin 21.8.1 bzw. GeForce 477.68 zum Einsatz. Beide Treiber sind noch nicht offiziell für Psychonauts 2 optimiert.
Die 25 Sekunden lange Testsequenz findet zu Beginn der Open World im Abschnitt „Zentralhirn“ statt. Er enthält eine Menge NPCs, verhältnismäßig viele Objekte sowie zahlreiche Reflexionen und gehört damit zu den anspruchsvolleren Sequenzen.
Unabhängig von der Auflösung nutzt ComputerBase für die Grafikkarten-Benchmarks das Sehr-Hoch-Preset und stellt die Auflösung auf 100 Prozent, sodass das Spiel auch immer mit der eingestellten Auflösung rendert.
Auflösung | Grafikdetails |
---|---|
1.920 × 1.080 | Sehr-Hoch-Preset, 100 % Auflösung |
2.560 × 1.440 | Sehr-Hoch-Preset, 100 % Auflösung |
3.840 × 2.160 | Sehr-Hoch-Preset, 100 % Auflösung |
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD
60 FPS bei maximalen Details sind in Psychonauts 2 schnell erreicht. Für Full HD reicht bereits eine Radeon RX 580 oder GeForce GTX 1060, für WQHD dann eine Radeon RX Vega 56 oder GeForce GTX 1070. Mehr Leistung benötigt es erst in Ultra HD, direkt die schnellste High-End-Grafikkarte braucht es aber auch dann nicht. 60 Bilder pro Sekunde sind bei 3.840×2.160 Pixeln ab einer Radeon RX 6800, GeForce RTX 2080 Super oder GeForce RTX 3060 Ti möglich.
Die Benchmarks zeigen, dass Nvidia-Grafikkarten in Psychonauts 2 deutlich schneller als die AMD-Pendants arbeiten, was für die Unreal Engine 4 nichts ungewöhnliches ist. Je mehr Pixel berechnet werden müssen, desto größer wird der Abstand. So ist die GeForce RTX 3080 in 1.920 × 1.080 13 Prozent schneller als die Radeon RX 6800 XT, in 2.560 × 1.440 sind es schon 15 Prozent und in 3.840 × 2.160 dann 26 Prozent. In AAA-Spielen arbeiten dagegen beide Produkte eigentlich vergleichbar schnell – auch noch in Ultra HD.
Ein Grund für das Verhalten ist, dass RDNA (2) Psychonauts 2 nicht sonderlich gefällt. So ist schon die Radeon RX 5700 XT in WQHD 23 Prozent schneller als die Radeon RX Vega 64, in AAA-Spielen sind es sonst 27 Prozent. Und die Radeon RX 6800 XT ist lediglich 83 Prozent flotter als die Radeon RX 5700 XT, hier stehen für gewöhnlich 87 Prozent zu Buche. Die GeForce RTX 2070 Super ist derweil 38 Prozent schneller als die GeForce GTX 1080 unterwegs, im AAA-Schnitt sind es nur 34 Prozent. Da macht es dann auch nichts mehr aus, dass die GeForce RTX 3080 nur 63 Prozent anstatt die üblichen 74 Prozent flotter als die GeForce RTX 2070 Super ist, zumal die Ampere-Karte ihren eigentlichen Schub erst in Ultra HD erlebt.
Alle Generationen und Klassen sind betroffen
Mit den Ergebnissen verliert dann nicht nur RDNA 2 gegen Ampere, auch bei den älteren Generationen schneidet Nvidia durchweg besser als AMD ab. Die GeForce RTX 2070 Super ist in WQHD satte 29 Prozent schneller als die Radeon RX 5700 XT, normal sind gerade einmal 4 Prozent. Und die GeForce GTX 1080 ist 15 Prozent zügiger unterwegs als die Radeon RX Vega 64, im AAA-Schnitt zeigt sich sonst ein Gleichstand. Damit gewinnt auch im Einsteiger-Duell der alten Generation die GeForce GX 1060 klar gegen die Radeon RX 580, was sonst eher anders herum der Fall ist.
Im Grunde gute Frametimes, aber...
Eigentlich hat Psychonauts 2 gute Frametimes. Wenn das Spiel einmal „warmgelaufen“ ist, ist die Gleichmäßigkeit der Frameausgabe nahe der Perfektion. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob eine AMD- oder eine Nvidia-Grafikkarte im Rechner steckt. Allerdings gibt es zwei Probleme, die den Spielfluss spürbar beeinflussen.
Und zwar leidet auch Psychonauts 2 an einem Problem, mit dem viele Spiele auf Basis der mittlerweile in die Jahre gekommenen Unreal Engine 4 zu kämpfen haben: Dem Shader Caching. Offenbar kompiliert das Spiel die Shader bei neuen Umgebungen und Objekten immer wieder in Echtzeit während des Spielens, was kurze Hängern nach dem Wechsel von einem Bereich zum anderen verursacht. Ist das Shader Caching für den Bereich abgeschlossen, läuft das Spiel dann butterweich – bis der nächste Wechsel ansteht. Radeon-Grafikkarten leiden etwas mehr unter dem Problem als ihre GeForce-Kollegen, spürbar sind die Haker aber unabhängig von der Hardware.
Das andere Problem betrifft dann nur Nvidia-GPUs und zwar unabhängig von ihrem Technik-Stand, sowohl Pascal als auch Ampere sind betroffen. Bei allen GeForce GTX und GeForce RTX sind die Frametimes immer mal wieder etwas unrunder als bei AMD, was ab und zu auch mal in einem größeren Spike endet. Das liegt nach aktuellem Kenntnisstand nicht am Shader Caching, da das Verhalten auch in Umgebungen auftritt, in denen man schon länger unterwegs ist. Das Verhalten zeigt sich nicht immer, aber immer mal wieder und ist nicht ganz einfach zu reproduzieren.
6 GB VRAM sind genug für alles
Bezüglich des Grafikkarten-Speichers hält sich Psychonaut 2 zurück, denn mehr als 6 GB benötigt es auch für maximale Texturdetails in Ultra HD nicht. 4 GB sind für Full HD absolut ausreichend, in WQHD steht man damit genau auf der Kippe. Normalerweise sollte es nicht zu Problemen kommen, auszuschließen waren sie im Test aber erst mit 6 GB.