Roccat Kone Pro und Air im Test: Fazit
3/3Mit der Kone Pro und der Kone Pro Air sind Roccat zwei hervorragende Palm-Grip-Mäuse für Shooter-Spieler gelungen, die nahezu keine Wünsche offenlassen. Dies beginnt bei der dank PixArts PMW-3370 präzisen Sensorik und setzt sich bei der durch den Einsatz von (in zweiter Iteration gut gefallenden) optomechanischen Schaltern hohen Haltbarkeit der Primärtaster und dem präzise gerasterten, nicht allzu lauten Mausrad aus Aluminium fort. Die Gleiteigenschaften sind ebenfalls tadellos. Mit geringem Gewicht, zwei Sätzen abgerundeter Gleitfüße aus reinem PTFE und einem flexibel umwickelten Kabel sind die neuen Kone-Mäuse bestmöglich ausgestattet.
Ergänzt wird all das durch die mächtige Software, die nicht nur eine vollständige Programmierung, sondern bei Bedarf auch eine Sekundärbelegung bietet. Besonders positiv fällt dazu auf, dass insgesamt fünf beliebig komplexe Profile vollständig auf dem internen Speicher der Mäuse abgelegt werden können.
Beide Mäuse eint überdies die bewährte, angenehme Kone-Formgebung, die diesmal gänzlich ohne Designspielereien, Gummierungen oder ähnliche Aspekte auskommt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Eingabegeräte Rechtshändern mit mittelkleinen bis großen Händen gut in der Hand liegen, ist folglich sehr hoch. Der kabellosen Kone Pro Air ist überdies anzurechnen, dass die Anbindung im Fall des 2,4-GHz-Funks ohne spürbare Latenz auskommt, alternativ Bluetooth geboten wird und in beiden Fällen eine – gerade unter Berücksichtigung des niedrigen Gewichts – hohe Akkulaufzeit zustande kommt. Überdies verfügt das Modell über einen USB-C-Anschluss.
Einen einzigen Wermutstropfen bilden letztlich die sonst bei Kone-Mäuse üblichen, diesmal aber nicht vorhandenen Zusatztasten auf dem Mausrücken. Falls Interessenten in ihren Anforderungen mit Roccats Erklärung übereinstimmen, die Tasten also gar nicht benötigen und froh über die marginale Gewichtsersparnis sind, stellt die Kone Pro eine sehr gute Wahl dar und verdient sich eine Empfehlung als Ablösung der etwas günstigeren Glorious Model D (Test), die bisher die Standardempfehlung des Genres möglichst leichter Palm-Grip-Shooter-Mäuse war. Glorious' – alternativ in Form der Model D- (Test) auch kleinere – Maus bietet zwar eine rückseitige Taste und die opulentere RGB-Beleuchtung, aber ebenso bei marginal höherem Gewicht Löcher im Gehäuse, keine optomechanischen Primärtasten und eine geringere Software-Funktionalität. Eine vergleichbare Option mit schnellerer Polling-Rate von 8.000 Hertz stellt Corsairs Sabre RGB Pro (Test) dar.
Falls die rückseitigen Knöpfe jedoch gewünscht sind, so sei der Blick auf Razers DeathAdder V2 (Test) geraten. Diese ist zwar ein wenig größer, schwerer und hinsichtlich der unverbindlichen Preisempfehlung teurer, bietet aber zwei rückseitige Tasten und anderweitig mindestens ebenbürtige Charakteristika und ist de facto seit Monaten durchweg für rund 50 Euro zu finden. Für kleinere Hände ist derweil die Kone Pure Ultra (Test) oder die DeathAdder V2 Mini (Test) eine Option.
- Erstklassiger Sensor
- Optomechanische Primärtasten
- Sekundärbelegung aller Tasten möglich
- Vollständige Funktionalität ohne Software im Hintergrund
- Äußerst niedriges Gewicht
- Flexibles Kabel und PTFE-Gleitfüße
- Fehlende Taste(n) auf der Oberseite
Die Kone Pro Air ist derweil innerhalb ihrer Gewichtsklasse ein wenig außer Konkurrenz: Keine weitere kabellose High-End-Gaming-Maus mit vergleichbarer Ausstattung ist derart leicht. Zwar sind mit der Model D Wireless und Cooler Masters MM731 zwei Alternativen in Sicht, erstere ist allerdings noch gar nicht konkret angekündigt und letztere erscheint voraussichtlich erst im September. Die Kone Pro Air erhält aber dennoch keine Empfehlung, da sie zum doppelten Preis der kabelgebundenen Variante letztlich nicht wirklich besser ist – das Kabel der Kone Pro ist so flexibel, dass die Air-Version wirklich nur dann gewählt werden sollte, falls eine Signalübertragung per Funk unabdingbar ist oder der Preis keine Rolle spielt.
Überdies gibt es abermals das potentielle Problem mit den fehlenden Zusatztasten auf dem Mausrücken – hier schafft die mittlerweile für unter 100 Euro verfügbare DeathAdder V2 Pro (Test) Abhilfe – und des Weiteren die nervige Eigenheit der Maus, ab Werk nicht vor niedrigem Akkuladestand zu warnen. Zwar lassen sich diesbezüglich in der Software die im Test geschilderten Optionen konfigurieren, doch bei deaktivierter oder nach Belieben konfigurierter Beleuchtung fehlt bei niedriger Ladung jegliche Warnung vor einem plötzlichen Ausschalten. Das ist ebenso nervig wie unnötig, wie nahezu alle anderen vergleichbaren Funkmäuse beweisen.
- Erstklassiger Sensor
- Optomechanische Primärtasten
- Sekundärbelegung aller Tasten möglich
- Vollständige Funktionalität ohne Software im Hintergrund
- Äußerst niedriges Gewicht
- Hohe Akkulaufzeit
- Flexibles USB-C-Kabel und PTFE-Gleitfüße
- Fehlende Taste(n) auf der Oberseite
- Ab Werk keine Warnung bei niedriger Akkulaufzeit
ComputerBase wurden die Kone Pro und die Kone Pro Air leihweise von Roccat zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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