Corsair Xeneon 32QHD165 im Test: Display-Messungen
2/3Helligkeit und Farbtreue
Die Messungen zur Helligkeit und der Farbtreue wurden im Modus „Standard“ mit der Farbtemperatureinstellung „Normal“ und im Modus „sRGB“ durchgeführt, bei dem sich Einstellungen zur Farbtemperatur und Sättigung nicht vornehmen lassen.
Corsair selbst gibt für den Xeneon 32QHD165 eine Helligkeit von 400 cd/m² in SDR an, die bei den Messungen mit 396 cd/m² im Modus „Standard“ und 400 cd/m² im Modus „sRGB“ bei vollflächiger Wiedergabe von Weiß genau erreicht werden.
Die Homogenität des Displays ist nicht vollends überzeugend, da die Helligkeit links um bis zu 24 Prozent geringer ausfällt als in der Bildmitte. Rechts wird in allen Bereichen eine höhere Helligkeit gehalten, deren Abweichung deutlich geringer ist als auf der linken Seite. Diese Helligkeitsverteilung bestätigt sich auch in sRGB, obwohl sie in diesem Modus etwas besser abschneidet, und ebenso bei einer niedrigeren Helligkeitseinstellung von 50 Prozent (Mitte 230 cd/m², links 175 cd/m²). Solange keine einfarbigen, bildschirmfüllenden Inhalte dargestellt werden, fallen die Helligkeitsunterschiede im Alltag aber nicht auf.
Die Farbtemperatur des Corsair Xeneon 32QHD165 liegt im Modus „Standard“ mit 7.160 Kelvin bei der Einstellung „Normal“ etwas zu hoch, das Bild ist also zu kalt abgestimmt. Im Modus „sRGB“ beträgt die Farbtemperatur etwas niedrigere 7.070 Kelvin, ist also weiterhin zu kühl. Optimal wären 6.500 Kelvin.
Etwas niedriger Kontrast durch hohen Schwarzwert
Der Schwarzwert des Xeneon 32QHD165r beträgt bei maximaler Display-Helligkeit im Durchschnitt 0,586 cd/m², was vergleichsweise hell ist. Hieraus ergibt sich ein gemittelter Kontrast von nur 570:1, was deutlich unter den IPS-typischen 1.000:1 liegt. Verantwortlich hierfür sind vor allem auch die beiden unteren Ecken, die mit fast 1 cd/m² leuchten und den Durchschnitt heben. Betrachtet man die anderen Bereiche einzeln, ergibt sich in der Bildmitte ein Kontrast von 720:1, der sich um rund 20 cd/m² schwankend auch bei den anderen Bereichen bestätigt.
Bei niedrigster Helligkeitseinstellung leuchtet der 32QHD165 an der dunkelsten Stelle mit 32,8 cd/m² (links Mitte), an der hellsten hingegen mit 43,3 cd/m² (Bildmitte). Keine problematischen Werte, aber auch nicht der dunkelste Monitor im Testfeld.
Um ein Flackern auch bei niedrigen Helligkeitseinstellungen zu verhindern, setzt Corsair auf unmodulierten Gleichstrom zur Ansteuerung der Hintergrundbeleuchtung.
Messung der Farbtreue
ComputerBase testet die Farbwiedergabe des Corsair Xeneon 32QHD165 mit Portrait Displays' Calman-Color-Calibration-Software. Die Software vergleicht die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im dargestellten CIE-1976-Chart des 32QHD165 ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.
Mit einer durchschnittlichen Farbabweichung von 3,2 dE liegt der Corsair Xeneon 32QHD165 knapp über dem angestrebten Grenzwert, wenn er im sRGB-Modus betrieben wird. Die maximale Abweichung ist mit 8,9 dE allerdings deutlich zu hoch und bei Weiß auch mit bloßem Auge deutlich sichtbar – die Blauabstimmung ist nicht optimal, die Graustufen weichen stark vom Sollwert ab.
Als weiterer Vergleich wurden zudem Messungen im Modus „Standard“ und „Creative“ durchgeführt, die deutlichere und vergleichbare Abweichungen aufweisen. Mit durchschnittlich 6 und maximal 13,4 dE sind die Abweichungen aber deutlich höher. Auch am Bild selbst sieht man dies durch eine starke Sättigung und Hervorhebung der Farben, die sehr verstärkt und knallig sind.
Display- und Input-Lag (Beta)
Die eingeführten Messungen zum Display- und Input-Lag befinden sich weiterhin im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Sie sind insbesondere als Vergleich der Bildschirme unter gleichen Testbedingungen zu verstehen statt als absolute Messwerte. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder „Overdrive“) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nichts anderes angegeben ist.
Input-Lag
Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und die Auswertung ebenso Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Displays mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem VSync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Bildschirms bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.
Im OSD des Corsair-Monitors kann die Reaktionszeit in den drei Stufen „Normal“, „Fast“ und „Fastest“ eingestellt werden. Ghosting ist in keinem Modus ein Problem, getestet wird deshalb mit den beiden Einstellungen „Fast“ und „Fastest“ bei 165 Hz. „Fast“ ist zudem die Standardeinstellung des Modells.
Mit 40,2 und 41,6 ms landet Corsairs erster Gaming-Monitor im vorderen Bereich der getesteten Displays und weist einen geringen Input-Lag auf.
Display-Lag
Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Monitors betrachtet. Sie ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Displays als Vergleich dienen.
Auch beim Display-Lag erzielt der Xeneon 32QHD165 sehr gute Ergebnisse und liegt nur rund 1 ms hinter dem CRT zurück und damit abermals im vorderen Bereich des Testfeldes. In beiden Bereichen müssen sich Spieler somit keine Sorgen machen.