PC-Markt in Europa: Wachstum trotz knapper Bauteile größer als erwartet
Trotz der Knappheit an Bauteilen wird der PC-Markt in Europa im Jahr 2021 wachsen. Doch das bleibt nicht so, langfristig wird er schrumpfen und damit in das bekannte Muster fallen, welches vor Beginn der Corona-Pandemie in Erscheinung getreten war. Letztlich ist ein Rückgang nur aufgeschoben aber nicht aufgehoben.
Der PC ist tot, diese Aussagen gibt es seit Jahren. Durch die Pandemiesituation haben sich Totgesagte aber quicklebendig gezeigt, die Nachfrage nach Notebooks aber auch klassischen Desktop-PCs ging wieder steil nach oben. Und so erwarten die Marktforscher von IDC auch im aktuellen dritten Quartal ein Wachstum, welches mit deutlich zweistelligen Prozenten vor allem in Westeuropa gegenüber dem Vorjahr sehr hoch ausfällt, in anderen EMEA-Regionen wie CEE und MEA (Mittlerer Osten und Afrika) aber bereits deutlich geringer ausgeprägt ist.
Westeuropa legt deutlich zu
In Westeuropa sind es vor allem Firmen und Institutionen, die noch einmal neue PCs anschaffen. Das Wachstum in diesem Commercial-Segment beziffert IDC mit 24,8 Prozent, der reine Endkundenmarkt wird hingegen „nur“ um 10,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wachsen, getrieben nahezu vollständig durch Notebooks, die prozentual gesehen um 12,9 Prozent zulegen werden, während Desktop-Systeme 1,8 Prozent weniger verkauft werden. Mit dem Wegfall der großen Einkäufe im kommerziellen Bereich wird in Q4 gerechnet, dann soll das Wachstum bei rund 2,9 Prozent fast zum erliegen kommen.
In Osteuropa sowie dem Mittleren Osten und Afrika hat sich das insgesamt gesehene Wachstum bereits früher abgeschwächt. Auch hier wird das geschäftliche Umfeld noch zulegen können, hingegen der Privat-Bereich deutlich weniger neue PCs und Notebooks kaufen, ein Rückgang von 14,6 Prozent wird im MEA-Wirtschaftsraum von IDC erwartet.
Aus Wachstum soll wieder Rückgang werden
Unterm Strich soll das Wachstum im dritten Quartal im gesamten EMEA-Raum bei 11,4 Prozent liegen, was 24,1 Millionen PCs und Notebooks entspricht. Damit übertrifft die neue Analyse auch frühere IDC-Angaben auf das Gesamtjahr bezogen, zuvor wurden 93,9 Millionen Verkäufe im Gesamtjahr 2021 erwartet, nun sind es 95,8, ein Plus von 13,8 Prozent gegenüber dem Jahr 2020. Es ändert letztlich aber nichts an der ganz langfristigen Prognose, die bis in das Jahr 2025 reicht: Die Verkäufe sollen wieder zurück gehen, wenngleich nicht so drastisch, wie vor Corona. Aber solch langfristige Prognosen sind auch stets dazu da, schnell sehr deutlich geändert zu werden.