Kali Linux 2021.3: Forensik-Distribution mit spezialisierten Werkzeugen
Die unter anderem auf die Durchführung von professionellen Penetrationstests ausgelegte Forensik- und Sicherheits-Distribution Kali Linux erhält in der aktuellen Version 2021.3 neue Systemabbilder mit aktualisierten Softwarepakete für den hochspezialisierten Werkzeugkasten. Als Fundament dienen Linux 5.10 und Debian 11.
Debian 11 als stabile Basis
Als Debian-Derivat basiert Kali Linux 2021.3, das als Rolling Release auch unter dem offiziellen Codenamen „kali-rolling“ geführt wird, auf dem erst im August erschienen neuen Debian 11 („Bullseye“) sowie dessen noch bis Dezember 2026 unterstützten aktuellen LTS-Kernel, der hier als Linux 5.10.46 zum Einsatz kommt.
Neben dem Standard-Desktop Xfce 4.16 steht auch erstmals KDE Plasma 5.21 auf den Installationsmedien von Kali Linux bereit. Wie bereits Debian 11 zuvor, verzichtet auch Kali Linux auf den neuen Gnome 40 und belässt es bei Gnome 3.38 („Orbis“) als dritten freien Desktop im Bunde. Die Highlights des Release dokumentieren die offiziellen Releases Notes wie folgt:
- OpenSSL - Wide compatibility by default - Keep reading for what that means
- New Kali-Tools site - Following the footsteps of Kali-Docs, Kali-Tools has had a complete refresh
- Better VM support in the Live image session - Copy & paste and drag & drop from your machine into a Kali VM by default
- New tools - From adversary emulation, to subdomain takeover to Wi-Fi attacks
- Kali NetHunter smartwatch - first of its kind, for TicHunter Pro
- KDE 5.21 - Plasma desktop received a version bump
Insbesondere OpenSSL und die Spezialanwendungen, die sogenannten „Kali-Tools“ erfahren zahlreiche Verbesserungen und Updates. Durch die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsunternehmen BC Security und Joohoi erhalten Anwender außerdem wieder Zugriff auf die Tools Empire, Starkiller sowie das Fuzz Faster U Fool.
Neue Sicherheitswerkzeuge
Aber auch die eigens von Offensive Security, dem Herausgeber der Distribution, bereitgestellten Sicherheitsanwendungen erhalten Zuwachs für die Suche nach Backdoors und Sicherheitslücken in Netzwerken oder Systemen.
Eine Vielzahl der „Kali-Tools“ erhält neue Softwarepakete oder sind gar erstmals überhaupt mit an Bord.
Neue „Kali-Tools“ in Kali Linux 2021.3
- Berate_ap - Orchestrating MANA rogue Wi-Fi Access Points
- CALDERA - Scalable automated adversary emulation platform
- EAPHammer - Targeted evil twin attacks against WPA2-Enterprise Wi-Fi networks
- HostHunter - Recon tool for discovering hostnames using OSINT techniques
- RouterKeygenPC - Generate default WPA/WEP Wi-Fi keys
- WPA_Sycophant - Evil client portion of EAP relay attack
- Subjack - Subdomain takeover
Auch der Kali NetHunter, mit dessen Hilfe Kali Linux 2021.3 auch auf dem Smartphone läuft, erhält weitere Anpassungen und läuft jetzt auf noch mehr Modellen. Erstmals überhaupt läuft Kali mittels NetHunter auch auf einer eigens dafür vorgesehenen Smartwatch, der TicHunter Pro. Die Entwickler weisen jedoch auf den noch experimentellen Entwicklungsstand hin.
Installationsmedien für AMD64 und Apple Silicon
Neben den bekannten auf AMD64 optimierten Installationsmedien Installer (ISO), Live-System (ISO) und Net-Installer (ISO) bietet Offensive Security einen speziell angepassten ARM64-Installer für den Apple M1-Prozessor sowie ARM-Computer wie den Raspberry Pi 400 oder Raspberry Pi 4. Der YouTuber „Zexa“ demonstriert den Betrieb von Kali Linux mittels Virtualisierung auf einem Apple Mac mit M1-SoC.
Weiterführende Informationen zu Kali Linux liefert die umfangreiche und sehr gut gepflegte Dokumentation sowie der offizielle Blog der Distribution.