Firefox als Standard-Browser: Mozilla schlägt Microsoft mit dem eigenen Edge-Ansatz
Microsoft hat es Nutzern in Windows 10 erschwert, alternative Browser als Standard-Browser definieren zu lassen. Während der eigene Browser Edge diesen Status mit einem Klick aus dem Browser wiedererlangen kann, müssen Browser aller Wettbewerber über die Einstellungen. Mozilla hat das für Firefox jetzt nachgebaut.
Lösungsansatz Reverse Engineering
Wie The Verge berichtet, hat Mozilla bereits im August der Version Firefox 91 die Fähigkeit verpasst, ebenfalls ohne Umwege über die Einstellungen in Windows 10 zum Standard-Browser zu werden. Die Entwickler bei Mozilla hätten dafür die Funktion, die Edge zu diesem Zweck nutzt, nachvollzogen und nachgebaut (Reverse Engineering).
Microsoft dürfte dagegen halten
Dass dieser Ansatz lange funktionstüchtig bleibt, muss bezweifelt werden. Microsoft hat gegenüber The Verge bereits verlauten lassen, dass der Mechanismus in Windows 10 integrierte Schutzmechanismen umgehe, die verhindern, dass Malware Standardanwendungen ersetzt. Der Schutz des Anwenders ist seit jeher Microsofts Argument für die Hürde, die der Konzern alternativen Browsern in Windows 10 gesetzt hat. Dass diese Hürde nicht für den eigenen Browser gilt, steht seit Jahren in der Kritik – im Jahr 2015 hatte sich Mozilla erstmals öffentlich mit harscher Kritik an Microsoft gewandt, zwei Jahre später folgte Vivaldi.
In Windows 11 wird es noch komplizierter
Eingeknickt ist Microsoft nicht. Im Gegenteil: Mit Windows 11 werden die Hürden beim Browser-Wechsel noch größer. Nicht nur, dass die neuen Widgets nach aktuellem Stand unabhängig des gewählten Browsers immer auf Edge zurückgreifen, auch müssen Anwender in Zukunft die Standard-App nach Dateitypen definieren – also für .htm, .html, .svg oder .pdf separat. In der aktuellen Insider Preview funktioniert der „Mozilla Hack“ aber zumindest auch für htm(l) und http(s), ohne das Nutzer Firefox für einen der vier Dateitypen in den Einstellungen auswählen müssen.