RAM-Preise fallen: Arbeitsspeicher wird für PC-Aufrüster wieder günstiger
Nachdem RAM zuletzt stetig teurer wurde, soll nun die Kehrtwende anstehen. Sie käme passend zu den umsatzstärksten Geschäftsquartalen der Branche mit diversen Neuvorstellungen einschließlich der Markteinführung von Windows 11, das den PC-Absatz weiter ankurbeln soll. Im Einzelhandel sind die Preise bereits gefallen.
Die Lager vieler OEMs sind gut gefüllt
Die Marktforscher von TrendForce prognostizieren für das aktuell dritte Quartal zwar im Schnitt noch eine Preissteigerung von fünf Prozent, spätestens im vierten Quartal soll der Trend aber ins Gegenteil kippen. Im zweiten Quartal waren die Durchschnittspreise noch um rund 25 Prozent angezogen.
Laut TrendForce haben die OEMs volle Lager, da sie angesichts der erwarteten anhaltenden Preissteigerungen mehr eingekauft hatten. Aktuell ist die Nachfrage nach RAM daher kleiner, sodass der Spot-Preis an der Speicherbörse zwischenzeitlich in den letzten Wochen sogar schon um über 30 Prozent nachgab. Der sogenannte Spot-Preis an der Börse liegt in diesem Jahr damit das erste Mal unter den Contract-Preisen, die durch die hohe Nachfrage im zweiten Quartal ein augenscheinlich zu hohes Level erreicht hatten. Die Vertragspartner müssen nun gemäß Vertrag mehr zahlen als den Preis, zu dem die Chips auf dem Markt aktuell gehandelt werden, was zusammen mit dem bereits hohen Inventarbestand von acht, zehn oder gar über zwölf Wochen den Preis letztlich weiter drücken könnte.
Die Verträge der großen OEMs könnte damit letztlich der Vorteil des kleinen PC-Schraubers sein. Diese Module richten sich schneller am aktuellen Marktpreis aus, während viele OEMs für RAM-Aufrüstungen auch auf Monate oder gar Jahre hinaus den gleichen hohen Preis verlangen.
Die Preise für Endkunden fallen bereits
Ein Blick in den Handel zeigt bereits stark fallende Preise bei den Modulen für Endkunden, wie am Beispiel-Kit von G.Skill (16 GB DDR4-3200 CL16) sichtbar wird: Hier geht die Preiskurve den Verlauf von 57 Euro im November 2019, 78 Euro im Frühjahr 2020, 47 Euro im September über 70 Euro im Januar bis auf knapp 83 Euro im Mai 2021 und nun zurück auf 66 Euro.
Das Spiel setzt sich in der Oberliga fort. Die Preise haben auch dort nachgegeben, die stetig wachsende Vielfalt hat in diesem Segment darüber hinaus inzwischen für einen Wettbewerb gesorgt. So stellen auch schnellere Speicherkits nach Standard DDR4-4133 und DDR4-4266 bei den gesunkenen Preisen im unteren Bereich mit 100 bis 120 Euro ein interessantes Angebot dar. Teilweise gibt es dabei sogar Schnäppchen mit noch höherem Takt, wie aktuell 16 GByte RipJaws V DDR4-4600 von G.Skill für 115 Euro. Auch anderer DDR4-4400 wird zum Teil schon für unter 115 Euro lieferbar geführt. Da sowohl bei AMD als auch Intel in der aktuellsten CPU-Generation der Speicher fast immer übertaktet werden kann, kann der Blick in diese Liga bei kleinem Aufpreis lohnenswert sein.