Niedrige Schreibrate: Das Problem der SN850 SSD kehrt bei der SN750 zurück

Update Michael Günsch
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Niedrige Schreibrate: Das Problem der SN850 SSD kehrt bei der SN750 zurück
Bild: WD

Eigentlich hatte Western Digital das Problem mit der niedrigen Schreibrate bei der SN850 SSD am X570-Chipsatz-Slot behoben. Doch neuere Revisionen benötigen wieder ein Firmware-Update. Für jüngere Versionen der SN750 SSD gilt dies auf einmal auch, doch fehlt es hier noch an einer Lösung.

Bei der SN850 wurde das Problem behoben

Im Juni hatten Leser die Redaktion auf ein Problem bei der NVMe-SSD WD Black SN850 aufmerksam gemacht. Steckte die SSD in einem M.2-Slot, der an den X570-Chipsatz und nicht direkt an die Ryzen-CPU angebunden war, verlor die SN850 mit 1 TB rund 40 Prozent Leistung beim sequenziellen Schreiben. Im CrystalDiskMark wurden so statt über 5.200 MB/s nur 3.200 MB/s erreicht. Andere SSDs verloren im Gegentest lediglich 10 Prozent an Leistung.

Nachdem ComputerBase Western Digital darauf aufmerksam gemacht hatte, wurde das Problem bestätigt und ein Firmware-Update in Aussicht gestellt. Die fehlerbereinigte Firmware 613200WD erschien im Juli und brachte Besserung.

Doch sind inzwischen neuere Fassungen der SN850 im Umlauf, bei denen trotz höherer Revisionsnummer der Firmware erneut ein Update benötigt wird. Dies gilt etwa für Varianten mit der Firmware 614300WD oder 614600WD. Hier müssen Anwender manuell über das Tool WD Dashboard auf die Version 614900WD aktualisieren, um den Einbruch der Leistung im Chipsatzslot zu verhindern.

Bei der SN750 taucht der Fehler wieder auf

Die ältere WD Black SN750 blieb von dieser Problematik bisher verschont, doch hat sich das inzwischen geändert, wie ComputerBase von einem chinesischen YouTuber erfuhr. In seinem Schreiben wie auch in einem Video weist er darauf hin, dass neuere Versionen der SN750 mit einem Produktionsdatum im Juni 2021 und der Firmware 111130WD ebenfalls massiv an Leistung verlieren, wenn diese am Chipsatzslot (X570 oder B550) betrieben werden: Statt 3.100 MB/s werden dann nur noch 1.100 MB/s beim sequenziellen Schreiben erreicht. Das wird auch in chinesischen Foren gemeldet.

SN750 in neuer Version verliert im Chipsatzslot Leistung
SN750 in neuer Version verliert im Chipsatzslot Leistung (Bild: 潮玩客 (YouTube))

Bei älteren Revisionen mit Firmware 111110WD gebe es diesen Leistungseinbruch hingegen nicht – ohnehin wäre dies sonst längst bekannt geworden.

Noch kein Update für die „neue“ SN750

Folglich können sich Besitzer einer älteren SN750 entspannt zurück lehnen. Doch jene, die in den letzten Monaten ein neueres Modell mit Firmware 111130WD erworben haben, müssen mit einer niedrigeren Schreibrate im M.2-Slot am Chipsatz rechnen. Denn bisher gibt es für diese noch kein Update zur Lösung des altbekannten Problems.

ComputerBase hat bei Western Digital nachgefragt, ob es auch für die SN750 ein entsprechendes Update geben wird.

Update

Lange hat es gedauert, doch jetzt erreichte die Redaktion eine Rückmeldung samt potenzieller Problemlösung von Western Digital.

Wir sind uns bewusst, dass sich die Schreibleistung verschlechtern kann, wenn die WD_BLACK SN750 SSD auf einigen neueren Host-Plattformen nicht an den CPU-M.2-Steckplatz sondern an den Chipsatz-M.2-Steckplatz angeschlossen wird. Im Dezember wurde ein Firmware-Workaround für die WD_BLACK SN750 zur Verfügung gestellt, um dieses Problem zu beheben. Dieses erwähnte Firmware-Update wird für die Kunden empfohlen, bei denen dieses Szenario auftritt. Allen anderen Nutzern empfehlen wir dieses Update nicht. Um festzustellen, ob Sie das Update benötigen und um es zu erhalten, wenden Sie sich bitte an den Kundensupport.

Western Digital

Demnach besteht also die Möglichkeit, eine neue Firmware für die SN750 anzufordern, mit dem das Problem behoben werden soll. Allerdings macht der Hersteller die Firmware nicht zum neuen Standard für alle Anwender und rät nicht Betroffenen sogar davon ab. Das Firmware Update wird nur auf Anfrage vom Customer Support (https://support-de.wd.com/app) bereitgestellt, versicherte das Unternehmen noch einmal auf Nachfrage der Redaktion.

Rückmeldungen von betroffenen Usern, die diesen Weg in nächster Zeit auf sich nehmen, sind im Kommentarthread zu dieser Meldung gern gesehen.