Samsung Galaxy Z Flip 3 im Test: Fazit

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Nicolas La Rocco
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Samsungs faltbare Smartphones kommen in dritter Generation der Normalität ein gutes Stück näher. Gleichzusetzen mit klassischen Smartphones sind sie zwar noch nicht, Samsung hat sich aber erfolgreich jede Menge Mühe gegeben, damit das für einen deutlich größeren Teil der Zielgruppe doch zutreffen könnte. Das Galaxy Z Flip 3 fühlt sich bei weitem nicht mehr so an, als müsse man es wie ein rohes Ei behandeln. Der Gesamtauftritt fällt solider aus und die IPX8-Zertifizierung ermöglicht, dass man das Gerät in mehr Alltagssituationen integrieren kann. Einsatz in Küche, Bad oder Regen? Jetzt kein Problem mehr. Nur Krümel will auch das neue Modell nicht abbekommen.

Das Galaxy Z Flip 3 bringt einen attraktiven Formfaktor mit, den man so am Markt sonst nirgends erhält. Selbst das Galaxy Z Fold 3 (Hands-on) kann da nur ein großes Smartphone oder kleines Tablet emulieren, das Galaxy Z Flip 3 hingegen bringt geschlossen ein völlig neues Format mit. Zugegeben, das bezahlt man dann mit einer dickeren Bauweise, die es mit dem aktuellen Stand der Technologie schlichtweg noch zu akzeptieren gilt. Aber noch dünner und Samsung hätte wohl noch mehr am Akku sparen müssen, der ohnehin schon eine Nummer zu klein ausfällt und gerade so durch den Tag führt.

Natürlich stellt sich auch beim Galaxy Z Flip 3 weiterhin die Frage, ob man denn überhaupt ein faltbares Smartphone haben möchte. Denn wer grundsätzlich abgeneigt ist, für jede etwas größere Aufgabe das Gerät aufklappen zu müssen, wird allen Verbesserungen zum Trotz nichts mit dieser Geräteklasse anfangen können. Das muss jedem Interessenten bewusst sein, wenngleich Samsung mit dem größeren Cover-Display dem Anwender in jetzt mehr Situationen das Aufklappen ersparen will. In diesem Punkt bedarf es aber weiterer Software-Optimierungen, damit mehr Apps damit zurechtkommen und vor allem die Kamera mehr Optionen hinsichtlich der Formate zur Verfügung stellt. Nichts zu meckern bei der Software gibt es hingegen an Samsungs vorbildlicher Update-Strategie, die vier Jahre Support vorsieht.

Apropos Kamera: Die zwei Linsen sorgen für gute Aufnahmen, das Kamera-Flaggschiff bleibt aber eindeutig das Galaxy S21 Ultra (Test). Auch bei den anderen Galaxy-S21-Derivaten verbaut Samsung die etwas bessere Technik. Für den Prozessor gilt das hingegen nicht, denn mit dem Snapdragon 888 dürften nicht wenige Nutzer einen Chip erhalten, den sie dem Exynos 2100 vorziehen. Im Formfaktor des Galaxy Z Flip 3 muss man jedoch früher mit einem Leistungsrückgang unter starker Dauerlast rechnen.

Abseits der technischen Verbesserungen dürfte schlichtweg der Preis einen großen Einfluss auf die Akzeptanz der faltbaren Smartphones haben. Den Einstieg ermöglicht Samsung mal eben 300 Euro günstiger als im Vorjahr, mit gleicher Speichergröße sind es noch 250 Euro. Gemessen am UVP heißt es im Samsung-Lager also aktuell: Galaxy S21+ oder Galaxy Z Flip 3. So richtig teuer wird es jetzt nur noch mit dem Galaxy Z Fold 3, wenngleich auch das etwas günstiger geworden ist.

Für eine uneingeschränkte Kaufempfehlung ist das Galaxy Z Flip 3 noch immer ein zu spezielles Smartphone, doch in dritter Generation kann man den Schritt zum Falter durchaus wagen.

Samsung Galaxy Z Flip 3 (128 GB)
27.08.2021
  • Erstmals mit IPX8-Wasserschutz
  • Sehr hohe Bildschirmhelligkeit
  • Hohe Leistung dank Snapdragon 888
  • Hochwertige Materialwahl
  • Beinahe perfekte Verarbeitung
  • Attraktiver Formfaktor
  • Gute Dual-Kamera
  • Vier Jahre garantierte Android-Updates
  • Gute Stereo-Lautsprecher
  • Dual-SIM mittels SIM + eSIM
  • Durchwachsene Akkulaufzeiten
  • Fotos geschlossen nur im 1:1-Format
  • Teils Software-Optimierungen notwendig
  • Leistung wird früher gedrosselt
  • Bildschirmfolie nicht 100% passgenau

ComputerBase wurde das Galaxy Z Flip 3 leihweise von Samsung zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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