Fabrik-Neubau: Samsungs 17-Mrd.-Fab zieht in eine 17.000-Einwohner-Stadt
Für Samsungs neue Fabrik wurde anscheinend ein neuer Standort gefunden: Eine 17.000-Einwohner-Stadt in Texas soll es werden. Damit entschied sich Samsung gegen eine Vergrößerung des bisherigen Campus' und kaufte gleich mehr als vier Mal so viel Land ein, wie am alten Standort bisher genutzt wird.
Die Kleinstadt Taylor in Texas soll die Heimat für die neue Fabrik von Samsung werden. Die Kleinstadt gewann laut mehreren Medienberichten gegen eine Ansiedlung des Neubaus nahe des bisherigen Komplexes in Austin in Texas, an dem Samsung zuvor bereits Land erwarb. Doch weit weg sind Alt- und Neubau am Ende nicht, Taylor liegt rund 40 Kilometer nördlich von Austin im erweiterten Speckgürtel, die bisherige Samsung-Fab liegt nur knapp 30 Kilometer entfernt. Doch der neue Standort gehört zu Williamson County und damit einem anderen Bezirk als Austin. Und genau dort liegt der Vorteil – vor allem für Samsung.
30 Jahre Steuervorteile
Denn wie üblich überbieten sich Gemeinden für die Ansiedlung neuer und vor allem großer Firmen mit Steuervorteilen und -geschenken. Bis zu 30 Jahre Steuererleichterungen seien seitens Taylor ins Spiel gebracht worden, heißt es in den Medienberichten. So soll die Vermögenssteuer (Property Tax), eine lokal erhobene Steuer auf Grundbesitz und Immobilien, für die ersten zehn Jahre um über 90 Prozent und den folgenden zwei Dekaden noch um 90 respektive 85 Prozent erlassen werden. Auch die von den Behörden für gewöhnlich in Rechnung gestellten Kosten für das Baugenehmigungsverfahren werden erlassen. Dadurch scheint Williamson County mit Taylor aktuell die Karten in der Hand zu halten, sofern Austin in einer Last-Minute-Aktion nicht noch einmal nachlegt. Denn hier gehen die Medienberichten aktuell noch auseinander: Während koreanische Medien schreiben, die Entscheidung sei de facto abschließend gefallen, geht Reuters noch nicht so weit.
Der Standort Texas war zuletzt unter die Lupe genommen worden, nachdem der Wintersturm die Fabrik in Austin einigen Wochen außer Gefecht gesetzt hatte, der finanzielle Schaden wurde auf über 350 Millionen US-Dollar beziffert. Das soll letztlich der entscheidenden Punkt für einen Neubau etwas weiter außerhalb der Metropole gewesen sein.
Erste Chips ab 2024
Das neue Gelände soll das der bisherigen Fab in Austin um den Faktor 4 übertreffen und würde dementsprechend Ausbaupotenzial für die Zukunft bieten – auch hierfür gibt es noch mindestens zehn Jahre finanzielle Anreize. Der Baubeginn des ersten Abschnittes soll zu Beginn des kommenden Jahres, der Startschuss für die Produktion von Chips im Jahr 2024 erfolgen.